Schmuddelwetter macht auch Vierbeinern zu schaffen
Stuttgart, 30. November 2017 – Nasskalte Tage und die frühe Dämmerung verlocken viele Hundehalter zu gemütlichen Sofastunden mit ihren Lieblingen. Doch auch im Spätherbst benötigen Hunde genügend Bewegung und Auslastung, um fit und gesund zu bleiben. Nicht alle Hunde haben ein dichtes Winterfell, und Minusgrade, Regen und Temperaturschwankungen zwischen drinnen und draußen machen auch Vierbeinern zu schaffen. Mit etwas Vorbereitung können Hundehalter Spaziergänge bei Schmuddelwetter auch für sensible Tiere angenehm gestalten. Sylvie Bunz, Hundeexpertin bei der Tierrechtsorganisation PETA, hat hilfreiche Tipps zusammengestellt.
„Hunde, die keine Unterwolle oder ein dünnes Winterfell haben und sich weniger bewegen, frieren beim Spaziergang leicht“, so Sylvie Bunz. „Und auch älteren, kranken oder sehr kurzhaarigen Vierbeinern hilft Hundebekleidung bei Kälte. Wichtig ist, dass die Tiere nicht unterkühlen – ihr Wohlbefinden steht an erster Stelle, Eitelkeiten haben hier keinen Platz. Von Hundebekleidung aus rein modischen Zwecken, die die Tiere womöglich noch in ihrem Wohlbefinden einschränkt, raten wir ab.“
Für alle Hunde gilt: Sie leben in der Regel in geheizten Räumen. So beträgt der Temperaturunterschied beim Gassigang in den Wintermonaten häufig 20 Grad oder mehr. Eine klare Belastung für den Organismus. Werden Hunde nass bis auf die Haut, kann das zu Erkältungen und sogar lebensgefährlichen Lungenentzündungen führen.
Die verschiedenen Bekleidungsvarianten:
Der Pullover: Im Fachhandel gibt es Hunde-Pullover aus synthetischer Wolle – in zahlreichen Formen und Farben. Diese Pullis sind bei trockener Kälte sehr praktisch und können zumeist bei bis zu 40 Grad in der Maschine gewaschen werden. An feuchten Tagen sind diese Kleidungsstücke nicht ratsam – sie nehmen Nässe auf, werden schwer und kühlen die Tiere aus, anstatt sie zu wärmen.
Der Regenmantel: Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Schnitte für Hunde-Regenmäntel. Manche werden nur mit Klettverschlüssen geschlossen, andere über den Kopf gezogen und dann mit Schnallen fixiert. Wichtig ist, dass das Material wasserabweisend ist. Hierfür eignen sich z.B. Teflon-beschichtete Nylonstoffe, gewachste Baumwolle oder Softshell. Es gibt die Mäntel fertig im Handel oder maßgeschneidert zu bestellen. Zahlreiche Internet-Geschäfte bieten diesen Service an – hier muss genau gemessen werden, dann passt der angefertigte Mantel perfekt.
Der Wintermantel: Wird es richtig kalt, reicht häufig ein dünner Regenmantel nicht aus. Dann kommen die Hunde-Wintermäntel zum Einsatz. Fleecestoffe, gefüttert mit warmer Baumwolle oder Nicki, sind sehr geeignet. Ebenso gut sind wattierte Stoffe, die die Wärme am Körper des Vierbeiners halten. Einige Exemplare haben extra lange Halskrägen, damit von oben kein Schnee reinfallen kann. Auch hier gibt es tolle Mäntel im Fachhandel oder die Möglichkeit, einen Mantel nach Maß anfertigen lassen.
Der Overall: Für besonders empfindliche Hunde gibt es sowohl Regenbekleidung als auch Wintermäntel mit Beinen – so bleiben auch diese warm und trocken. Manche Hunde wundern sich zu Beginn über den neuen Anzug, merken aber schnell, wie angenehm er ist. Zu erhalten sind die Mäntel im Fachhandel und als Maßanfertigung bei zahlreichen Online-Dienstleistern.
Die Schuhe: Streusalz, Eis und Splitt setzen zarten Pfoten zu. Bestenfalls spülen Hundefreunde die Füße ihrer Lieblinge nach dem Spaziergang zu Hause mit warmem Wasser ab. Wenn die Tiere besonders empfindlich sind oder bereits entzündete Pfoten haben, können spezielle Hundeschuhe Abhilfe schaffen. Diese sollten im Fachgeschäft unter Anleitung von Beratungspersonal anprobiert werden, damit sie optimal passen und die Vierbeiner wirklich damit laufen können, ohne Druckstellen zu bekommen. Doch nicht alle Hunde mögen eine solche Fußbekleidung. In diesem Fall sollten Hundehalter mit Salz gestreute Wege nach Möglichkeit gänzlich meiden.
Der Schal: Praktisch und kuschelig sind Hunde-Schals aus synthetischer Wolle. An richtig kalten Tagen wärmen sie Hunden ohne Unterfell den Hals. Kein Muss – aber ein liebes Accessoire, das die meisten Hunde gerne tragen. Auch gut geeignet für Tiere, die erkältet sind.
Der PETA-Tipp: Hundebekleidung lässt sich auch kombinieren. So kann ein Pulli unter einen Regenmantel angezogen werden oder bei Schnee ein Wintermantel über einen Regen-Overall. Damit ist der vierbeinige Freund – je nach Wind und Wetter – optimal ausgestattet