Es wirkt oft so, als hätte der Hund einen dringenden Termin und er nimmt seine Umwelt innerhalb von Sekunden auf und wahr. Hunde, die so schnell unterwegs sind, sind tolle Persönlichkeiten, aber können den Hundehalter auch an die Grenzen bringen. Und nun die spannende Frage: Ist er so oder ist er hyperaktiv? Es muss sich nicht immer eine echte Hyperaktivitätsstörung dahinter verbergen und so ist Hyperaktivität nicht mit einem aktiven Hund gleichzusetzen.
Bei einer „echten“ Hyperaktivität und damit bei einem Krankheitsbild, handelt es sich um eine Störung auf neuronaler Ebene. Mögliche Symptome, die zusammen als auch einzeln auftreten können – ebenso wie in unterschiedlichen Intensitäten, sind:
Symptome einer Hyperaktivität
• die Hunde haben bereits im Ruhezustand eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz, die sich nicht mehr deutlich steigern lässt, wenn der Hund unter Belastung kommt
• die Hunde sind nicht in der Lage, sich zu entspannen – auch, wenn das Umfeld entspannt ist
• vermehrte und starke Vokalisierung
• übersteigerte Aktivität
• keine oder schlechte Erfolge im Hundetraining
• Neigung zu abnormalen repetitiven Verhaltensweisen
• der Hund kommt mir wenig Schlaf aus
• fehlen Reize, die Hyperaktivität auslösen, kann der Hund völlig normal erscheinen
Die genauen Ursachen sind teilweise noch nicht genau erforscht. Vermutet werden unter anderem genetische Dispositionen und entwicklungsbedingte Ursachen. Gut zu wissen ist, dass Verbesserungen möglich sind. Sollte dein Hund unter Hyperaktivität leiden, kannst du ihn unterstützen durch:
• Auslastung
• stressfreie Erziehung
• Entspannungsübungen
• Stimmungsübertragung
• einen geregelten Lebensrhythmus – baue Rituale auf
Dein Hund entspannt, wenn er eine klare Orientierung an Dir und den Alltag bekommt. Schaffe Möglichkeiten, bei denen Du Deinen Hund viel loben kannst.
Bei Hunden, die von Hyperaktivität betroffen sind, ist ein weit gesteigertes Maß an Aktivität zu beobachten. Oft reicht eine winzige Umgebungsstimulation und es geht los…. Die Konzentration auf bestimmte Aufgaben fällt dem Hund schwer. Trotz vieler vermeintlich offensichtlicher Symptome, ist eine Beurteilung dieser Hunde nicht leicht. Im Vergleich mit anderen Hunden sollte ausschließlich die gleiche Rasse und Altersgruppe herangezogen werden – ebenso die Charaktereigenschaften. Die Beobachtungen müssen einen langen Zeitraum berücksichtigen, in den unterschiedliche Situationen und Kontexte einfließen. Spielstunden eignen sich folglich nicht, da diese Momentaufnahme Langzeitbeobachtungen verfälscht.
Es sollte nicht voreilig diagnostiziert werden.
Wenn Du unsicher bist, ob Dein Hund zu einer Hyperaktivitätsstörung neigt, schaue Dir seine ganz persönliche Geschichte an.
So wie es impulsive, (hyper-)aktive und leicht aufbrausende Menschen gibt, kann man sich das auch bei Hunden vorstellen. Charaktereigenschaften machen ein Lebewesen aus und beschreiben es. Jedes Lebewesen ist eine individuelle Persönlichkeit und hat diverse Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Wie unterschiedlich die Veranlagung auch sein mag und zu welcher Persönlichkeit sich ein Lebewesen entfaltet, wird stark von äußeren Faktoren (falscher Umgang, falsche Umgebung) beeinflusst.
Quellenangabe
Artikel: Kristina Ziemer-Falke
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