Über alle Grenzen hinweg

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Kennzeichnung und Registrierung schützen Hunde und Katzen weltweit

Ob New York in Amerika, Sydney in Australien oder Jakobwüllersheim in Deutschland: Die Kennzeichnung und Registrierung eines Tieres in einem überregionalen Haustierregister schützt einen Hund oder eine Katze weltweit vor dem endgültigen Verschwinden. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, weltweit diese Hilfe zu bieten.

Es war ein Anruf, den Jessica Liedtke wohl nie vergessen wird. Die Mitarbeiterin der TASSO-Notrufzentrale ist wie ihre Kolleginnen und Kollegen stets auf alles vorbereitet, wenn sie einen Anruf entgegennimmt. Aber dieser war ganz besonders: „Ich habe den Hund TASSO gefunden“, teilte ihr eine Stimme auf Englisch, mit einem breiten amerikanischen Zungenschlag, mit. Auch die angezeigte Rufnummer ließ darauf schließen, dass dieser Anruf nicht aus Deutschland kam. Schnell entwirrte Jessica Liedtke die Geschichte. Der Anrufer hatte einen Hund im New Yorker Central Park gefunden und an seinem Halsband die TASSO-Plakette entdeckt. Zwar kannte er TASSO nicht und hielt TASSO für den Namen des Hundes, doch er wählte die Nummer und trug so dazu bei, dass die Halterin des Hundes ihren Vierbeiner schon wenige Minuten später wieder in die Arme schließen konnte. Jessica Liedtke hatte sie erreicht, nachdem sie die Kenn-Nummer, die ebenfalls auf der Plakette steht, in der TASSO-Datenbank abfragte und herausfand, um welchen Hund es sich handelt.

In diesem beschriebenen Fall ging die Rückvermittlung rasend schnell. Binnen weniger Minuten waren Tier und Halterin wieder vereint, weil der Hund die TASSO-Plakette bei sich trug und der Finder geistesgegenwärtig die darauf eingeprägte Telefonnummer anrief. Komplizierter wird es, wenn ein Fundtier keine sichtbare Kennmarke trägt. Doch wenn das Tier einen Transponder unter der Haut hat, dessen Nummer gemeinsam mit den Daten des Halters bei TASSO registriert wurde, ist dennoch eine zeitnahe Rückvermittlung möglich.

Doch wie funktioniert das?

Hier ein Beispiel: In Sydney läuft einer Familie eine Katze zu. Nach einigen Tagen ist sie so zutraulich geworden, dass die Familie sie zum Tierarzt bringen kann, denn sie ist sich sicher, dass dieses gepflegte Tier irgendwo schmerzlich vermisst wird. Der Tierarzt liest mit einem speziellen Lesegerät den Transponder der Katze aus. Das ist möglich, weil Transponder einer ISO-Norm entsprechen müssen, es also internationale Standards gibt. Die Transpondernummer fragt der Tierarzt zunächst in einem regionalen Register ab. Dort findet sich jedoch kein passender Eintrag. Im nächsten Schritt startet der Tierarzt eine Abfrage über eine sogenannte Metasuchmaschine, in unserem Fall nutzt er Petmaxx. Dort kann die Nummer des Transponders von überall auf der Welt eingegeben werden und es erscheint binnen Sekunden die Information, in welchem angeschlossenen Register ein Tier registriert ist. Der Tierarzt erfährt, dass es sich um Katze Winnie handelt und dass diese bei TASSO in Deutschland registriert ist. Er kontaktiert TASSO und einige Zeit später meldet sich die Katzenhalterin bei ihm und kann ihr geliebtes Tier abholen. Sie war vor einigen Jahren gemeinsam mit ihrer Katze nach Australien ausgewandert. Zwar hat sie vergessen, diesen Adresswechsel bei TASSO anzugeben, aber da ihre E-Mail-Adresse noch aktuell war, konnte TASSO sie kontaktieren und Winnie war bald wieder zu Hause.

Die Registrierung bei TASSO kennt keine Ländergrenzen und schützt ein Tier weltweit. Dennoch ist es wichtig, dass Tierhalter ihre Kontaktdaten aktuell halten, damit im Ernstfall eine schnelle Wiedervereinigung möglich wird. 

Übrigens: Ein Interview mit Lisa Frankberg von TASSO e.V. findest Du 👉 hier

Quellenangabe
Beitrag: TASSO e.V.