Anlässlich des Sendestarts der Sat.1 Dokusoap „Norberts Zoo“ (1. Februar 2017), die den Zuschauern Einblicke hinter die Kulissen der Duisburger Zoohandlung „Zoo Zajac“ bieten will, kommentiert Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes:
„Mit seinem Zoogeschäft verfolgt Norbert Zajac ein fragwürdiges Konzept: exotische Tiere bietet er quasi für Jedermann zum Kauf an: Groß werdende Reptilienarten, wie Spornschildkröten, Tigerpythons oder Bindenwarane, die sich bereits zu Hauf in Auffangstationen finden. Störe, die über zwei Meter lang werden können, Tiere mit besonderen Haltungsansprüchen, wie Erdmännchen, Weißbüscheläffchen oder Gürteltiere. So genannte Hybridzuchten, bei denen Wildkatzen mit Hauskatzen verpaart werden, was zahlreiche Probleme mit sich bringt. Zajacs Tierhandlung mit „Erlebnischarakter“ weckt Begehrlichkeiten und gibt einigen Menschen das Gefühl, außergewöhnliche Tiere einfach im Wohnzimmer halten zu können – ein fataler Irrtum, denn die Tiere haben hohe Ansprüche an Haltung, Ernährung und Klima. Viele dieser exotischen Tiere vegetieren dann später in tierschutzwidrigen Haltungseinrichtungen, in Wohn- oder Kinderzimmern dahin. Zudem ist der Handel mit exotischen Tieren oftmals mit Artenschutzproblemen verbunden – bei vielen Tieren bleibt die Herkunft unklar, zahlreiche Wildfänge befinden sich im Angebot.“
Ebenso kritisiert der Deutsche Tierschutzbund den Verkauf von Hundewelpen, den Zoo Zajac vor ein paar Jahren wieder eingeführt hatte, obwohl sich der Rest des deutschen Zoofachhandels vom Verkauf von Hundewelpen distanziert.
„Ein Tier ist keine Ware, die man einfach in Massen in einem Geschäft verkaufen dürfen sollte. Wer ernsthaft in Erwägung zieht, ein Tier bei sich aufzunehmen, sollte sich zuerst im Tierheim umsehen. Das Zajac-Konzept, bei dem man spielende Hundewelpen in ihren Gehegen beobachten kann, verführt zu Spontankäufen. Durch den hohen Tierbestand in dem Geschäft, rückt der Wert des Einzeltieres in den Hintergrund. Ohne sorgfältige Vorüberlegungen angeschaffte Tiere landen jedoch häufig in Tierheimen, weil ihre Ansprüche oder die entstehenden Kosten letztlich doch höher sind, als zuvor gedacht.“
Hintergrund:
Da diese Zoofachhandlung seit vielen Jahren sowohl bei Tier- als auch Artenschutzverbänden in Kritik steht, hatte der Deutsche Tierschutzbund Sat.1 im Vorfeld aufgefordert, die Ausstrahlung zu überdenken. Die mehr als 740 angeschlossenen Tierschutzvereine des Deutschen Tierschutzbundes mit mehr als 550 Tierheimen leiden unter der Vielzahl an Tieren, die jedes Jahr abgegeben, eingezogen oder ausgesetzt werden. Oftmals ist die Ursache für die Aufgabe eines Tieres, dass das Tier unüberlegt angeschafft wurde.
[Quelle: Deutscher Tierschutzbund]
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