Studie: Grundschüler lesen besser mit Hund

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Für manche Schüler ist es eine Tortur, vor der Klasse laut vorzulesen – insbesondere, wenn ihnen das Lesen schwerfällt und sie dabei stottern. Spotten und piesacken Klassenkameraden auch noch, entsteht für das eine oder andere Kind ein Teufelskreis. Laut einer Studie aus Freiburg gibt es einen Ausweg aus dieser Negativspirale: die Leseförderung mit Hund.

Forscher der Pädagogischen Hochschule Freiburg, des Freiburger Instituts für tiergestützte Therapie sowie des Departments für Verhaltensbiologie an der Universität Wien haben untersucht, inwieweit die Anwesenheit eines Hundes die Lesefähigkeit von Schülern verbessern kann. Zwölf Zweitklässler im Alter von sechs oder sieben Jahren wurden dafür in zwei parallele Vergleichsgruppen unterteilt, sodass jedes Kind einmal einem Therapiebegleithund und einmal einer jungen Studentin vorlas. Dabei saßen die Schüler entspannt auf Kissen auf dem Boden, den Hund beziehungsweise die junge Frau neben sich. Festgehalten und analysiert wurden Worterkennung, Beachtung von Satzzeichen, Textverständnis, die benötigte Lesezeit sowie Körper- und Blickkontakt.

Die Studie, die im „Human-Animal Interaction Bulletin“ veröffentlichten wurde, zeigt, dass Tierkontakt in der Leseförderung von Schülern positive Auswirkungen hat. „Die Erkenntnisse unterstützen die Annahme, dass ein freundlicher, gut ausgebildeter Hund Lernprozesse unterstützen kann, indem er Selbstwirksamkeit, Motivation und Spaß steigert und Stress und Angst reduziert“, schreiben Dr. Rainer Wohlfarth, Bettina Mutschler, Dr. Andrea Beetz und Prof. Karin Schleider, die Autoren der Studie. Der einzige Aspekt, der durch den Kontakt zum Hund nicht verbessert wurde, war die Lesedauer – vermutlich bedingt durch Phasen, in denen das Kind den Hund gekrault hat.

 

[Quelle: IVH]