Wie Kinder den Umgang mit Haustieren lernen

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Hannover, im Juni 2023. Dritte Stunde in der Integrierten Gesamtschule Langenhagen bei Hannover, die Kinder der Klasse 1.1 sind aufgeregt. Denn es kommt ein besonderer Gast zu ihnen in die Schule: die Magyar Vizsla-Hündin Else. Mit ihr kommen zwei Mitarbeiterinnen der Haustierversicherung AGILA, Tierärztin Melanie Müller (Besitzerin von Else) und Fiona Kretschmer. Kaum taucht die quirlige Hündin im Klassenzimmer auf, hat sie auch schon die Herzen der Schülerinnen und Schüler erobert. Alle beobachten sie aufmerksam und antworten gern auf die Frage, wie Else sich bei der Ankunft im Klassenzimmer verhalten hat und wie man das deuten könnte. Hassan beispielsweise spekuliert: „Else findet den Klassenraum spannend, weil sie schnüffelt und umherläuft.“ Laura dagegen macht auf die wichtige Funktion des Hundeschwanzes aufmerksam: „Else mag uns, weil sie sich freut und mit dem Schwanz wedelt.“ Ob das stimmt und wie Tiere ihre Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, darum geht es unter anderem im Unterricht zum Kerncurriculum-Thema „Haustierhaltung“.

„Besuchshunde im Unterricht sind eine tolle Möglichkeit, mit den Kindern die speziellen ‚Sprachen‘ der Tiere zu üben und sie im Umgang mit den Vierbeinern zu schulen“, so Tierärztin Melanie Müller. „Nur wenn ich mein Tier verstehe, kann ich es respektvoll behandeln.“ Mindestens ebenso bedeutend sind Kenntnisse über generelle Dos and Don’ts bei Haustieren. Wo und wie sollte man beispielsweise eine Katze oder einen Hund streicheln? Um das zu lernen, üben die Kinder der IGS Langenhagen an Kuscheltieren und sich selbst. Der Rest der Klasse faucht, schnurrt, knurrt oder wedelt mit dem Schwanz (Arm), je nachdem, ob richtig oder falsch gestreichelt wird. „Sich spielerisch in ein Tier zu versetzen und sich in seine Denk- und Fühlweise einzuleben, fördert Empathie. Man entwickelt automatisch ein besseres Verständnis für die Vierbeiner“, erläutert Müller. Die richtige Technik entscheidet allerdings nicht allein über streicheln oder nicht streicheln, weiß Schülerin Marie: „Mein Hund wird gerne am Bauch gestreichelt, da darf ich das auch, weil sie mich kennt. Bei anderen Hunden muss man Frauchen oder Herrchen fragen.“

Im weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde lernen die Kinder verschiedene Parasiten kennen. Sie ordnen Zecken, Würmern und Flöhen Lebensräume zu und erfahren, wo sie beim Hund und bei der Katze zu finden sind.

Das anschließende Futter-Ratespiel soll die Kinder zudem dafür sensibilisieren, was Hund und Katze essen dürfen und was sie nicht gut vertragen. 

Die Arbeitsblätter, die für diese Unterrichtsstunde in der IGS Langenhagen verwendet wurden, hat die Haustierversicherung AGILA in Kooperation mit dem Verlag „DieKinderbuchMacher“ entwickelt. Die kostenlos zur Verfügung gestellten Materialien bieten neben zahlreichen Informationen über das Leben mit den Vierbeinern auch viele Anregungen für den praktischen Unterricht, Klassenspiele und Projektideen. „Mit ihnen sollen Schulkinder an den Tierschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit Haustieren herangeführt werden. Sie sollen die Bedürfnisse von Hunden und Katzen genauer kennenlernen und Situationen besser einschätzen können“, so die AGILA Expertin Fiona Kretschmer.

Auch die Kinder der Klasse 1.1 der IGS Langenhagen werden in Zukunft natürlich nicht in jeder Situation wissen, was das Haustier gerade möchte, aber sie haben heute gelernt, wie wichtig es ist, auf die Signale der Vierbeiner zu achten.