Eine Hommage an spezielle beste Freunde

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Sie leisten großartiges, verfügen über unglaubliche Instinkte und sind treue Gefährten. Assistenzhunde ermöglichen Menschen mit Behinderung oft ein weitgehend selbstbestimmtes Leben, daher haben sie zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember eine besondere Würdigung verdient.

So unterschiedlich die Erkrankungen, so unterschiedlich sind auch die Helfer auf vier Pfoten. Was allen gemeinsam ist, beschreibt Silke Larsen vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) im Gespräch mit der Agila Haustierversicherung: „Ein Assistenzhund hilft Menschen mit Behinderungen im Alltag. Sie haben so die Möglichkeit, ihr Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglichst unabhängig von menschlicher Hilfe wahrzunehmen.“

Allgemein unterscheidet man zwischen Signal- und Blindenführhunden, medizinischen Warnhunden und Mobilitätsassistenzhunden. Alle diese Assistenzhundearten werden meist schon in jungen Jahren ausgebildet. Nur wenn sie die Prüfungen in ihrem jeweiligen Spezialgebiet bestehen, erhalten sie einen Ausweis und eine entsprechende Plakette als Assistenzhund. Außerdem müssen sie sich generell dafür eignen, das heißt, sie müssen gesund sein und bestimmte charakterliche Eigenschaften wie zum Beispiel eine hohe Kooperationsbereitschaft wie auch eine hohe Toleranz bei Stress oder Frustration aufweisen.

„Wir sprechen gerne von unseren „Helfern mit Seele“. Assistenzhunde sind keine Maschinen, sondern Lebewesen mit Bedürfnissen und Anforderungen an ihren Menschen. Allerdings haben sie gelernt, für ihren Menschen Assistenzleistungen zu zeigen. Aufgrund dieser Zusammenarbeit besteht eine sehr enge Bindung“, so Silke Larsen, die eine der Fachgruppensprecherinnen der Blindenführhundhaltenden beim DBSV ist.

Signal- und Blindenführhunde lotsen ihren Menschen beispielsweise sicher durch pulsierende Großstädte mit Ampeln, Baustellen und Hindernissen aller Art. Die kleine Gemeinschaft geht miteinander einkaufen, ins Kino oder zum Arzt. Menschen mit zertifizierten Assistenzhunden ist der Zutritt überall dort zu gewähren, wo man laut Gesetzgeber „mit Straßenkleidung“ auch Zutritt hat. Nur so kann sichergestellt werden, dass Menschen mit Behinderung gleichermaßen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können wie Personen ohne Einschränkungen.

Eine andere Art der Unterstützung im Alltag gewähren medizinische Warnhunde. Sie kommen zum Beispiel bei Krankheiten wie Diabetes Typ 1, Epilepsie oder Asthma zum Einsatz. Auch Schlaganfälle können die Hunde frühzeitig erkennen. Sie warnen die Betroffenen bereits, wenn sich eine Verschlechterung ihres Zustands ankündigt. Wahrscheinlich hat das mit der Sauerstoffsättigung im Blut und der dadurch veränderten Atemfrequenz des Erkrankten zu tun. Der Warnhund kann diese Veränderung offenbar hören. Das hat man in einer Studie im Deutschen Assistenzhundezentrum daraus geschlossen, dass alle Hunde vor dem Warnen ihre Ohren bewegt haben. Zeigt der Hund seinem Haltenden eine Gefahr an, kann dieser sich rechtzeitig Hilfe organisieren oder sich medikamentös entsprechend einstellen.

„Gleichgültig, um welche Art von Assistenzhund es sich handelt, die Interaktion zwischen Tieren und Menschen ist sehr vielfältig, das kann in den verschiedensten Bereichen positiv auf Menschen mit und ohne Behinderung wirken“, so Silke Larsen. Denn Assistenzhunde sind nicht nur in lebenspraktischen Dingen eine große Hilfe, sie sind auch eine emotionale Stütze. Sie fördern das Selbstwertgefühl und reduzieren Stress, beruhigen und entspannen. Außerdem können sie Sinn stiften und ihren Besitzenden einen Halt im Leben geben. Sie haben einfach eine positive Wirkung auf die Seele.

Quellenangabe
Beitrag: AGILA Versicherung