Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien: Hunde teilen mit ihren Hunde-Kumpels Futter

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Freundschaft bedeutet auch zu teilen. Das sehen anscheinend auch Hunde so, denn laut einer aktuellen Studie aus dem österreichischen Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien, geben Hunde anderen Hunden Futter, ohne etwas davon abzubekommen.

Das prosoziale Verhalten von Hunden Menschen gegenüber war bereits mehrfach erforscht worden. Verhaltensbiologinnen aus dem Messerli Institut wollten nun herausfinden, ob Hunde im Verhalten ihrem Menschen gegenüber einfach nur „gehorsam“ waren, oder ob sie sich tatsächlich freiwillig sozial verhielten. „Da Hunde und ihre nächsten Verwandten, die Wölfe, geselliges und kooperatives Verhalten zeigen, lag die Vermutung nahe, dass es auch bei diesen Tieren prosoziales Verhalten gegenüber Artgenossen gibt“, sagt Studienleiterin Friederike Range.

Deshalb testeten Range und ihre Kolleginnen Mylene Quervel-Chaumette, Rachel Dale und Sarah Marshall-Pescini 16 Hunde auf ihre Fähigkeit, fremden oder bekannten Artgenossen etwas Gutes zu tun. Dafür wendeten sie einen Test an, bei dem ein Hund mit dem Maul an einer Schnur ziehen und so eine Plattform mit einem Leckerli und eine zweite Plattform ohne Leckerchen bewegen und damit entscheiden konnte, ob ein zweiter Hund eine Leckerei erhält oder nicht.

Das Ergebnis: „Die Hunde verhalten sich tatsächlich wohlwollend gegenüber anderen Hunden. Das wurde bisher noch nie experimentell nachgewiesen“, sagt Wissenschaftlerin Runge. Doch es machte einen deutlichen Unterschied, ob der Geber-Hund den vierbeinigen Empfänger kannte oder nicht: „Was wir zusätzlich herausgefunden haben ist, dass der Bekanntheitsgrad untereinander dieses Verhalten beeinflusst. Fremden Hunden gegenüber ist prosoziales Verhalten weniger häufig als bekannten Hunden gegenüber.“ So bewegten die Geber-Hunde viel häufiger die Plattform mit dem Leckerli für die ihnen bekannten Hunde als für fremde. Kontrolltests belegen, dass die Hunde die Plattformen nicht zufällig betätigten, sondern verstanden hatten, dass es um Futter für den Fellkollegen ging.

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