Mit Hund oder Katze ins neue Eigenheim

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Tipps zum Umzug mit Haustier

Juli ist Umzugsprofi. Schon zum dritten Mal in ihrem Leben hat die Britisch Kurzhaar Katze ihr Zuhause gewechselt. Diesmal wohl zum letzten Mal, denn ihre vierköpfige Familie hat ein Eigenheim erworben, ein kleines Haus mit Garten in ruhiger Lage. Juli ist das beste Beispiel dafür, dass auch „ältere Semester“ problemlos verpflanzt werden können. Denn die Samtpfote hat schon stolze 15 Jahre auf dem Buckel. Warum Juli eher nicht die Regel ist was Katzen und Umzüge betrifft, erläutert Franziska Obert von der Agila Haustierversicherung: „Katzen haben einen sehr starken Revierbezug. Schon auf kleinste Veränderungen, wie das Umräumen eines Möbelstücks, können sie empfindlich reagieren. Ein Umzug stellt daher eine enorme Stresssituation für sie dar. Manche Samtpfoten ändern sogar ihr Verhalten, werden plötzlich aggressiv oder ziehen sich komplett zurück.“

Selbst nach drei Umzügen hat Juli dagegen ihr charmantes liebevolles Wesen nicht verloren, sicher auch, weil ihre Familie jedes Mal alles gut vorbereitet hatte für ihren Liebling. Als Manuela, Stephan und ihre Töchter Amelie und Marlene schon ein halbes Jahr davor anfingen, die Umzugskartons zu packen und Möbel auseinander zu schrauben, räumten sie ein Zimmer nur für Juli fast leer. Sie stellten das Körbchen, den Napf, das Katzenklo und Julis Spielsachen hinein, hier hatte die Samtpfote ihren Rückzugsort. Vom Trubel in den anderen Räumen bekam sie wenig mit. Als reine Wohnungskatze ohne Freigang ist sie geschlossene Räume gewohnt. Um Juli auf den eigentlichen Umzugstag vorzubereiten, hatte Manuela ein paar Wochen vorher die Transportbox der Katze in den Raum gestellt. „Wir haben die Box gemütlich für sie gemacht mit einer Decke und einem Kissen. Sie hat sich immer wieder von allein reingelegt und in solchen Momenten haben wir sie dann immer ein bisschen in der Box herumgetragen.“ Am Umzugstag selbst blieb Juli bis zum Abend, als alle Möbel und Kisten aus der alten Wohnung ausgeräumt waren, in ihrem Zimmer. Erst dann fuhren Manuela und Stephan sie in der Transportbox in ihr neues Zuhause. Dort hatten sie ihrem Liebling bereits einen Schlafplatz mit dem gewohnten Körbchen eingerichtet.

Bei Hunden verlaufen Umzüge ein bisschen anders, besonders im Vorfeld. Mit ihnen können Haltende schon vor dem Umzug Erkundungsgänge am neuen Wohnort unternehmen und schöne Auslaufmöglichkeiten entdecken. So gewöhnt sich der Vierbeiner bereits vorab an die Gerüche und ist später nicht mehr so aufgeregt, wenn er in die neue Umgebung kommt. Die Spaziergänge dort können auch genutzt werden, um sich anzuschauen, wo sich eine geeignete Tierarztpraxis befindet oder wo das bewährte Futter gekauft werden kann. Über Themen wie Hundesteuer, Vorschriften oder Nachweise, die für die Haltung eines Hundes am neuen Wohnort erforderlich sind, informiert man sich dagegen am besten vorab online, etwa auf der Website der neuen Gemeinde.

Darüber hinaus ist es für Hunde – anders als für Katzen – in Ordnung, sie an den Vorbereitungen teilhaben zu lassen. „Man sollte nur darauf achten, dass für die Vierbeiner keine Gefahr entsteht, etwa durch wackelige Kartonstapel, ungesicherte Farbeimer oder herumliegende Werkzeuge. Am Umzugstag selbst ist es ratsam, den Vierbeiner zu einer ihm vertrauten Bezugsperson zu bringen und so aus dem direkten Umzugstrubel rauszuhalten“, so Obert.

Für beide, Hund und Katze, ist vor allem wichtig, dass sie sowohl in der alten als auch in der neuen Wohnung einen Ort haben, an den sie sich in Ruhe zurückziehen können. Außerdem sollten die Tiere ihre neue Umgebung ausgiebig und in ihrem eigenen Tempo erkunden können. Bei ängstlichen Vierbeinern kann das etwas dauern, aber in der Regel überwiegt ziemlich schnell die Neugierde. „Juli hat keine 5 Minuten gebraucht, um ihre Scheu zu überwinden. Die alte Dame ist abenteuerlustig wie eine junge Katze. Wir haben ihr einfach die Transportbox geöffnet und sie dann erst mal in Ruhe gelassen. Sie ist sofort durch alle drei Stockwerke gelaufen und hat alles ausgiebig begutachtet“, so Manuela. „Und sie hat sich gleich den bequemsten Sessel im Wohnzimmer als Lieblingsplatz geschnappt“, ergänzt Tochter Amelie. Na ja, als Familiensenior hat sie da wohl auch ein Anrecht drauf. Vom Sessel aus kann sie den kleinen Garten gut beobachten, raus geht sie als Wohnungskatze nicht. Aber auch wenn sie ein Freigänger wäre, sollte sie für einige Wochen nach dem Umzug im Haus bleiben. Denn Katzen müssen erst einmal ihre neue Umgebung akzeptieren und sich drinnen wohlfühlen, damit sie nicht beim Freigang abwandern.

Mittlerweile hat Juli einen neuen Lieblingsplatz entdeckt: den flauschigen Teppich im Flur gleich hinter der Haustür. Es sieht ein bisschen so aus, als wollte sie fragen: Ok, und wo ziehen wir als nächstes hin?

Quellenangabe
Beitrag: Agila Versicherung