Die meisten Halter sind nicht gerade glücklich, wenn ihr Hund plötzlich Jagdverhalten zeigt. Dabei ist es den meisten Hunden tatsächlich in die Wiege gelegt, genau das zu tun. Viele Rassen wurden oder werden immer noch für die Jagd gezüchtet. Nicht nur das, ihnen wurde sogar besonders intensives Jagdverhalten »angezüchtet« bzw. durch Selektion verstärkt.
Im Gegensatz zum Wolf, der eigentlich nur jagt, weil er sonst verhungern und sterben würde, jagt ein Jagdhund unabhängig vom eigenen Hungergefühl. Es geht ihm nicht mehr darum sich selbst oder seine Art zu erhalten, sondern einfach nur darum zu jagen. Übrigens: auch Hüten gehört zum Jagen. Hier wurden bestimmte Sequenzen besonders herausgezüchtet, z. B. das Anschleichen und Umkreisen und andere Elemente dafür weggezüchtet, wie das Packen und Töten. Daher sind auch Hütehunde teils sehr motivierte Jäger!
Neben dem echten Jagdverhalten, was durch Beutereize ausgelöst wird, zeigen sehr viele Hunde auch Pseudojagdverhalten. Dies sieht zunächst einmal sehr ähnlich aus, aber mit dem Unterschied, dass es eigentlich gerade gar keinen konkreten Anlass zum Jagen gibt. Es fehlt der Auslöser in Form eines bestimmten Bewegungsreizes, eines Wildduftes oder auch eines Geräusches. Die Hunde jagen scheinbar ohne Grund.
Aber natürlich gibt es auch für Pseudojagdverhalten Gründe! Ein sehr häufiger Grund ist Stress oder ein Konflikt. Der Hund hat z. B. Stress, weil ihm ein fremder Hund entgegenkommt und löst die Situation, indem er jagen geht.
Oft möchten Hunde auch etwas verjagen, was sie bedrohlich finden, z. B. ein Moped. Beobachte deinen Hund mal ein wenig genauer. Ist da wirklich immer ein Beutereiz oder jagt dein Hund in ganz bestimmten Situationen einfach los? Wenn du neugierig geworden bist, besuche doch gerne unseren Themenvortrag „Das Jagdverhalten unsere Hunde“. Mehr Informationen dazu findest du hier: https://www.ziemer-falke.de/veranstaltung/jagdverhalten-unserer-hunde/
Quellenangabe:
Beitrag: Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de
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