Vierbeiner vor Zecken schützen

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Sulzbach/Ts., im März 2023 – Einmal kurz im hohen Gras getobt, am herumliegenden Totholz geschnuppert oder durchs Gebüsch gehuscht und schon ist es passiert: Eine Zecke hat sich im Fell des Hundes oder der Katze festgesetzt. Nicht rechtzeitig entdeckt, kann der Biss des kleinen Blutsaugers, der oft gefährliche Krankheitserreger in sich trägt, auch tödlich für den Vierbeiner enden. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, gibt Tierhalter:innen daher wichtige Tipps, wie sie ihren tierischen Liebling im Vorfeld schützen können und was sie bei einem Zeckenbiss beachten sollten.

Durch die milderen Temperaturen sind Zecken jetzt wieder zunehmend aktiv. Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart ist der Gemeine Holzbock, der für die Übertragung der Borreliose-Bakterien und FSME-Viren verantwortlich ist. Durch das immer wärmere Klima sind zudem weitere Zeckenarten hinzugekommen, so zum Beispiel die Braune Hundezecke, die Babesiose (sogenannte Hundemalaria) übertragen kann.

„Die Krankheiten, die durch Zeckenbisse ausgelöst werden können, sind potenziell gefährlich“, warnt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach. Seit einiger Zeit beobachtet sie in ihrer Praxis, dass die durch Zecken übertragenen Erkrankungen insgesamt an Häufigkeit zunehmen. „Speziell die Ansteckung mit Babesiose hat je nach Region stark zugenommen. Hier sterben ca. 20 Prozent der erkrankten Hunde. Besonders häufig übertragen wird die Lyme-Borreliose. Selten, aber durchaus möglich, ist auch die Ansteckung mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME“, sagt Fach.

Grundsätzlich gilt: Je länger eine Zecke vom Blut des Tieres saugt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass gefährliche Erreger übertragen werden. Daher ist es wichtig, dass die kleinen Spinnentiere so früh wie möglich entfernt werden – besser noch, sie beißen sich gar nicht erst fest.

Zeckenbissen gezielt vorbeugen

Im Wald, auf der Wiese oder auch im heimischen Garten: Zecken sind nahezu überall in der Natur zu finden. Bei Kontakt mit einem Tier bleiben sie auf dessen Fell hängen. Da sie jedoch meist erst auf die Suche nach einer geeigneten Körperstelle gehen, können sie Im Idealfall entfernt werden, bevor sie sich festgebissen haben. Tierhalter:innen sollten daher ihre Vierbeiner unbedingt nach jedem Aufenthalt im Grünen gründlich und überall nach Zecken absuchen. Auch Freigängerkatzen und Kleintiere, die draußen in einem Gehege gehalten werden, sollte auf Zecken kontrolliert werden.

„Da die Gefahr, die von Zecken als Krankheitsüberträger ausgeht, so groß geworden ist und es beim Absuchen des Tieres oftmals vorkommt, dass Zecken übersehen werden, ist der gezielte Einsatz von wirksamen Insektiziden mittlerweile unumgänglich“, sagt Tierärztin Fach. Aufgrund der Vielfalt der Mittel sollten Tierhalter:innen jedoch unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen und sich vorab beraten lassen. Hunde können zudem durch eine Impfung vor Borreliose geschützt werden. „Schutzimpfungen sind sehr sinnvoll und sollten auch immer individuell für den einzelnen Hund im Arztgespräch ermittelt werden“, ergänzt Fach. 

Die Zecke hat bereits zugebissen – was tun?

Hat sich eine Zecke bereits festgebissen, kann sie meist mit geeignetem „Werkzeug“ – beispielsweise einer Zeckenzange – und der richtigen Technik leicht aus dem Fell des Tieres entfernt werden. Tierhalter:innen sollten die Zecke möglichst hautnah greifen und langsam herausziehen. Bleibt der Kopf stecken, sollte an der betreffenden Stelle nicht gedrückt oder gequetscht werden. „In der Regel schafft es der Körper alleine, den Zeckenkopf abzustoßen. Wenn jedoch eine Rötung und Schwellungen auftreten, sollte das Tier besser dem Tierarzt vorgestellt werden“, rät Fach.

Quellenangabe
Beitrag: TASSO e.V.