Wir wissen was, was Du nicht weißt…

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Heute vor einem Jahr zog „Herr Ruk“ bei uns ein. Wir adoptierten ihn aus dem Ingolstädter Tierschutz. Es war Liebe auf den ersten Blick, auch wenn er erstmal „schwupp-di-wupp“ mein T-Shirt „gelöchert“ hat. Er kam, sah und gewann sofort unser Herz.

Nachdem er sich bei uns eingelebt hatte, kamen die ein oder anderen „Verhaltensweisen“ zu Tage, die wir uns so nicht erklären konnten.
Wir übernahmen ihn mit dem Hinweis, dass es sich bei ihm um einen Mix zwischen „ungarischer Bracke“ und „Dackel“ handeln würde.
Hmmm, rein „optisch“ hätte das in etwa stimmen können, aber sein Verhalten, passte nicht dazu. So tendiert z.B. seine Jagdleidenschaft (zum Glück) gegen Null.
Vielleicht ist ja eine Art Terrier oder auch Pinscher mit „drin“, denn er ist sehr temperamentvoll (um das mal „nett“ zu formulieren )
Statt zu jagen „hütet“ oder „treibt“ Herr Ruk viel lieber – er versucht z.B. jemanden zu stoppen, indem er die Füße festhält oder läuft so um einen rum, dass man nur einen bestimmten Weg gehen kann …
Auch hat er einen stark ausgeprägten „Beschützer“ Instinkt – fremden Menschen gegenüber ist er sehr reserviert, um nicht zu sagen misstrauisch.

Foto: Kerstin Benz

Ansonsten ist er schlicht ein Clown und Spielkind, der einfach alles dafür tut, uns glücklich zu machen. Dazu gehört auch, dass er sehr, sehr schnell lernt und Tricks locker umsetzen kann. Hin und wieder kombiniert er auch und überrascht uns damit. Er ist sehr intelligent.
Und ihm ist nichts wichtiger, als seine Zweibeiner. Für uns lässt er sogar sein Futter stehen…
Da „Herr Ruk“ nicht unser erster Hund ist, wir uns aber sein spezielles Verhalten in bestimmten Situationen nicht erklären konnten, wollten wir es nun genau wissen.

Was steckt in ihm drin?
Kurzerhand haben wir einen DNA Test bei Cani-Varis machen lassen. Und das Ergebniss erklärt einiges. Von den „vermuteten“ beteiligten Rassen steckt genau 0,0% drin.
Ups…
Statt Pinscher, Dackel, Bracke und Co. sind Bischon Frisé, Welsh Corgi Pembroke, Deutscher Boxer, Schnauzer und Rhodesian Ridgebackin seine Ahnen.

Wenn man sich die rassetypischen Merkmale dieser Hunde ansieht, versteht man, wieso „Herr Ruk“ so ist, wie er ist.
Er verbindet einfach viele dieser Eigenschaften in seinem Verhalten.  Und natürlich ist er der weltbeste „Herr Ruk“, den wir uns nur wünschen können. Uns hat diese DNA Analyse in jedem Fall geholfen, sein Verhalten zu verstehen. Nun können wir auch gezielt daran arbeiten, Verhaltensmuster „aufzubrechen“, bzw. „umzuorientieren“. Hierzu bietet die Werkzeugkiste der positiven Verstärkung natürlich jede Menge Möglichkeiten.
An seinem Wach- und Schutztrieb und der damit verbundenen „Skepsis“ Fremden gegenüber haben wir z.B. so trainiert, dass er, sobald es an der Haustüre klingelt, nicht mehr „explodiert“, sondern statt dessen in seine Box läuft, weil dort IMMER ein ganz besonderes Leckerchen auf ihn wartet. Der Abruf klappt auch in fremder Umgebung. Dann ist es ihm sogar (fast immer) egal, ob Fremde dort sind oder nicht.

Foto: Kerstin Benz

Wir machen jeden Tag Fortschritte und nutzen die rassetypischen Merkmal einfach aus, um das Training zielgerichtet und für Herrn Ruk verständlich und nachvollziehbar zu gestalten.
Ansonsten genießen wir einfach gemeinsam jeden Tag 💖