- Tierschutzgerechte Maßnahmen statt Tötungen durchgesetzt
- 15.000 Hunde konnten seit 2012 kastriert werden
Als erste Tierschutzorganisation hatte der Deutsche Tierschutzbund 2012 mit der Stadt Kiew einen Vertrag unterzeichnet, um gegen die Tötung der dortigen Straßenhunde vorzugehen. Statt die Hunde zu töten, sah der Vertrag vor, sie zu fangen, zu kastrieren, zu impfen und wieder frei zu lassen. Bis heute konnte der Verband so fast 15.000 Straßenhunde kastrieren lassen, darunter auch etwa 2.000 Hunde mittelloser Einwohner. Das Problem der Straßenhunde und deren Überpopulation in der Hauptstadt wurde damit erfolgreich angegangen. Die direkte Unterstützung der Kastrationsmaßnahmen in Kiew hat der Deutsche Tierschutzbund Ende Juni beendet daher. Den Kampf für die Straßentiere in der Ukraine und in anderen Ländern führt der Verband fort.
„Das bis heute geführte Projekt ist ein Erfolg für den Auslandstierschutz nach der Prämisse Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Das sinnlose Töten von Straßenhunden zur „Aufwertung des Straßenbildes“ zur Fußball-EM im Jahr 2012 wurde verhindert, ein tiergerechter Umgang umgesetzt und das Verständnis in der Bevölkerung geweckt, auch eigene Hunde kastrieren zu lassen. Als Ergebnis sieht man auf den Straßen Kiews kaum noch Straßenhunde. Selbstverständlich stehen wir aber auch weiterhin mit den drei städtischen Tierkliniken in Kiew in regelmäßigem Kontakt, die das Projekt nun aus eigener Kraft fortsetzen.“
Die Bilder von Hundetötungen in der Ukraine im Vorfeld der Fußball-EM 2012 hatten eine Debatte über den tierschutzgerechten Umgang mit Straßentieren ausgelöst und den Deutschen Tierschutzbund auf den Plan gerufen: Zusammen mit ukrainischen Tierärzten hatte der Verband Hilfsaktionen für die Straßenhunde in Kiew ins Leben gerufen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten und der Ausstattung von drei Tierkliniken konnten bis heute fast 15.000 Straßenhunde kastriert, tierärztlich versorgt und wieder in ihrem angestammten Revier freigelassen werden.
Mit Hilfe des Konzepts „Fangen – Kastrieren – Freilassen“ verfolgt der Deutsche Tierschutzbund weiterhin das Ziel, die Zahl der Straßentiere europaweit tierschutzgerecht zu reduzieren und ihr Leid zu verringern. Die Tierschützer sind unter anderem im verbandseigenen Tierschutzzentrum in Odessa (Ukraine), sowie in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Kroatien, Italien, Spanien und der Türkei aktiv. Zugleich kämpft der Deutsche Tierschutzbund unter anderem in Rumänien auf politischer Ebene dafür, die Tiere nach der Kastration wieder freilassen zu dürfen. In Rumänien unterstützt der Verband gemeinsam mit der „Tierhilfe Hoffnung“ die kostenlose Kastration von Tieren aus Privathaushalten und klärt die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit der Kastration auf.
Mehr Informationen: www.tierschutzbund.de/strassentiere-ausland
Foto: Copyright Deutscher Tierschutzbund e.V.