Beim Antijagdtraining geht es nicht darum, das Jagdverhalten des Hundes weg- oder abzutrainieren. Vielmehr geht es darum, eine Kontrolle des jagdlich ambitionierten Hundes zu erlangen. Dazu ist es wichtig verschiedene Bereiche zu trainieren. So sollten Hunde lernen, ihre Impulse zu kontrollieren. Statt bei einem Beutereiz sofort ins Hetzen zu verfallen, könnten sie diesen durch Stehenbleiben anzeigen. Ein anderer Bereich ist die Orientierung am Menschen, d. h. der Hund sollte draußen möglichst oft von alleine Kontakt zu seinem Halter suchen. Nur, wenn der Mensch eine wichtige Rolle auf dem Spaziergang spielt, wird es möglich den Hund kontrollieren zu können. Der Spaziergang sollte zu einem gemeinsamen Miteinander werden.
Auch die Auslastung ist ein bedeutsamer Bereich im Antijagdtraining. Dem Hund sollte es ermöglicht werden, an geeigneter Stelle seinen Anlagen entsprechend agieren zu können, sei es bei der Fährtensuche, dem Dummytraining o. ä. Nur, wenn der Hund seine Bedürfnisse auf der einen Seite ausleben darf, ist es realistisch zu erwarten, dass er auf der anderen Seite das Reh ziehen lässt und mit dem damit einhergehenden Frust umgehen kann.
Damit der Hund es schaffen kann, die Signale des Halters auch bei jagdlichen Reizen umzusetzen, braucht es zudem einen sehr strukturierten Trainingsaufbau! Insgesamt ist Antijagdtraining also sehr komplex und individuell. Denn je nach Typ und Persönlichkeit des Hundes sind die verschiedenen Bereiche unterschiedlich gewichtet. So wird bei einem Hund, der schon gut am Halter orientiert ist und gerne mit ihm kooperiert, das Gewicht eventuell mehr auf die Signalkontrolle gelegt. Bei einem anderen Hund, der sich draußen kaum für den Halter interessiert, wird zunächst wahrscheinlich damit begonnen. Bei einem wieder anderen Hund, der jagt, weil ihm langweilig ist, wird der Faktor Auslastung vielleicht in den Vordergrund rücken.
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Quellenangabe:
Beitrag: Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de
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