Tipps für Hundespaziergänge bei Schnee, Eis, Matsch und Regen

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Stuttgart4Januar 2023 – Wind und Wetter trotzen: Nasskalte Tage und die frühe Dämmerung verlocken viele Menschen zu gemütlichen Sofastunden mit ihren Lieblingen. Doch auch im Winter benötigen Hunde genügend Bewegung und Auslastung, um fit und gesund zu bleiben. Ein dichtes Winterfell hält zwar warm, doch Minusgrade, Regen und Temperaturschwankungen zwischen drinnen und draußen machen auch Vierbeinern zu schaffen. Mit etwas Vorbereitung können Hundehalterinnen und Hundehalter Spaziergänge bei Schmuddelwetter auch für sensible Tiere angenehm und sicher gestalten. Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA, hat hilfreiche Tipps zusammengestellt.

„Hunde, die nur wenig oder dünnes Winterfell haben, frieren beim Spaziergang in der kalten Jahreszeit leicht. Auch Vierbeinern, die sich langsam bewegen, kann die Kälte und Nässe schnell zusetzen“, so Jana Hoger. „Bewegung und ein zügiges Gehtempo regen den Kreislauf an und halten warm – jedoch muss das Tempo auch immer dem Hund angepasst werden. Älteren, kranken oder sehr kurzhaarigen Vierbeinern hilft ein Hundemantel durch die Kälte und schützt vor Nässe. Wichtig ist, dass der Hund nicht friert – sein Wohlbefinden steht an erster Stelle.“

Vorbereitungen für einen angenehmen Ausflug:

  • Sicherheit: Bei Dunkelheit und in der Dämmerung sorgen Leuchthalsbänder oder -anhänger am Hundegeschirr sowie reflektierende Leinen und Westen für bessere Sichtbarkeit. Vor allem im Straßenverkehr sollte der Vierbeiner immer gut sichtbar sein, aber auch im Wald oder auf Wiesen ist es von Vorteil, schnell von anderen wahrgenommen zu werden.
  • Hundekleidung: Bei Niederschlag können Tiere mit sehr kurzem Fell, ohne Unterwolle, kranke oder ältere Hunde durch einen Regenmantel vor Nässe und Auskühlung geschützt werden. Die Bekleidung darf nicht einschnüren, Scheuerstellen verursachen oder die Bewegungsfreiheit einschränken und sollte bei Kälte ausreichend gefüttert sein. Manche Hunde haben einen sehr spärlich behaarten Bauch. Hundekleidung wärmt oft nur Brust und Rücken. Der Handel bietet inzwischen verschiedene Modelle an, die auch den empfindlichen Hundebauch vor Auskühlung und zusätzlich belastender Nässe schützen.
  • Pfoten: Kann der Gang über Streusalz und Splitt nicht verhindert werden, so können die Ballen vorab mit einer Pfotenschutzcreme behandelt werden. Hat der Hund bereits rissige Pfoten, so empfehlen sich Hundeschuhe, sofern der Vierbeiner diese akzeptiert, denn das Salz brennt in den Wunden und verhindert die Heilung. Oft hilft es auch, die Haare zwischen den Ballen der Pfoten zu kürzen, denn dort bilden sich häufig schnell kleine Schneeklumpen, die die Hunde beim Gehen stören.

Draußen gilt es dann vor allem, in Bewegung zu bleiben, um nicht auszukühlen. Außerdem:

  • Vor dem Herumtoben immer aufwärmen: Auch die agilen Vierbeiner können sich beispielsweise Zerrungen zuziehen. Schnelles Gehen, leichtes Joggen und kleine Übungen machen Muskeln und Sehnen von Hund und Mensch startklar. Aber Vorsicht: Das Tempo und die Intensität sollten immer individuell an den Vierbeiner angepasst werden.
  • Gegen den Winterblues: Abwechslung bieten, zum Beispiel neue Waldwege gehen und verschiedene Spiele oder Übungen einbauen. Ideal sind Schnüffel- und Suchspiele – sie fordern Körper, Geist und machen Spaß. Gerade leicht frierende Hunde ziehen kürzere, spannende Abenteuerspaziergänge oft langen Ausflügen im Schlendertempo vor.
  • Achtung Rutschgefahr: Bei Glatteis sollten Hundehalter gut auf ihren Begleiter achten und ihn gegebenenfalls an die Leine nehmen, da er ausrutschen und sich verletzen kann. Verletzungsgefahr besteht auch beim Klettern auf nassen Holzstapeln, da der Hund mit seinen Pfoten in die Zwischenräume rutschen kann. Zugefrorene Seen ohne offizielle Freigabe sind für Mensch und Tier tabu. Die Gefahr, im Eis einzubrechen, ist zu groß und bringt Mensch und Vierbeiner schnell in Lebensgefahr.
  • Bei Schnee macht Spazierengehen besonders Spaß. Doch Achtung: Schneebälle fangen und herunterschlucken sollten Hunde nicht. Die weiße Pracht kann Bauchschmerzen verursachen, wenn mit dem Schnee Streusalz und Verunreinigungen aufgenommen werden. Zudem können Schnee und Eis die Magenschleimhäute reizen und zu Erbrechen führen. Die Aufnahme von Schnee kann nicht immer verhindert werden, dennoch sollte man darauf achten, dass es nicht zu viel wird und zu Beschwerden führt.

Wieder zu Hause angekommen:

  • Trockenrubbeln: Nach dem Spaziergang sollten Hundehalter ihren Liebling immer gut mit einem Handtuch abtrocknen und dabei nicht den Bauch vergessen.
  • Pfotenkontrolle: Nach dem Gassi-Gang empfiehlt sich ein lauwarmes Pfotenbad, um Salzreste und Pfotenschutzcreme abzuwaschen. Dabei stets kontrollieren, ob sich noch Splitt zwischen den Zehen befindet. Kleine Steine und Salzreste können zu schmerzhaften Entzündungen führen.
  • Regelmäßiges Bürsten entfernt abgestorbenes Haar, fördert die Durchblutung und sorgt für ein gesundes Nachwachsen des Winterfells. Ist der Hund so schmutzig, dass er gebadet werden muss, dann ist es ratsam, ein spezielles Hundeshampoo zu verwenden – Produkte für Menschen sind nicht geeignet. Welches Produkt geeignet ist, erfährt man am besten in der Tierarztpraxis.
  • Gesunde Hunde mit kräftiger Unterwolle sind dankbar, wenn die Heizung in der Nähe ihres Schlafplatzes nicht zu hoch gedreht wird, da ihnen sonst leicht zu warm werden kann.

Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.