In der Brut- und Setzzeit ab Anfang April gilt besonderer Schutz für Wildtiere
Der Frühling ist da und wie jedes Jahr beginnt Anfang April die sogenannte Brut- und Setzzeit. Vorranging in den Monaten zwischen März und Juli bringen heimische Wildtiere wie Füchse, Hasen, Wildschweine und Rehe ihre Kinder zur Welt. Zum Schutz der Tiere sollten Hunde in dieser Zeit angeleint werden, denn es kann vorkommen, dass sie beispielsweise Jungtiere aufhetzen oder brütende Vögel aufschrecken. Auch für Hunde ist die Begegnung mit Wildtieren zu dieser Zeit nicht ungefährlich, denn Tiermütter wie die der Wildschweine verteidigen ihre Kinder vehement. Mehrere Bundesländer haben bereits eine sogenannte Leinenpflicht für Hunde beschlossen – in Berlins Wäldern gilt so beispielsweise ganzjährig die Verpflichtung, Hunde mit einer Leine zu sichern. [1] Auch in Brandenburg und Hamburg müssen Hunde das ganze Jahr hindurch angeleint werden. [2,3] Trotz punktueller landesrechtlicher Vorschriften gibt es jedoch keine bundeseinheitliche Regelung. Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, appelliert deshalb an alle Menschen mit Hunden, ihre Vierbeiner bei Spaziergängen in Naturgebieten durch eine Leine zu sichern und gibt Tipps, wie die Laufrunde trotz Einschränkung Spaß macht.
„Menschen, die Hunde halten, müssen bei Spaziergängen in der Natur dafür sorgen, dass eine friedliche und ungestörte Brut- und Setzzeit stattfinden kann“, so Jana Hoger. „Die Tiere sollten grundsätzlich das ganze Jahr auf Waldwegen bleiben und in den Monaten zwischen März und Juli zur Sicherheit durch ein gut sitzendes Geschirr und eine Leine gesichert werden. Gegen Langeweile auf den Spaziergängen gibt es tolle Möglichkeiten, Hunde zu beschäftigen und sie körperlich und geistig auszulasten.“
PETA hat einige Tipps zur tiergerechten Beschäftigung zusammengestellt:
- Schnüffelspaziergang: Das intensive Schnüffeln, auch bekannt als „Zeitung lesen“, ist ein Hunde-Grundbedürfnis. Der ausgeprägte Geruchssinn dient dazu, Informationen zu verarbeiten und mit Artgenossen zu kommunizieren. Menschen sollten den Vierbeinern deshalb genug Zeit beim Spaziergang lassen. Das sorgt für Spaß und Ausgeglichenheit, trotz Leine.
- Leckerlisuche: Nasenarbeit ist für Hunde eine fordernde und schöne Form der Auslastung. Um Langeweile vorzubeugen, können beim Spaziergang beispielsweise mehrere kleine Rationen Essen versteckt werden, die die Vierbeiner dann erschnüffeln. Durch das Erfolgserlebnis beim Finden werden die Hunde zudem positiv belohnt.
- Stadttour: Die Brut- und Setzzeit lässt sich auch für ein Stadttraining nutzen. Auf Dauer ist ein ausgiebiger Spaziergang in der Natur natürlich nicht ersetzbar mit einem Ausflug in die Stadt. Trotzdem bietet er Hunden neuen Input und eine Menge Dinge, die es zu erschnüffeln gilt. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sich die Tiere in der Stadt wohlfühlen. Für angst- oder stressanfällige Vierbeiner sind Ausflüge in die Stadt nicht empfehlenswert. Das Training muss immer dem Hund angepasst werden.
- Playdate: Bei sogenannten Playdates auf eingezäunten Freilaufflächen oder im Garten können sich Hunde mit ihren Artgenossen austoben und Spaß haben. Versteck- oder Beweglichkeitsspiele sind zudem geeignete Mittel, um die Tiere während der geselligen Treffen in Bewegung zu halten.
- Indoor–Beschäftigung: Auch innerhalb der eigenen vier Wände können Hunde beschäftigt und mental ausgelastet werden. „Schnüffelteppiche“ oder Suchspiele in der Wohnung eignen sich gut für ein intensives Training.
Extra-Tipp: Findet ein Hund ein Wildtierbaby, sollte dieses nicht berührt oder mitgenommen und schnellstmöglich eine Wildtierstation kontaktiert werden. Nur wenn ein Wildtierkind verletzt unmittelbar in der Nähe der Mutter oder auf einer stark befahrenen Straße liegt, sollten Menschen unverzüglich helfen.