Freiräume für lebenslange Freundschaft: Kleinkind und Kumpel auf vier Pfoten

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Wachsen Kinder mit einem Hund auf, hat das erwiesenermaßen viele Vorteile: Das Allergierisiko des Kindes sinkt, das Empathieempfinden steigt und außerdem ist der Kumpel auf vier Pfoten oft ein sehr guter Freund, dem man sogar Geheimnisse anvertrauen kann. Damit das Zusammenleben für alle so unkompliziert wie möglich ist, sind Regeln nötig. Hundeexpertin und Buchautorin Sabine Winkler erklärt, warum ein Rückzugsort für den Hund dazu gehört und so wichtig ist.

Grenzen des Hundes akzeptieren
Kleinkinder finden Hunde sehr spannend und es gehört dazu, dass das Kind dem tierischen Familienmitglied manchmal auf eine etwas unbeholfene Art seine Zuneigung zeigen möchte. „Das kann auch den liebsten Familienhund stressen oder ihm auf die Nerven gehen“, sagt die Expertin. Deswegen ist es wichtig, die Signale des Hundes wahrzunehmen und zu respektieren. „Hundehalter sollten ihrem Hund nicht das Knurren verbieten, denn so zeigt das Tier verbal seine Grenzen auf. Stattdessen ist es wichtig, dem Vierbeiner einen Ort zu bieten, an den er sich zurückziehen kann“, erklärt Winkler.

Freiräume schaffen
Dazu eignet sich beispielsweise eine Hundebox. Klare Regel für das Kind: „Ob geschlossen oder offen – ist der Hund in seiner Box, wird er in Ruhe gelassen.“ Alternativ kann einer der Lieblingsplätze des Hundes der Rückzugsort sein, der für das Kind ganz klar tabu ist. „Auch eine Abtrennung mit einem Kindersicherungsgitter rund um den Rückzugsort kann eine gute Alternative sein“, sagt Winkler. „So sind Kind und Hund voreinander getrennt, ohne dass der Hund sich ausgeschlossen fühlt.“

Eine räumliche Trennung vom Hund ist auch für das Kind leichter zu verstehen, auch wenn es noch nicht alle Regeln des Zusammenlebens kognitiv erfassen kann. „Ist der Hund an seinem sicheren Rückzugsort, darf das Kind ihn nicht stören“, so Winkler. „Eine Box oder ein Gitter zeigen auch einem Kleinkind die Abgrenzung sehr deutlich auf.“

Auch Hunde müssen lernen, die Kleinen dann und wann in Ruhe zu lassen. „Am besten trainieren Hundehalter kontinuierlich mit ihrem Tier ein Kommando, mit dem sich der Vierbeiner auf seinen Platz schicken lässt“, sagt Winkler.

Eltern gehen mit gutem Beispiel voran
Zu den ersten Regeln, die der menschliche Nachwuchs lernen sollte, gehört außerdem, dass der Hund nicht beim Fressen gestört werden soll und man nichts tut, was ihm Schmerzen bereitet. Sabine Winkler empfiehlt: „Kinder ahmen Erwachsene nach. Deshalb sollten Eltern besonders darauf achten, wie sie mit ihrem Hund umgehen und ihn konsequent, aber freundlich erziehen.“

Quellenangabe
Text: IVH
Bild: pixabay