Wenn Bewegung zum Risiko wird

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Sportverletzungen beim Hund: Vorbeugende Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für den Ernstfall

Hannover, 27. September 2021. Ob Agility, Obedience oder Bikejöring: Das Angebot an Sportarten für Hunde und ihre Besitzenden ist vielseitig und begeistert zunehmend Mensch und Tier. Doch egal, ob beim Hundesport oder der alltäglichen Bewegung, Tierhaltende sollten die Sicherheit und Gesundheit ihres Lieblings nie außer Acht lassen. „Verletzungen passieren bei sportlichen Aktivitäten vor allem dann, wenn der Hund nicht ausreichend vorbereitet oder überlastet ist“, weiß Melanie Ahlers, Tierärztin der AGILA Haustierversicherung. 

Sportverletzungen vorbeugen: Bevor Tierhaltende mit ihrem Hund eine fordernde Sportart beginnen, sollte eine tiermedizinische Kontrolle durchgeführt werden. Neben einer orthopädischen Untersuchung wird auch das Herz-Kreislauf-System gecheckt. Doch auch das Alter bestimmt das richtige Maß an Bewegung: Welpen sollten keiner hohen Belastung ausgesetzt werden und auch bei älteren Hunden müssen Besitzende auf schonende Bewegung achten. Wenn es endlich losgeht, ist vor jeder Sporteinheit Aufwärmen angesagt, für Menschen wie für Hunde. Ein Cool-Down gehört zum Abschluss jedes Trainings. „Zusätzlich können Tierhaltende die Balance und Koordination der Vierbeiner trainieren, um das Verletzungsrisiko zu verringern“, rät Melanie Ahlers. „Das funktioniert im Alltag zum Beispiel mit einem Wackelbrett oder kleineren Hindernissen während der Spaziergänge.“ Zwischen den Sporteinheiten sollte genügend Zeit liegen, damit sich der Körper des Vierbeiners regenerieren und ausreichend Energie sammeln kann. Wichtig ist, immer genau auf den Hund zu achten, um mögliche Signale der Erschöpfung oder Überforderung zu erkennen. Denn die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des Hundes sollte immer an erster Stelle stehen, der sportliche Erfolg steht hinten an.

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Typische Sportverletzungen: Trotz vorbereitender Maßnahmen können Verletzungen passieren. Häufig sind dabei die Gelenke, Muskeln, Bänder oder Sehnen betroffen, wenn sie beispielsweise bei Sprüngen zur sehr belastet werden. Anzeichen für eine Verletzung des Bewegungsapparats sind Lahmheit, Schwellungen sowie abnormale Haltungen oder Bewegungen. Im ersten Moment kann es helfen, die Schwellung zu kühlen. Bei einem Tierarztbesuch wird dann entschieden, ob Medikamente oder eine Operation notwendig sind. „Verletzt sich der Hund an einem Hindernis oder einem anderen spitzen Gegenstand, sollte die Wunde zuerst desinfiziert und verbunden werden“, rät die Tierärztin. Sehr warme Temperaturen und zu hohe körperliche Belastung können sich negativ auf den Kreislauf des Hundes auswirken. Je nach Rasse und Fitnesszustand sollte daher ab Außentemperaturen von 20 Grad das Training ausfallen. Symptome von Überhitzung oder Überanstrengung sind Torkeln, Zittern und sehr starkes Hecheln. In diesen Fällen sollte die Sporteinheit sofort beendet werden. Als erste Maßnahme sollten Besitzende ihrem Hund Wasser anbieten, ihn z.B. mit einem feuchten Tuch sanft kühlen und sofort eine Tierarztpraxis kontaktieren. Inwiefern eine Physiotherapie für Hunde nach einer Sportverletzung oder auch vorbeugend eingesetzt werden kann, erklärt Tierphysiotherapeutin Sina Peine auf tierischgesund.agila.de. Dort werden ab dem 6. September im Rahmen der AGILA Themenwochen spannende Inhalte rund um die Bewegung von Hunden und Katzen geteilt.

Hinweis: Nach einer Sportverletzung sollten Hundehaltende sicherstellen, dass der Vierbeiner vollkommen genesen und erholt ist, bevor sie langsam wieder mit dem Hundesport beginnen. Dann können Tier und Mensch wieder ihr gemeinsames Hobby ausleben und die Fitness des Vierbeiners nach und nach aufbauen.

Quellenangabe
Beitrag / Bild: AGILA Haustierversicherung