Es wurden Stand 17.12.2020 insgesamt 16.311 Welpen angeboten
Stuttgart, 21.12. 2020 – Profite auf Kosten von Tierkindern: Seit der Coronakrise floriert der Handel mit Hundebabys in ganz Deutschland. Nachdem wegen der Krise die Grenzen im März teilweise geschlossen wurden, war der Handel zuerst massiv eingebrochen. Nach den Grenzöffnungen im Juni zog er dann umso stärker wieder an. Zur Weihnachtszeit ist jetzt eine noch größere Zahl an Welpenverkäufen auf Online-Plattformen zu beobachten. Auf fünf der großen einschlägigen Internetportale wurden Stand 17.12. insgesamt 16.311 Welpenangeboten. PETA warnt davor, dort Tiere zu kaufen: Viele der angebotenen Welpen stammen von kriminellen Händlern, die die Hunde oft illegal nach Deutschland bringen. Hierangekommen, werden sie dann auf Straßen, an Bahnhöfen oder in extra angemieteten Verkaufswohnungen verkauft. Oft sind die Jungtiere schwer krank und sterben nach wenigen Tagen im neuen Zuhause. PETA fordert ein Verkaufs- und Angebotsverbot von Lebewesen auf Online-Portalen, nur so kann auch der illegale Handel gestoppt werden.
„Über 46.000 Hundewelpen werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt. Ein Großteil dieser Hunde ist weder ausreichend registriert noch geimpft und wird somit illegal, meist aus osteuropäischen Ländern, eingeführt. Die Dunkelziffer an gehandelten Tieren dürfte noch weitaus höher liegen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Die kriminellen Händler nutzen das Weihnachtsgeschäft, um möglichst viele Welpen über diverse Internetportale zu verkaufen. Wir warnen ausdrücklich vor Hundekäufen im Internet, denn oftmals kann nicht nachvollzogen werden, woher die Tiere wirklich stammen. Aus dem Weihnachtsgeschenk wird Weihnachtstrauer, wenn der kleine Welpe schwer krank ist, hohe Tierarztrechnungen mit sich bringt oder sogar stirbt. Tiere sind keine Ware und keine Weihnachtsgeschenke.“
Hintergrundinformationen
Die meisten im Internet gehandelten Welpen stammen aus Osteuropa. Oft sind sie krank, verwurmt, ungeimpft und voller Parasiten. Die langen Transportwege schwächen die Tierkinder zusätzlich. Die Muttertiere werden auf Welpenfarmen wie Gebärmaschinen behandelt und erleiden tagtäglich enorme Qualen. Teils sitzen sie ohne Tageslicht und in ihren eigenen Fäkalien in engen Käfigen und sind oft von schweren Hautkrankheiten befallen. Die Muttertiere werden nur zu einem Zweck gehalten: laufend Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr produktiv, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt.
Allein der Profit macht den Handel mit der „Ware Tier“ so attraktiv. Auch in Deutschland hat PETA zahlreiche Fälle tierquälerischer Hundezuchten aufgedeckt. Menschen, die einen Vierbeiner aufnehmen möchten, sollten immer ein Tierheim besuchen und dort einen tierischen Mitbewohner adoptieren.
Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.
Bild: Pixabay