Jagdhunde in Privathaushalten

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Jagdhunderassen sind sehr beliebt und seit langer Zeit auch als Familienhunde anzutreffen. Viele dieser Hunde bestechen durch ihr einnehmendes Wesen und ihr sportlich-elegantes Erscheinungsbild. Besonders im Haus sind sie zudem oft sehr angenehme Mitbewohner.

Dieses Bild kann sich aber blitzschnell ändern, wenn der Hund unterfordert ist und nicht seinen Bedürfnissen und Anlagen entsprechend gehalten und ausgebildet wird. Zeigt der Hund dann problematisches Verhalten, hetzt z. B. unkontrollierbar Wild oder zerstört Dinge im Haus etc., beginnt für die Halter ein Leidensweg und wir Hundetrainer kommen ins Spiel. 

Häufig bedarf es erstmal der Aufklärung: Was für einen Hund haben die Halter denn da genau? Was sind seine Bedürfnisse? Und lassen sich diese Bedürfnisse mit denen der Halter vereinbaren? 

Viele Jagdhunderassen werden nach wie vor für den jagdlichen Einsatz gezüchtet. Und auch Hunde aus Showlinien bringen das Erbe des Jagdgebrauchshundes mit! Sie verfügen also über entsprechende Anlagen, ein mehr oder minder stark ausgeprägtes Jagdverhalten zu zeigen. 

Die wenigsten Halter haben jedoch geplant, mit ihrem Hund zur Jagd zu gehen. In erster Linie möchten sie einen Familienhund. Hier prallen also verschiedene Bedürfnisse aufeinander: Jagen vs. entspannt spazieren gehen. Für diese Bedürfnisse Kompromisse zu finden ist eine große Herausforderung, denn leider geht es nicht, dem Jagdhund einfach das Jagen abzugewöhnen. In irgendeiner Form braucht er die Gelegenheit seine Interessen auszuleben, allerdings kontrolliert durch den Halter. Dabei gibt es Jagdhunderasse, die „einfacher“ sind (z. B. Labrador oder Golden Retriever), wenn sie denn nicht gerade aus einer jagdlichen Leistungszucht stammen! Und Rassen, denen Nicht-Jäger tatsächlich kaum gerecht werden können, z. B. Bayrischer Gebirgsschweißhund oder Bracken. 

Wenn du dir überlegst einen Jagdhund anzuschaffen, macht es Sinn, sich genau über die Rasse zu informieren. Überprüfe, in wie weit deine Wünsche und Bedürfnisse an das gemeinsame Zusammenleben mit denen des Hundes überstimmen. 

Quellenangabe:
Beitrag: Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de
Bild: pixaby