Die Zeiten, in denen Hunde als Hof-Hunde gehalten wurden und kaum familiären Anschluss genießen durften, sind größtenteils vorbei. Der Hund ist als Familien- und Begleithund ein wichtiger Teil im sozialen Miteinander geworden und erfüllt zudem in therapeutischen Bereichen (z. B. Schulen und Seniorenzentren), der Rettung von Vermissten zu Land oder zu Wasser, im Schutzdienst von Polizei und des Zolls sowie als bedeutsamer Alltagsgehilfe für Blinde, Diabetiker, Menschen mit körperlichem Handicap oder als seelischer Begleiter, eine wichtige Rolle.
Durch die soziale Intelligenz, die der Hund von Natur aus mitbringt und dem gesellschaftlichen Wandel der Zeit, man bedenke wie viele Singlehaushalte die Statistik benennt oder die Tendenz, dass das Berufsleben und die Karriere vor der Familiengründung oft eine höhere Priorität einnehmen, ist der Hund nicht selten zunächst ein Partner oder Kinderersatz.
Grundsätzlich spricht nichts gegen diese Entwicklung, solange menschliche und hündische Bedürfnisse, auseinandergehalten werden. Genau in diesem Punkt liegt die Crux, denn der Mensch an sich baut zu seinen sozialen Bindungspartnern eine emotionale Beziehung auf und handelt im Alltag auch entsprechend. Grundregeln wie Toleranz, Güte oder das Verständnis, wie mit einem geliebten Partner umgegangen wird und er sich von diesem wünscht (z. B. die starke Schulter zum Anlehnen), vermischen sich das eine oder andere Mal im Umgang, mit dem geliebten Vierbeiner.
Dabei wird häufig unterschätzt, was der Hund in erster Linie von seinem Menschen benötigt. In einer Welt, die vom Menschen geschaffen wurde, benötigt der Hund Sicherheit, um sich individuell an die persönlichen und entsprechenden Umweltbedingungen anzupassen. Sicherheit, Vertrauen und Glaubwürdigkeit können nur über eine gesunde Struktur, die die Bedürfnisse durch Sozialkontakte, Ernährung, Entspannung und sicherem Territorium sowie einem Gerüst an Ritualen und Regeln, wie man sich gefahrlos darin bewegt, gegeben werden.
Der Hund sollte seinen Alltag als Hund erleben dürfen und der Umgang mit ihm tierschutzkonform gestaltet sein.
Quellenangabe:
Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de
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