Traumberuf mit hoher Belastung

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Zum Welttag der Tierärzte 

Hannover, im April 2023. 8 Uhr morgens: Die Praxis wird geöffnet. Die erste Patientin ist Bella, die Terrierdame hat seit Tagen kaum gefressen. Währenddessen schimpft Kater Carlos schon im Wartezimmer. Und auch die Zahnbehandlung von Gustl, einem älteren Dackelmischling, muss noch auf sich warten lassen. So oder so ähnlich sieht der Alltag in Tierpraxen aus, in denen zwei von drei Tierärztinnen und Tierärzten in Deutschland arbeiten. Zum Welttag der Tierärzte am 29. April möchte die AGILA Haustierversicherung über diesen wichtigen Beruf und vor allem die Herausforderungen, die er mit sich bringt, aufklären. 

Egal, ob man in der (eigenen) Praxis, in einer Tierklinik, im Tierheim oder im Zoo als Tierärztin oder Tierarzt arbeitet, die Belastung ist überdurchschnittlich hoch, sowohl die physische als auch die psychische. Unter anderem wirkt sich vor allem die lange Arbeitszeit negativ aus. „Wir wünschen uns, dass es mehr Unterstützung gibt für tiermedizinisches Personal und sich die Arbeitsbedingungen verbessern“, sagt deshalb Jana Dickmann. Sie ist Tierärztin und Mitgründerin der gemeinnützigen Organisation „Vetivolution“, die sich für das gesundheitliche Wohl von tiermedizinischem Personal einsetzt. 

In Umfragen, die die Haustierversicherung AGILA 2018 und 2019 unter Tierärztinnen, Tierärzten und tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) durchgeführt hat, gaben über 40 Prozent der Befragten an, dass sie täglich Überstunden machen. In den Tierkliniken kommen die Schichtarbeitszeiten hinzu, denn wie bei der Humanmedizin müssen die Patienten auch in der Nacht medizinisch versorgt werden. Wer eine eigene Praxis führt, muss in einem bestimmten Rhythmus einen Notfalldienst in der Nacht und am Wochenende einrichten. Hinzu kommt die gedankliche Fortsetzung der Arbeit nach Feierabend, denn häufig hängt das Überleben der Vierbeiner von den weiteren Entscheidungen ab. Davon abzuschalten ist mitunter schwierig.

Dies und die Tatsache, dass Tiere oft erst sehr krank zur Behandlung gebracht werden, weil die Haltenden die Kosten fürchten, wirkt sich vor allem mental auf Tierärztinnen und Tierärzte aus. Die medizinische Behandlung eines kranken Vierbeiners erfordert ohnehin viel Kraft, umso mehr natürlich, wenn man nicht mehr helfen kann. Jana Dickmann empfiehlt den Haltenden deshalb, über den Abschluss einer Krankenversicherung für ihr Haustier nachzudenken: „Unsere Vierbeiner erhalten wie wir Menschen eine kostenintensive medizinische Versorgung. Sie sollte ebenso finanziell abgesichert werden, dann können die Tierärztinnen und Tierärzte auch das Beste für das Tier tun.“ 

Schlägt die Behandlung an, ist das natürlich die schönste Belohnung für das Fachpersonal. Glücklicherweise gibt es dank hochwertiger Diagnostik und Behandlungen viele solcher Erlebnisse. Sie sind wichtig und tragen hauptsächlich dazu bei, dass der Beruf trotz hoher Belastung beliebt und angesehen ist. Denn Tierärztinnen und Tierärzte sorgen mit großer Verantwortung für das Wohl unserer vierbeinigen Begleiter. 

Quellenangabe
Beitrag: AGILA Haustierversicherungen