Trotz Ballerei und Blitzen: So kommen Heimtiere gut ins neue Jahr

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Wiesbaden, im Dezember 2019 – „Frohes neues Jahr!“ ruft man sich bald wieder zu. Was für uns Menschen mit Spaß verbunden ist, bedeutet für Tiere oft Stress. Damit Hunde, Katzen, Vögel & Co. die Silvesternacht gut überstehen, sollten Tierhalter einige Regeln beachten. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) gibt Tipps, wie die Lieblinge gut ins Jahr 2020 kommen. 

Hunde nicht alleine lassen

Hunde sind sehr geräuschempfindlich und schreckhaft. Ihnen ist es am liebsten, den Jahreswechsel mit Frauchen oder Herrchen im Haus zu verbringen. Das Gassigehen sollte an diesem Tag nicht in den späten Abendstunden stattfinden. Ein Kauknochen und gemeinsames Spielen können dem Vierbeiner helfen, sich zu entspannen. Geschlossene Rollläden und Vorhänge dämpfen die Geräusche und lassen die Lichtblitze draußen. Wer in einem sehr lauten Bereich wohnt, sollte überlegen, über einen Kurzurlaub in ruhigere Gefilde zu unternehmen. 

An Silvester sollten sich Hundehalter besonders intensiv mit ihren Vierbeinern beschäftigen. Copyright: Shutterstock

Gartenteich mit Netz abdecken

Fallen Böller oder Raketen in den Gartenteich, besteht die Gefahr, dass sich bei deren Explosion starke Druckwellen bilden. Durch diese kann die empfindliche Schwimmblase der Fische verletzt werden. Dies gilt übrigens auch, wenn der Teich zugefroren ist und auf der Eisschicht große Böller explodieren oder das Eis durch Feuerwerkskörper sogar zerstört wird. Außerdem können die Inhaltsstoffe der Raketen wie metallische Verbindungen und Schwarzpulver den Tieren im Teich schaden. Obwohl die Mengen oft nur sehr klein sind, ist es möglich, dass einige Stoffe toxisch wirken. Fischliebhaber sollten den Gartenteich für Silvester daher am besten mit einem engmaschigen Netz abdecken. Außerdem ist es gut, ihn gerade in der Zeit um Mitternacht im Auge zu behalten. 

Katzen einen Rückzugsort bieten

Katzen reagieren in der Regel etwas entspannter auf Knallkörper als Hunde. Trotzdem sollten die Halter ihren Samtpfoten Rückzugsmöglichkeiten in einem abgedunkelten Raum schaffen, in dem die Knall- und Lichteffekte nicht so deutlich wahrnehmbar sind. Gewohnte Spielrituale können helfen, die vermeintliche Stresssituation in eine entspannte Atmosphäre zu verwandeln. Auch wenn es ihnen zunächst nicht gefallen wird, ist es für Freigänger besser, diese Nacht im Haus zu verbringen. 

Für Vögel das Licht anlassen

Vögel können bei einer hohen Geräuschkulisse gepaart mit Lichteffekten leicht in Panik geraten. Ein möglichst ruhiger Raum ist für sie der beste Platz an Silvester. Rollläden und Vorhänge sollten geschlossen, das Licht im Raum jedoch angeschaltet sein. Denn die meisten Vögel können im Dunkeln nichts sehen und bekommen dann noch mehr Angst. Sanfte, ihnen bekannte Musik hingegen hilft den Tieren, sich zu beruhigen. Für Vögel in Außenvolieren bedeutet Silvester purer Stress. Falls möglich, sollten Halter handzahme Tiere nach drinnen holen. Ist keine Innenvoliere vorhanden, genügen für den kurzen Zeitraum auch entsprechende Transportboxen.

Kleinsäugergehege in ruhigen Raum stellen

Kaninchen und Meerschweinchen brauchen einen abgedunkelten, idealerweise von der Straße abgewandten Raum. Am besten stellt man ihr Gehege weit vom Fenster weg. Außerdem hilft eine Decke, die Geräusche weiter zu reduzieren. Wer seine Kleinsäuger am Silvesterabend mit leckerem Futter verwöhnt, tut ihnen gleich in zweifacher Hinsicht etwas Gutes. Denn sie können so nicht nur ihren Hunger stillen, sondern werden durch das Fressen auch abgelenkt. Kaninchen im Freigehege sollten auch an Silvester draußen bleiben. Der Temperaturunterschied und die ungewohnte Umgebung im Haus würden zu einer höheren Belastung führen als eine Silvesternacht im Freien. Als Vorsichtsmaßnahme können Halter das Gehege verschließen und eine Decke darüberlegen, um den Lärm zu dämpfen.

Stress für Wildtiere

Für Wildtiere bedeutet die Silvesterzeit ebenfalls Stress, vor allem wenn sie in Stadtnähe leben. Besonders Vögel sind betroffen. Aus Angst flüchten sie teilweise in große Höhen, was mit einem hohen Energieverlust einhergeht. Rauchschwaden und Leuchtraketen können ihnen zudem die Sicht nehmen und sie blenden. Dadurch haben sie Probleme, sich adäquat zu orientieren.
Vielleicht verzichtet der eine oder andere Tierfreund in diesem Jahr ganz auf Feuerwerk & Co. – den Tieren und der Umwelt zuliebe.

Quellenangabe
Beitrag: ZZF e.V.
Bild: Shutterstock