Gefahren unterm Weihnachtsbaum

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Die Bundestierärztekammer warnt vor weihnachtlichen Gefahrenquellen
(BTK Berlin) Auch wenn es erst einmal befremdlich klingt: Für Heimtiere wie Hunde, Katzen oder
Stubenvögel können die Weihnachtstage lebensgefährlich werden. Damit der Heilige Abend nicht
in der Notaufnahme einer Tierklinik endet, hier einige Tipps von Dr. Uwe Tiedemann, dem
Präsidenten der Bundestierärztekammer. Der Kleintierpraktiker musste in seiner Praxis schon so
manches unfreiwillige „Festtagsopfer“ behandeln und rät zur Vorsicht:
Keine Essensreste füttern! Das Fleisch ist häufig viel zu fett und stark gewürzt; besonders
gefährlich sind spitze und leicht splitternde Gänse‐ und Entenknochen, die Hunde‐ und
Katzenmägen schwer verletzen können. Frisst der Hund größere Knochenmengen, kann es zu
schmerzhaften Verstopfungen und sogenanntem Knochenkot kommen. Darum Essensreste am
besten gleich entsorgen, denn der verlockende Duft von Bratenresten lässt so manchen Hund den
Mülleimer plündern.
Schokolade ist Tabu! Vor allem dunkle Schokolade gehört nicht in den Hundenapf: Je dunkler, das
heißt kakaohaltiger die Schokolade ist, desto höher ist auch ihr Theobromingehalt. Theobromin
stimuliert den Kreislauf und das Nervensystem und kann bei Hunden schwere Herzprobleme
sowie weitere Vergiftungssymptome hervorrufen. Der Stoff wird insbesondere von Hunden im
Körper nur sehr langsam abgebaut und wirkt dann ähnlich wie eine Überdosis an Nikotin oder
Koffein auf den Menschen. Die Symptome der Vergiftung hängen dabei zum einen von der Größe
und dem Gewicht des Hundes, zum anderen von der Menge und dem Kakaoanteil und damit dem
enthaltenen Theobromin ab – daher gilt das Schoko‐Tabu insbesondere für kleine Hunde und
dunkle Schokolade!
Vorsicht – giftige Dämpfe! Raclette‐Essen ist besonders an den Weihnachtstagen beliebt. Doch
sollten Besitzer von Wellensittich, Kanari und Co. wissen, dass beim Erhitzen der kleinen
Teflonpfännchen Dämpfe freigesetzt werden, die für Vögel (im Gegensatz zu Säugetieren)
hochgiftig sind. Darum entweder das Essen oder den Käfig mit den Vögeln in ein anderes Zimmer
verlagern!
Diese Deko hat es in sich! Katzen spielen gerne mit Weihnachtskugeln, die zu scharfkantigen
Scherben zerbrechen können. Hunde stibitzen mit Vorliebe Christbaumschmuck und verschlingen
ihn schon mal mitsamt dem Drahtaufhänger. Darum vor allem junge, verspielte Hunde und Katzen
nie allein mit dem Weihnachtsbaum oder kunstvollen, bodennahen Adventsgestecken lassen!
Besonders gefährlich: Wenn der Baum oder das Gesteck mit echten Kerzen geschmückt ist.
Vorsicht auch mit Lametta und Engelshaar, denn beides animiert zum Spielen und kann, wenn es
verschluckt wird, einen lebensgefährlichen Darmverschluss zur Folge haben.
Giftige Blütenpracht! Diese Pflanzen sollten unbedingt außer Reichweite von Hund, Katze oder
knabberfreudigem Kaninchen stehen: Der Weihnachtsstern produziert den klebrig‐weißen
Giftstoff Euphorbin. Bei Hautkontakt kommt es zu Reizungen, beim Verschlucken zur Vergiftung
mit Symptomen wie Krämpfen, Durchfall, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen; die
Stechpalme (Ilex) enthält in Blättern und roten Beeren starke und in höherer Konzentration sogar
tödliche Giftstoffe; bei Christrose und Mistelzweig sind fast alle Pflanzenteile giftig.

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