Reisen mit dem Hund

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Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sind Urlaubsreisen häufig nur mit Einschränkungen möglich. Trotzdem planen viele Menschen bereits hoffnungsvoll ihren Sommerurlaub – und da darf der Hund als geliebtes Familienmitglied nicht fehlen. Damit auch die Vierbeiner die Auszeit genießen können und vor allem sicher durch die Reise kommen, hat Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, 10 wichtige Tipps zum Urlaub mit dem Hund zusammengestellt.

„Ein Urlaub mit Hund kann wunderbar sein, er muss aber gut vorbereitet werden. Sonst birgt er einige Gefahren für Mensch und Tier“, so Jana Hoger. „Um sicherzustellen, dass der Vierbeiner rundum gut versorgt ist und an alles Wichtige gedacht wurde, kann eine Checkliste hilfreich sein.“

10 Tipps für die Reise mit dem Hund

  • Ist das Reiseziel mit dem Auto erreichbar? Von Reisen mit dem Flugzeug ist abzuraten. Wenn der Hund inklusive Transporttasche mehr als acht Kilogramm wiegt, muss er die Reise bei den meisten Fluglinien im Frachtraum des Flugzeugs verbringen. Das verängstigt und stresst Hundesehr und kann zudem lebensgefährlich werden.
  • Gültige Ausweisdokumente mitführen: Es ist wichtig, sich bereits vor der Reise über die ländereigenen Einreisebestimmungen zu informieren. Liegt das Reiseland innerhalb der EU, muss immer ein EU-Heimtierausweis mitgeführt werden – er ist wie der persönliche Personalausweis des Vierbeiners. Darin enthalten sind alle wichtigen Daten zu der oder dem Hundehaltenden, die gültige Tollwutimpfung und die Mikrochipnummer. Liegt das Reiseland außerhalb der EU-Grenzen, ist es sinnvoll, bezüglich der Ein- und Ausreisebedingungen auf der Seite des Zolls alle benötigten Dokumente zu erfragen. Vorsicht: Soll der Hund aus dem außereuropäischen Ausland nach Deutschland eingeführt werden, sind oftmals Blutuntersuchungen oder andere medizinische Checksoder eine Quarantäne gesetzlich vorgeschrieben. Ohne die erforderlichen Ein- und Ausreisbestimmen des jeweiligen Landes laufen Tiere Gefahr, vom Zoll beschlagnahmt zu werden und drei Monate isoliert in Quarantäne verbringen zu müssen. Die Kosten trägt der oder die Hundehaltende.
  • Registrierung im Heimtierregister: Vierbeiner sollten in einem Heimtierregister registriert werden. Hierfür wird die Mikrochipnummer benötigt. Anhand der Chipnummer lassen sich Hund und Halter schnell identifizieren, sollte der Vierbeiner abhandenkommen. 
  • Ausreichend Verschnaufpausen einplanen: Die Reise mit dem Auto sollte etappenweise erfolgen, um allen Reisenden ausreichend und auch längere Pausen zu gönnen. So können sich Hunde ebenfalls die Füße vertreten. An Autobahnparkplätzen sollten Hunde immer durch eine Leine und ein gut sitzendes Geschirr gesichert sein. Während der gesamten Autoreise ist es wichtig, den Tieren in einem auslaufsicheren Napf Wasser anzubieten.
  • Sicher ans Ziel: Bei der Autoreise müssen Hunde in einer Transportbox oder mit einem Anschnallgurt gesichert werden. Nur so fahren die Vierbeiner sicher und werden nicht durch das Auto geschleudert, wenn doch einmal stärker gebremst wird.
  • Reiseübelkeit bei Hunden: Auch die Reiseapotheke gehört zur Vorbereitung für den Urlaub mit Hund. Sinnvoll ist eine vorherige tierärztliche Beratung. Neigt der Vierbeiner zu Reiseübelkeit, kann es sinnvoll sein, sich in der Tierarztpraxis des Vertrauens pflanzliche Medikamente verschreiben zu lassen. Medikamente gegen Durchfall und Erbrechen sowie Verbandsmaterial zur Wundversorgungsollten ebenfalls nicht im Notfallset für den tierischen Begleiter fehlen. 
  • Schutz vor Krankheiten: Um sicherzugehen, dass der Hund vor gefährlichen Krankheiten geschützt ist, sollten Menschen mit Hund vor dem Urlaub ihre tierärztliche Praxis kontaktieren und über das Reiseziel in Kenntnis setzen. Besondere Gefahr gilt bei Urlauben in den Mittelmeerregionen. Hier sollte dringend eine Prophylaxe gegen Zecken und die Sandmücke durchgeführt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, um Hunde vor lebensgefährlichen Krankheiten zu schützen.
  • Hitzetipps: In der Sonne herrscht auch für Vierbeiner Sonnenbrandgefahr. Deshalb sollten Hundean empfindlichen Stellen mit geeignetem Sonnenschutz eingecremt werden. Darüber hinaus muss am Strand für ausreichend Schutz, beispielsweise durch eine „Strandmuschel“, gesorgt werden. Von langen Spaziergängen in der prallen Mittagssonne sollte abgesehen werden – hier besteht Lebensgefahr durch einen Hitzschlag oder die Gefahr schmerzhafter Verbrennungen an den Pfoten.Außerdem dürfen Vierbeiner niemals alleine im Auto zurückgelassen werden – das Wageninnere kann sich binnen weniger Minuten auf Backofenniveau erhitzen und so schnell zur Todesfalle werden.
  • Tierfreundliche Unterkunft: Bevor es an die konkrete Urlaubsplanung geht, sollten Menschen mit Hund sicherstellen, dass das Hotel hundefreundlich ist. Nicht in jedem Gästehaus sind Tiere willkommen. Auch an manchen Stränden sind keine Hunde erlaubt, dafür gibt es aber in der Regel spezielle Hundestrände. Dies sollte unbedingt im Vorfeld geklärt werden.
  • Falls der Hund nicht mitreisen kann: Trotz der besten Vorbereitungen fühlt sich nicht jeder Hund im Urlaub wohl. Manche Vierbeiner bleiben lieber im gewohnten Umfeld. Für den Fall, dass Hunde nicht mitreisen können, muss eine gute Betreuung für sie sichergestellt werden. Eine Möglichkeit ist, die Tiere bei nahestehenden Personen unterzubringen, die die Hunde bereits kennen und in deren Wohnung sie sich wohlfühlen. Wenn das keine Option ist, sollten Menschen mit Hund sich mit ausreichend Vorlaufzeit um eine Hundetagesstätte beziehungsweise professionelle Hundebetreuung kümmern. Dabei ist es wichtig, dass sich die Tiere vorab schon an die Betreuung gewöhnt haben, ein umfassendes Probewohnen stattgefunden hat und Hund und der oder die Tierhaltende ein gutes und sicheres Gefühl haben. Hunde sollten in der Betreuungssituation die Möglichkeit haben, ausreichend Sozialkontakte zu Menschen und anderen Vierbeinern zu pflegen. Wichtig ist, dass dieBetreuung sachkundig ist und nach § 11 des Tierschutzgesetzes von der zuständigen Behörde geprüft ist. Aus- und Weiterbildungen zu Hundeverhalten oder die Ausbildung als Hundecoach sind von Vorteil.

PETA wünscht allen Familien und tierischen Begleitern eine erholsame Sommerzeit.

Quellenangabe:
Beitrag: PETA Deutschland e.V.
Bild: freepick