See oder Meer: Wo darf der Hund baden?

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Sommerzeit ist Badezeit. Auch die meisten Hunde freuen sich über eine Abkühlung in Fluss, See oder Meer. Doch nicht an allen Badestellen sind Hunde erlaubt – und es sind auch nicht alle Badestellen für Hunde geeignet. Mit einer guten Vorbereitung steht dem Badevergnügen mit Vierbeinern aber nichts im Weg. 

Die warmen Temperaturen locken auch viele Hunde ins kühle Nass. Damit der Badeausflug sowohl für Vierbeiner als auch für Halter zum Vergnügen wird, sollten Tierfreunde sich bereits im Vorfeld über hundefreundliche Badestellen informieren. „Auch wenn ihr Hund ein lieber und ruhiger Begleiter ist, sollten Halter darauf achten, dass sich andere Badegäste nicht gestört fühlen oder gar Angst vor dem Tier haben“, erläutert Dr. Thomas Steidl, Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere, Präsident der Landestierärztekammer Baden-Württemberg und Vorsitzender im Kleintierausschuss der Bundestierärztekammer. Überfüllte Strände sollten in Begleitung eines Hundes daher lieber gemieden werden.

Baden im Meer: Hundestrände an der Nordsee und der Atlantikküste

An vielen deutschen Stränden sind Hunde verboten – neben Naturschutz- und Hygienegründen vor allem aus Rücksichtnahme auf Personen, die ohne Hund unterwegs sind. Das gilt besonders für Familien mit kleinen Kindern. „Ob und wo der Hund baden darf, entscheidet der Besitzer des Strandes. In der Regel ist dies die Kommune“, erklärt Steidl. Da jede Kommune ihre eigenen Regelungen hat, können sich die Bestimmungen von Ort zu Ort unterscheiden. Ein Anruf bei der Gemeinde gibt Aufschluss darüber, wo der Hund planschen darf. Auch die Touristeninformation oder der Strandwart vor Ort helfen gerne weiter. 

„Möchte ich mit meinem Vierbeiner ans Meer, dann lohnt sich ein Ausflug oder ein Urlaub an der Nordsee- sowie an der Atlantikküste – hier befinden sich besonders viele Hundestrände“, empfiehlt der Tierarzt. An speziell gekennzeichneten Strandabschnitten dürfen Vierbeiner ausgelassen mit anderen Hunden toben und spielen, meist sogar ohne Leine. Wie auch an anderen öffentlichen Orten sollte der Hundehalter Plastiktüten nicht vergessen, um die Hinterlassenschaften des Tieres zu beseitigen.

Baden am See: Nur an ausgewiesene Abschnitte mit dem Hund

Ebenso wie am Meer gilt auch an Seen vielerorts Hundeverbot. Meist weisen Schilder darauf hin. Doch wenn ein solches fehlt, bedeutet dies nicht automatisch, dass das Mitführen von Tieren erlaubt ist. „Auch vor einem Ausflug an den See gilt es, sich bei der Kommune oder der Gemeinde zu erkundigen, wo der Hund willkommen ist“, erläutert Steidl. Missachtet der Halter ein Verbot, begeht er eine Ordnungswidrigkeit, die ein Bußgeld zur Folge haben kann. Über die Höhe des Bußgeldes entscheidet die kommunale Behörde.

Zum Glück gibt es auch viele hundefreundliche Seen mit ausgewiesenen Abschnitten, wo die Tiere sowohl an Land als auch im Wasser gern gesehene Gäste sind. „Eine offizielle Übersicht über hundefreundliche Seen und Strandabschnitte gibt es leider nicht. Aber im Internet finden Hundefreunde viele Übersichten und Informationen, wo Hunde willkommen sind“, sagt der Tierarzt. Auch auf der Homepage der Stadt oder der Gemeinde sind meist Informationen zu finden, wo Vierbeiner erlaubt sind.

Nicht jeder Hund badet gerne

Verantwortungsvolle Hundehalter sollten ihre Tiere nur dort ins Wasser lassen, wo man auch mit seinem Kind schwimmen gehen würde. Zu empfehlen sind also flache, seichte Gewässer, in denen der Boden nicht tief abfällt und es keine Brandung oder Strömung gibt.

Prinzipiell können die meisten Hunde zwar schwimmen und müssen dies nicht erst lernen, so wie der Mensch. Dennoch sind einige Tiere anatomisch bedingt keine guten Schwimmer – hierzu gehören zum Beispiel einige kurzbeinige oder kurzköpfige Hunderassen, wie der Mops oder die Französische und Englische Bulldogge. „Die Tatsache, dass nicht jeder Hund schwimmen kann oder dies gern tut, ist vielen nicht bewusst“, erläutert Steidl. Der Gang ins Wasser sollte immer freiwillig geschehen, keinesfalls sollte das Tier dazu gezwungen oder gar ins Wasser geworfen werden.

„Einige Hunde haben sehr empfindliche Gehörgänge, was eine Ohrenentzündung nach dem Baden zur Folge haben kann“, erklärt Steidl. Dies äußere sich meist durch unangenehme Gerüche aus dem Ohr oder permanentes Kopfschütteln oder Kratzen des Tieres. Der Experte empfiehlt, in diesem Fall auf das Badevergnügen mit Hund lieber zu verzichten.

Quellenangabe
Beitrag: IVH e.V.