Reisen mit dem Hund

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Stuttgart, im Juli 2023 – Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Menschen planen ihren Urlaub, bei dem auch der Hund als geliebtes Familienmitglied nicht fehlen soll. Damit auch die Vierbeiner die Auszeit genießen können und vor allem sicher durch die Reise kommen, hat Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, 10 wichtige Tipps zum Urlaub mit dem Hund zusammengestellt.

„Ein Urlaub mit Hund kann wunderbar sein, er muss aber gut vorbereitet werden. Sonst birgt er einige vermeidbare Gefahren für Mensch und Tier“, so Jana Hoger. „Um sicherzustellen, dass der Vierbeiner rundum gut versorgt ist und an alles Wichtige gedacht wurde, kann eine Checkliste hilfreich sein.“


10 Tipps für die Reise mit dem Hund

  • Ist das Reiseziel mit dem Auto erreichbar? Von Reisen mit dem Flugzeug ist abzuraten, vor allem, wenn Hunde inklusive Transporttasche mehr als acht Kilo wiegen. Denn dann müssen sie die Reise bei den meisten Fluglinien im Flugzeug-Frachtraum verbringen. Das verängstigt und stresst Tiere sehr und kann zudem – vor allem für kurzköpfige „Rassen“ wie den Mops oder die Französische Bulldogge – lebensgefährlich werden, da sie bei übermäßiger Aufregung oder Hitze ersticken können. Sind Hunde Zugfahren gewöhnt und liegt das Ziel in gut erreichbarer Nähe, ist die Reise mit der Bahn die bequemste und beste Art, um entspannt ans Ziel zu gelangen. Bei längeren Fahrzeiten sollten allerdings entsprechende Pausen eingeplant werden.
  • Gültige Ausweisdokumente mitführen: Es ist wichtig, dass sich Tierhaltende bereits vor Reisebeginn über die ländereigenen Einreisebestimmungen informieren. Liegt das Reiseland innerhalb der EU, muss immer ein EU-Heimtierausweis mitgeführt werden – er ist wie der persönliche Personalausweis des Vierbeiners. Darin enthalten sind alle wichtigen Daten zu der oder dem Hundehaltenden, die gültige Tollwutimpfung und die Mikrochipnummer. Liegt das Reiseland außerhalb der EU-Grenzen, ist es sinnvoll, bezüglich der Ein- und Ausreisebedingungen beim Zoll alle benötigten Dokumente zu erfragen. Vorsicht: Soll der Hund aus dem außereuropäischen Ausland nach Deutschland eingeführt werden, sind oftmals Blutuntersuchungen, andere medizinische Checks oder eine Quarantäne gesetzlich vorgeschrieben. Ohne die erforderlichen Ein- und Ausreisedokumente des jeweiligen Landes laufen Tiere Gefahr, vom Zoll beschlagnahmt zu werden und drei Monate isoliert in Quarantäne verbringen zu müssen. Die Kosten trägt der oder die Hundehaltende.
  • Registrierung im Heimtierregister: Menschen sollten ihre Vierbeiner in einem Heimtierregister registrieren. Hierfür wird die Mikrochipnummer benötigt. Anhand der Chipnummer lassen sich Hund und Haltende schnell identifizieren, sollte der Vierbeiner im Urlaub abhandenkommen.
  • Ausreichend Verschnaufpausen einplanen: Wird mit dem Auto verreist, sollte die Fahrt etappenweise erfolgen, um allen Reisenden genügend und auch längere Pausen zu gönnen. So können sich Hunde ebenfalls die Füße vertreten. An Autobahnparkplätzen müssen die Tiere immer durch eine Leine und ein gut sitzendes Geschirr gesichert werden. Bei ängstlichen Hunden empfiehlt sich ein sogenanntes Sicherheitsgeschirr, das sie vor dem Entlaufen oder in Angstsituationen besonders gut schützt. Während der gesamten Autoreise ist es wichtig, Hunden Wasser in einem auslaufsicheren Napf anzubieten. Vor allem gestresste, viel hechelnde Hunde verlieren viel Körperflüssigkeit und sollten immer Zugang zu Wasser haben.
  • Sicher ans Ziel: Bei der Autoreise müssen Hunde in einer schützenden Transportbox oder mit einem Anschnallgurt gesichert werden. Nur so fahren die Vierbeiner sicher und werden nicht durch das Auto geschleudert, wenn doch einmal stärker gebremst wird. Das dient der Sicherheit der Tiere und der Mitfahrenden.
  • Erste-Hilfe-Kit: Auch die Reiseapotheke gehört zur Vorbereitung für den Urlaub mit Hund. Sinnvoll ist eine vorherige tierärztliche Beratung. Neigen Vierbeiner zu Reiseübelkeit, kann es sinnvoll sein, sich in der tierärztlichen Praxis des Vertrauens pflanzliche Medikamente verschreiben zu lassen. Medikamente gegen Durchfall und Erbrechen, Schmerzmittel, ein Fieberthermometer, eine Zeckenzange, hundegeeignetes Desinfektionsmittel für kleinere Wunden und Verletzungen, Wund- und Heilsalbe sowie Verbandsmaterial zur Wundversorgung (Kompressen, Mullbinden, Klebeband, Schere, Handschuhe) sollten ebenfalls nicht im Notfallset für den tierischen Begleiter fehlen. Außerdem haben sich Calcium-Trink-Ampullen bei Insektenstichen oder Allergien bewährt. Sollte während des Urlaubs ein medizinischer Notfall eintreten, ist es hilfreich, bereits vor der Anreise zu wissen, wo sich die nächste Tierklinik befindet und die entsprechende Telefonnummer parat zu haben. So können Tierhaltende schnell reagieren.
  • Schutz vor Krankheiten: Um sicherzugehen, dass Hunde vor gefährlichen Krankheiten geschützt sind, sollten Hundehaltende vor dem Urlaub ihre tierärztliche Praxis kontaktieren und über das Reiseziel in Kenntnis setzen. Besondere Vorsicht gilt bei Urlauben in den Mittelmeerregionen. Hier sollte dringend eine Prophylaxe gegen Zecken und die Sandmücke durchgeführt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, um Hunde vor lebensgefährlichen Krankheiten wie Leishmaniose oder Anaplasmose zu schützen.
  • Hitzetipps: In der Sonne herrscht auch für Vierbeiner Sonnenbrandgefahr. Deshalb ist es sinnvoll, Hunde an empfindlichen Stellen mit geeignetem Sonnenschutz einzucremen. Darüber hinaus muss am Strand für ausreichend Schutz gesorgt werden, beispielsweise durch eine „Strandmuschel“. Von langen Spaziergängen in der prallen Mittagssonne sollte abgesehen werden – hier besteht Lebensgefahr durch einen Hitzschlag und die Gefahr schmerzhafter Verbrennungen an den Pfoten. Außerdem dürfen Vierbeiner niemals – auch nicht für kurze Zeit – alleine im Auto zurückgelassen werden: Das Wageninnere kann sich binnen weniger Minuten auf Backofenniveau erhitzen und so schnell zur Todesfalle werden.
  • Tierfreundliche Unterkunft: Bevor es an die konkrete Urlaubsplanung geht, sollten Menschen mit Hunden sicherstellen, dass das Hotel hundefreundlich ist. Nicht in jedem Gästehaus sind Tiere willkommen. Auch an manchen Stränden sind keine Hunde erlaubt, dafür gibt es aber in der Regel spezielle Hundestrände. Dies sollten Tierhaltende unbedingt im Vorfeld klären.
  • Falls Hunde nicht mitreisen können: Trotz der besten Vorbereitungen fühlt sich nicht jeder Hund im Urlaub wohl. Manche Vierbeiner bleiben lieber im gewohnten Umfeld. Für den Fall, dass Hunde nicht mitreisen können, muss eine gute Betreuung für sie sichergestellt werden. Eine Möglichkeit ist, die Tiere bei nahestehenden Personen unterzubringen, die die Hunde bereits kennen und in deren Wohnung sie sich wohlfühlen. Wenn das keine Option ist, sollten Menschen mit Hunden sich mit ausreichend Vorlaufzeit um eine Hundetagesstätte beziehungsweise professionelle Hundebetreuung kümmern. Dabei ist es wichtig, dass sich die Tiere vorab schon an die Betreuung gewöhnt haben, ein umfassendes Probewohnen stattgefunden hat und Hund und der oder die Tierhaltende ein gutes und sicheres Gefühl haben. Hunde sollten in der Betreuungssituation die Möglichkeit haben, ausreichend Sozialkontakte zu Menschen und anderen Vierbeinern zu pflegen. Wichtig ist, dass die Betreuung sachkundig ist und nach § 11 des Tierschutzgesetzes von der zuständigen Behörde geprüft ist. Aus- und Weiterbildungen zu Hundeverhalten oder die Ausbildung als Hundecoach sind von Vorteil.

PETA wünscht allen Familien und tierischen Begleitern eine erholsame Sommerzeit!

Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.