Hunde von Insekten fern halten
Draußen summt und brummt es – mit dem Frühling finden sich wieder vermehrt Insekten, die Hunden beim Aufenthalt im Freien manchmal lästig, aber auch gefährlich werden können. Etwa, wenn sie nach ihnen schnappen und dabei gestochen werden. Mit einigen Tipps und etwas Übung lässt sich der Kontakt zwischen Hund und Insekt jedoch reduzieren, ohne Bienen, Wespen & Co. zu schaden.
Wenn Fliegen, Wespen und Bienen um unsere Köpfe schwirren, reagieren nicht nur wir häufig genervt. Auch für Hunde können Insekten durch ihr häufiges Anfliegen als störend empfunden werden. Manchmal so stark, dass sie nach ihnen schnappen. Dabei riskieren die Vierbeiner schmerzhafte Stiche. „Grundsätzlich sind Wespen- und Bienenstiche für Hunde zwar schmerzhaft, aber in den meisten Fällen harmlos“, erklärt die auf Verhaltenstherapie spezialisierte Tierärztin Dr. Angelika Firnkes von der LMU München. „Gefährlich kann es allerdings werden, wenn der Hund im Maul-, Kopf- oder Halsbereich gestochen wird, da das starke Anschwellen der Atemwege unter Umständen die Luftzufuhr des Tieres behindert“, so Firnkes. „Das Jagdverhalten ist bei Hunden angeboren und kann auch gegenüber Fluginsekten gezeigt werden. Es ist selbstbelohnend, aber lässt sich mit konsequentem Training kontrollieren.“
Früh übt sich
Die Bewegungsreize und Geräusche von fliegenden Insekten wecken die Neugierde von Hunden. „Oftmals lernt ein Junghund nach dem ersten Stich einer Wespe oder Biene, nicht mehr nach fliegenden Insekten zu schnappen. Manche Hunde sind jedoch weniger sensibel oder haben noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt – sie jagen gezielt Insekten an Fenstern oder im Garten“, führt die Tierärztin aus.
Das häufig erste erkennbare Zeichen, dass der Hund gleich nach dem summenden Insekt schnappen wird, ist das Fixieren der Beute mit den Augen in angespannter Körperhaltung. „In dieser Situation mit dem Hund zu schimpfen, gibt ihm keine Information darüber, was er eigentlich tun soll“, erklärt Firnkes. Die Expertin empfiehlt, das Tier in einem solchen Moment zurückzurufen und zum Beispiel mit einem Leckerli zu belohnen. Das gezielte Abwenden und Kommen kann auch gut geübt werden. Zum Beispiel wenn das Insekt auf der Außenseite eines Mückennetzes summt und somit keine Gefahr besteht. Oder wenn der Hund an der Leine ist und sich dem Insekt nicht nähern kann. „Durch wiederholtes Training sowie gutes Timing von Belohnung lernt der Hund mit der Zeit, sich selbstständig abzuwenden und zum Besitzer zu kommen, wenn er ein Insekt sieht“, erläutert die Tierärztin. Die Chancen für ein distanziertes Verhältnis zwischen Hund und Insekt stehen besonders gut, wenn das Tier schon von klein auf lernt, sich den Flugtieren nicht zu nähern und Halter auch das Jagen von harmlosen Fliegen nicht zulassen.
Wespen- und Bienenbesuch in Haus und Garten eindämmen
Neben dem Rückruftraining mit dem Vierbeiner kann der Halter auch einiges unternehmen, um den Insektenbesuch in Haus und Garten einzudämmen und Bienen und Wespen so weitestgehend von dem Heimtier fernzuhalten. Fallobst im Garten lädt Wespen ein und sollte daher regelmäßig aufgesammelt werden. Das gleiche gilt für offenstehende Getränke und Speisen, welche nicht draußen stehen gelassen werden sollten. Im Haus lassen sich darüber hinaus gut Mückennetze an den Fenstern und Balkontüren anbringen. Außerdem sollte der Halte den Futter- und Trinknapf kontrollieren, ob sich ein Insekt hierein verirrt hat und so mit der Nahrungsaufnahme ins Maul des Tieres gelangen könnte.
Was tun bei Insektenstich?
Sollte doch der Fall eintreten und der Hund wird von einem Insekt gestochen, heißt es Ruhe zu bewahren und die Einstichstelle zu kühlen. Die durch den Stich verursachte Schwellung lässt sich meist leicht am Hundekörper ertasten bzw. am Verhalten des Hundes erkennen. Der Stachel, etwa einer Biene, kann mit einer Pinzette oder einem Tuch entfernt werden. Nach dem ersten Schreck ist der Insektenstich bei dem Vierbeiner dann meist auch schnell wieder vergessen. Bei einem Stich in den Maulbereich, Hals oder Rachen, bei vielen Stichen oder wenn der Hund allergisch reagiert, etwa mit Atemnot, sollte aber in jedem Fall ein Tierarzt aufgesucht werden. Für bekanntermaßen allergische Tiere sollten Halter Notfallmedikamente zu Hause haben.
Quellenangabe
Beitrag: IVH
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