Haustiere – Familienmitglieder oder autonome Mitbewohner

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Je enger die Bindung an Hund, Katze oder Kaninchen ist, desto mehr
Wert legen Tierhalter auf die Gesundheitsvorsorge. Das gilt auch für
den nachhaltigen Tierschutz durch Impfungen. Die Beratung durch
den Tierarzt nimmt eine Schlüsselrolle ein.

Tierhalter stehen dem Thema Impfung überwiegend positiv gegenüber. Das hat eine aktuelle Umfrage von Produkt & Markt im Auftrag des Bundesverbandes für Tiergesundheit e. V. unter Hunde-, Katzen- und Kaninchenhaltern ergeben. In der Umfrage wurden verschiedene
Tierhaltertypen identifi ziert. Diese unterscheiden sich darin, wie intensiv sie das Zusammenleben mit ihren Haustieren gestalten. So sieht der stolze und liebende Tierbesitzer sein Haustier als vollwertiges Familienmitglied mit umfangreichen Rechten, aber auch Pflichten. Das Tier bedeutet keinerlei Einschränkungen. Der fürsorgliche Tierretter liebt sein Tier, das oftmals aus dem Tierheim oder aus dem Ausland stammt, bedingungslos und fordert keine Gegenleistung für diese starke Zuwendung. Im
Mittelpunkt steht das Wohlbefinden des tierischen Schützlings.

Die Motivation des pflichtbewussten Tierhalters, Hund, Katze oder Kaninchen ins Haus zu holen, sind oft die eigenen Kinder und der Wunsch, diese zu verantwortungsvollem Handeln zu erziehen.
In der Regel werden solche Tiere nicht über Gebühr verwöhnt.
Für eine weitere Gruppe gehört ein Haustier gewohnheitsmäßig zu einem
Haushalt dazu und sollte möglichst pflegeleicht sein. „Gewohnheitstiere“
bewegen sich öfter draußen, dürfen aber dennoch ins Haus. Der fünfte Halterkreis schätzt Tiere als autonome Mitbewohner, die nur geringen Anlass zur Sorge geben sollten. Sie sind der Meinung, ihr Tier käme auch so – also ohne regelmäßige Tierarztbesuche – zurecht.
Grundsätzlich gilt: Je stärker ein Tier in den Haushalt integriert ist, desto höher ist die medizinische Betreuungsintensität und desto häufiger wird es untersucht und geimpft. Hier beträgt der Anteil der Tierhalter mit einer positiven Haltung gegenüber der Impfung nahezu 100 Prozent. Lediglich die Gruppe, die ihr Haustier als autonomen Mitbewohner des Haushaltes betrachtet, hält Impfungen für nicht so wichtig. Über die Hälfte dieses Personenkreises steht Impfungen sogar skeptisch gegenüber.
Diese Tierhalter suchen auch seltener, und dann meist nur im Notfall, den Tierarzt auf. Die positive Haltung der Impfbefürworter zeigt sich vor allem bei der Grundimmunisierung gegen bedeutende Krankheiten wie Staupe, Leptospirose oder Tollwut beim Hund, Tollwut, Katzenschnupfen und Katzenseuche bei der Katze oder die Hämorrhagische Kaninchenkrankheit RHD1/RHD2 und Myxomatose beim Kaninchen. Den meisten dieser Tierhalter (rund 70 Prozent) ist zudem die Bedeutung von Auffrischungsimpfungen bewusst.

Neben den Impfbefürwortern gibt es auch Tierhalter, die Impfungen eher kritisch gegenüberstehen. Die Hundehalter unter den Impfskeptikern sehen häufiger keine grundsätzliche Notwendigkeit für eine Impfung. Es besteht zudem eine gewisse Angst vor Nebenwirkungen.
Katzenhalter argumentieren eher dagegen, weil ihre Tiere keinen Kontakt zu Artgenossen haben. Rund 50 Prozent der Impfskeptiker sehen sich als weniger gut informiert über das Impfthema, sie sind mit der Aufklärung unzufrieden. Eine Ursache dafür kann sein, dass diese Personengruppe den Tierarzt grundsätzlich seltener aufsucht. Ein regelmäßiger Checkup bei einem scheinbar gesunden Tier erscheint nicht als notwendig.
Der Tierarzt wird bei allen Befragten dennoch als die wichtigste Informationsquelle für die Gesundheitsvorsorge wahrgenommen. 82 Prozent der Befragten gaben an, von dort direkt ihre Informationen zu erhalten. Nahezu gleich hoch wird die Glaubwürdigkeit des Tierarztes eingeschätzt. Deshalb wünschen sich viele Tierhalter, dass der Tierarzt Informationen, auch über Impftermine, aktiv zur Verfügung stellt. Das wichtigste Thema über alle drei Tierarten hinweg ist für Tierhalter
zu wissen, welche Impfungen notwendig sind und welchen Krankheiten damit vorgebeugt werden kann.

Quellenangabe:
Beitrag: BfT
Bild: Pixabay