Iranischer Flüchtling mit zurückgelassenem Hund wiedervereint

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Sulzbach/Ts. / Frankfurt, 11. April 2015 – Die aus dem Iran geflüchtete Maryam Khatabachsh hat ihren auf der Flucht beschlagnahmten Hund Rexi dank des Einsatzes der Tierschutzorganisation TASSO e.V. am vergangenen Samstag, den 9. April, nach vier Monaten Trennung in Frankfurt wieder in die Arme schließen können: „Ich kann mein Glück kaum in Worte fassen. Als ich ihn in Slowenien zurücklassen musste, dachte ich, ich sehe Rexi nie wieder. Und er gehört doch zur Familie!“, erzählt Maryam Khatabachsh unter Tränen. Die im Dezember 2015 mit ihrer Schwester in einem slowenischen Aufnahmelager angekommene 42-Jährige war nicht in der Lage gewesen, dort für die dreimonatige Quarantäne ihres Tieres zu bezahlen. Es drohte die Einschläferung des Vierbeiners. Helfer im Lager sorgten zunächst mit Spenden für das Überleben des achtjährigen Rexi und den ebenfalls unter Quarantäne stehenden Tieren anderer Flüchtlinge im slowenischen Tierheim Novo Mesto, wohin die Tiere gebracht worden waren.

Petra Zipp, Leiterin Tierschutz Europa bei TASSO, sowie die Tierschützer Saskia Greipl-Konstandinidis*, Martha Gornik*, Gudrun Koller* und Dieter Ernst* setzten bei den slowenischen Behörden alle Hebel in Bewegung und holten Rexi am 9. April nach Deutschland: „Es war uns allen eine Herzensangelegenheit, Halter und Hund wieder zusammenzuführen“, betont Petra Zipp. „Dank der vielen beteiligten Helfer ist uns das nun auch gelungen.“ Rexi ist nun vorübergehend bei einer Freundin von Maryam Khatabachsh untergebracht bis die Iranerin eine Wohnung gefunden hat. Foto: (c) TASSO e.V.

PM_Wiedervereinigung_Rexi_(c)TASSO-e-V._1Ausblick:
Mitte April 2016 werden weitere Flüchtlingshunde frei, die dann nach Deutschland überführt werden können. Petra Zipp und Dieter Ernst haben zugesichert, die Tiere zu holen und ihren Haltern in Deutschland zu übergeben. Die Rückführung wird voraussichtlich bis Mitte Mai dauern, wenn der letzte Hund aus der Quarantäne darf.

*Hintergrund / Entstehungsgeschichte:
Martha Gornik, eine deutsche Tierschützerin in Slowenien informierte TASSO im Dezember 2015 darüber, dass in einem slowenischen Aufnahmelager Flüchtlinge mit Tieren ankamen, die von den slowenischen Behörden aufgrund des geltenden Tierseuchenrechts sichergestellt wurden. Petra Zipp schaltete daraufhin Gudrun Koller ein, Ehefrau des österreichischen Generalkonsuls in München und freie Mitarbeiterin von TASSO, die wiederum den Kontakt zu der im Tierschutz und anderen karitativen Bereichen als Sponsorin bekannte Saskia Greipl-Konstandinidis herstellte. Diese kam nicht nur für den Großteil der Quarantänekosten im Tierheim Novo Mesto auf, sondern auch für die Versorgungsfahrten zu den Hunden. Sie übernahm sogar ein Tier aus Slowenien. Zwei ehrenamtliche Helferinnen vor Ort hielten in dieser Zeit den Kontakt zu den Flüchtlingsfamilien in Deutschland. Um die Situation endgültig zu klären, reiste Petra Zipp mit dem Tierschützer Dieter Ernst im Februar nach Slowenien. Am 22. Februar 2016 konnte TASSO mit der slowenischen Veterinärverwaltung in Novo Mesto eine Vereinbarung treffen, mit der TASSO die Verantwortung für die insgesamt zehn Flüchtlingstiere übernahm, die nach Slowenien mitgebracht worden waren.

 

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