Pädagogen auf vier Pfoten: Hunde als Nachhilfelehrer

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In der tiergestützten Pädagogik sind Hunde mittlerweile gefragte Partner beim Lesen oder Rechnen üben. Aber auch zu Hause kann der Familienhund die Motivation von Schülern beim Lernen steigern. 

Mehrere Wochen Schulausfall wegen des grassierenden Corona-Virus – das ist für viele Familien eine anstrengende Situation. Vor allem, wenn die Eltern den Anspruch haben, dass ihr Kind in dieser Zeit trotzdem für die Schule lernt. 

Glücklich kann sich schätzen, wer in dieser Zeit einen freundlichen Familienhund hat: Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde einen positiven Einfluss auf das Lernklima und die Motivation von Schülern haben können.

Hundegestützte Pädagogik steigert die Lernleistung

„Eine Reihe von Studien aus dem deutschen und angloamerikanischen Raum belegt, dass die Leseförderung mit Hund den Lerneffekt verbessert“, sagt die Psychologin Prof. Dr. Andrea Beetz von der Internationalen Hochschule (IUBH).

Schätzungen zufolge gibt es deutschlandweit bereits mehrere Hundert ausgebildete Hunde, mit denen Lehrkräfte ihren Förderunterricht attraktiver und effektiver gestalten. In den USA werden die Co-Pädagogen auf vier Pfoten häufig auch bei Leseübungen in öffentlichen Bibliotheken eingesetzt.

Hausaufgaben mit dem Familienhund

Aber auch ohne spezielle Ausbildung kann der Familienhund zu Hause den Nachwuchs beim Lernen unterstützen. „Das ist eine harmlose Intervention, dabei können Eltern nichts falsch machen“, beruhigt Prof. Dr. Beetz. 

Dennoch kann ein freundlicher und entspannter Hund im Raum einen großen Unterschied für ein Kind machen. Denn der Tierkontakt entspannt und motiviert, wie Studien bewiesen haben. „Schülern macht es viel mehr Spaß, ihren Hunden etwas vorzulesen oder vorzurechnen, als ganz allein am Schreibtisch zu sitzen. Es fällt ihnen auch leichter, sich zu konzentrieren – und das verbessert automatisch das Ergebnis der Lernübung.“

Körperkontakt verstärkt Entspannung und Motivation

Viele Kinder genießen es, wenn sie die Hausaufgaben auf dem Boden machen und den Hund dabei kraulen dürfen. „Direkter Körperkontakt verstärkt noch einmal die Ausschüttung des Hormons Oxytocin, das für Wohlbefinden sorgt“, sagt Prof. Dr. Beetz. „Und wer sich wohlfühlt, der lernt auch besser.“ Der Familienhund braucht dafür keine besonderen Fähigkeiten – er darf sogar während der Lektion einschlafen, das empfinden manche Schüler laut der Expertin als besonderes Kompliment.

Quellenangabe:
Beitrag / Bild: ©: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.