Welpen und junge Hunde brauchen in ihrer frühen Lebensphase einen besonderen Gesundheitsschutz, aber auch ältere Hunde sind vor Infektionserkrankungen nicht gefeit. Impfungen schützen vor einer Vielzahl zum Teil lebensbedrohlicher Krankheiten. Eine korrekte Grundimmunisierung ist der erste Baustein für ein langes, gesundes Hundeleben. Regelmäßige Wiederholungsimpfungen halten den Infektionsschutz ein Leben lang aufrecht.
In Deutschland existiert zwar keine Impfpflicht für Hunde, die Empfehlungen für einen umfassenden Infektionsschutz sind jedoch eindeutig. Nach der „Leitlinie zur Impfung von Kleintieren“ (Ständige Impfkommission Veterinärmedizin, StIKo Vet) sollten Hunde grundsätzlich gegen ansteckende Krankheiten wie Leptospirose, Parvovirose und Staupe geimpft werden. Auch die Impfung gegen ansteckende Leberentzündung bleibt sinnvoll, um den bestehenden Bestandsschutz aufrechtzuerhalten. Zwar ist die Erkrankung in der westeuropäischen Hundepopulation durch die konsequente Impfung selten geworden, in den Ländern Osteuropas ist dieses Virus jedoch noch verbreitet und kann durch Importhunde nach Deutschland gelangen. Je nach regionalen Gegebenheiten und/oder Haltungsbedingungen können noch weitere Impfungen – beispielsweise gegen die Erreger des sogenannten Zwingerhusten (Bordetella bronchiseptica, canines Parainfluenzavirus) oder die Borreliose – ratsam sein. Die Tollwutimpfung bleibt bei allen Reisen ins Ausland ein Muss.
Wiederholungsimpfungen halten Impfschutz aufrecht
Je mehr Tiere einer Population geimpft sind, desto besser sind alle geschützt. Deshalb sind neben der in der Regel aus mehreren aufeinanderfolgenden Impfungen bestehenden Grundimmunisierung regelmäßige Wiederholungsimpfungen wichtig, um den Bestandsschutz ebenso wie den individuellen Schutz zu gewährleisten. Wiederholungsimpfungen sollen einen bereits bestehenden Impfschutz auffrischen und die Immunität erhalten. Die vorgegebenen Impfintervalle sollten dabei grundsätzlich eingehalten werden. Die Empfehlungen variieren hier je nach Erreger und Impfstoff und liegen in der Regel zwischen ein bis drei Jahren. Ohne Impfauffrischung verliert die Grundimmunisierung ihre Wirkung, auch erwachsene Hunde können sich dann wieder mit ernsthaften Krankheiten anstecken.
Impfempfehlungen sind je nach Lebensumständen individuell
Die Lebensumstände des Tieres und die damit einhergehende Infektionsgefahr spielen ebenfalls eine Rolle für den notwendigen Impfschutz. Hunde mit vielen Sozialkontakten müssen beispielsweise umfassender geschützt werden als Tiere in Einzelhaltung. So wird für Hunden mit viel Kontakt zu Artgenossen, z. B. in Welpengruppen, Tierpensionen, Tierheimen oder auf dem Hundeplatz, auch die Impfung gegen Bordetella-Infektionen und andere Atemwegserreger wie das canine Parainfluenzavirus empfohlen. Eine Impfung gegen die Infektion mit dem caninen Herpesvirus kann bei jungen Zuchthündinnen sinnvoll sein.
Schon jetzt auch an den Urlaub denken
Sind Hunde auch Reisebegleiter, sollten sie – je nach Reiseland – rechtzeitig gegen eine mögliche Infektion mit Erregern der Leishmaniose geimpft werden. Zusätzlich ist ein Mückenschutz erforderlich, mit dem bereits kurz vor Reisebeginn begonnen werden muss. Auch die Tollwutimpfung nimmt bei Reisen ins Ausland einen besonderen Stellenwert ein. Deutschland ist zwar tollwutfrei, doch in einigen osteuropäischen Ländern gibt es nach wie vor einzelne Fälle bei Wild- und Haustieren. Polen, Ungarn, Rumänien, die Slowakei, aber auch die Türkei, melden immer wieder entsprechende Nachweise. Aufgrund der Ansteckungsgefahr auch für den Mensch ist ein Tollwutschutz bei Reisen mit dem Hund ins Ausland – ebenso wie bei Importhunden – unerlässlich und deshalb gesetzlich vorgeschrieben. Zudem sind gegen Tollwut geimpfte Tiere entsprechend der Tollwutverordnung bei einem Kontakt mit seuchenverdächtigen Tieren bessergestellt.
Für alte Tiere gelten grundsätzlich die gleichen Empfehlungen zur Wiederholungsimpfung wie bei anderen Hunden. Tiere mit akuten Krankheiten oder während kurzzeitiger Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten sollten nicht geimpft werden. Bei chronischen Krankheiten und langandauernder immunsuppressiver Behandlung ist dagegen manchmal eine Impfung notwendig und sinnvoll. Welche Wiederholungsimpfung zu welchem Zeitpunkt erforderlich ist, lässt sich in einem Gespräch mit dem Tierarzt im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen abklären.
Quellenangabe:
Beitrag: BfT online