Ziemlich beste Freunde…

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Wie das Zusammenleben von Kind und Hund gelingen kann

Hannover, im September 2023. Die Freundschaft zwischen Hunden und Menschen ist einmalig. Grundsätzlich gilt das auch für Kinder und die Vierbeiner. Doch so manche Hindernisse müssen auf dem Weg zum perfekten Team erst überwunden werden. Wie das gelingt und was Eltern beachten sollten, erklärt Franziska Obert, Expertin der Agila Haustierversicherung.

Meist ist es für Hunde die größere Umstellung, wenn ein Baby in die Familie kommt, als andersherum. Es wird häufiger mal laut, unruhig und der Vierbeiner erfährt weniger Aufmerksamkeit als vor der WG-Erweiterung. „In dieser Phase ist es sehr wichtig, dem Hund Rückzugsorte zu bieten, an denen er ungestört sein kann“, rät die Expertin von Agila. Gemeinsame Erlebnisse, wie ein ruhiger Spaziergang in Begleitung der Erziehungsberechtigten oder eine kleine Spieleinheit, stärken die Bindung zwischen Vierbeiner und Kind. Grundsätzlich sollten die beiden insbesondere in der Anfangszeit nicht unbeaufsichtigt zusammen sein. Denn es kann vor allem dann zu Missverständnissen oder Fehlverhalten kommen. Erst ungefähr im Grundschulalter können Kinder festgelegte Verhaltensregeln zuverlässig eigenständig anwenden. Dazu gehören etwa den Hund nicht körperlich zu bedrängen oder zu erschrecken, ihn nicht beim Fressen oder Schlafen zu stören sowie sein Fell lediglich in Wuchsrichtung zu streicheln. Dennoch sollten Eltern möglichst früh damit beginnen, dem Kind einen respektvollen und nachsichtigen Umgang mit dem Vierbeiner beizubringen.

Bereits bevor der menschliche Nachwuchs da ist, können Haltende sich und den Vierbeiner auf die neuen Umstände vorbereiten. „Grundsätzlich ist es sehr von Vorteil, wenn der Hund bereits eine gewisse Grunderziehung erfahren hat, das heißt gut auf Kommandos der Besitzenden hört. Zudem sollte er keine Angst vor Menschen haben und nicht zu aggressivem Verhalten neigen“, weiß Obert. „Im Idealfall bringen die Haltenden den Vierbeiner schon vorab mit dem Nachwuchs von Freunden oder Verwandten zusammen, um ihn an die Lautstärke und das Verhalten von Kindern zu gewöhnen. Auch Spaziergänge an Spielplätzen entlang können bei der Eingewöhnung helfen“, so die Agila Expertin.

Um Kind und Hund jeweils die benötigte Aufmerksamkeit zukommen lassen zu können, rät Obert davon ab, noch während oder kurz nach der Schwangerschaft einen Welpen in die Familie zu holen. Die eine richtige Hunderasse gibt es für den Umgang mit Kindern übrigens nicht, schließlich sind alle Vierbeiner Individuen mit eigenen Bedürfnissen und einem eigenen Wesen. Wichtig sind eine hohe Stressresistenz, ein gering ausgeprägter Jagdtrieb und Geselligkeit.

Wenn Besitzende einige Regeln beachten, kann das Zusammenleben mit Kind und Hund eine tolle Sache sein, von der die Kids auch gesundheitlich profitieren. So wird das Immunsystem bereits früh darauf trainiert, sich mit verschiedenen Keimen und Bakterien auseinanderzusetzen, die der Vierbeiner mit in die eigenen vier Wände bringt. Auch das Sozialverhalten, die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und Empathie werden durch den Kontakt zum Vierbeiner nachweislich gestärkt.

Im besten Fall entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Kind und Hund, die über viele Jahre bestehen bleibt. Und wer hätte nicht gerne schon in jungen Jahren einen Trostspender und Freund, der mit einem durch dick und dünn geht.

Quellenangabe
Beitrag: AGILA Versicherung