Mini Fitnesstraining für trübe Wintertage

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Im Winter sind die Tage kurz und oft kommen Regen, Nebel und Kälte dazu. Da fallen die Gassirunden manchmal kürzer aus. Es gibt zwar die Hunde, die bei Wind und Wetter voller Freude über die Felder fegen. Doch viele Hunde muckeln sich lieber ins warme Haus. Wir als Hundehalter haben dabei jedoch immer Sorge, dass unsere Hunde nicht gut ausgelastet sind, oder wenn es sich um Seniorhunde oder jene mit Gelenkerkrankungen handelt, das sie einrosten und Muskulatur abbauen.

Wie also schaffen wir es, dass unsere Hunde fit bleiben, auch wenn die Spaziergänge mal etwas kürzer ausfallen?

Wer schon einmal Yoga oder Pilates gemacht hat weiß, das Training nicht viel Platz braucht. Auf kleinstem Raum kann man Muskulatur trainieren, Beweglichkeit und Koordination fördern und auch Balance und Körpergefühl beüben. Es braucht dazu auch keine hochkomplizierten Übungen und auch kein besonderes Equipment.

Aktive Übungen bringen Fitness & Spaß

In Anlehnung an diese Art von Training habe ich dir für deinen Hund ein kleines Fitnesstraining mit einigen aktiven Übungen aus meinen Kursen zusammengestellt, mit denen ihr all das an kalten, trüben Wintertagen, an denen man keinen Hund vor die Türe jagt, trainieren könnt.

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Das solltest du beim Training beachten

  • Dein Hund muss sich während des Trainings konzentrieren. Das bedeutet, dass die Übungen nicht nur für den Körper anstrengend sind, sondern auch für seinen Kopf. Daher sollten die Trainingseinheiten kurz gehalten werden. Stelle ihn dabei immer vor lösbare Aufgaben.
  • Achte auf die korrekte Ausführung der Übung. Ich empfehle dir, lieber weniger Übungen pro Trainingseinheit auszuwählen, diese aber korrekt und so bewusst wie möglich auszuführen.
  • Versuche, deinen Hund möglichst nach der Übung zu belohnen, damit er nicht zu sehr auf das Leckerli fokussiert ist und seinen Körper aus dem Blick verliert.
  • Die vorgestellten Anleitungen sind Vorschläge, wie du die Übungen aufbauen kannst. Es spricht nichts dagegen, mit dem Clicker zu arbeiten und die Übungen mit Wort- und Sichtsignalen zu verknüpfen. Mir liegt nur am Herzen, dass du mit deinem Hund immer positiv arbeitest.

Durchführung

  • Wichtig: Achte darauf, dass dein Hund auf einem rutschfesten Untergrund steht.
  • Bitte beachte beim Training, dass dein Hund nicht jeden Tag gleich gut drauf und leistungsfähig ist. Ich empfehle dir zudem, nur mit deinem Hund zu trainieren, wenn du dich auch selbst fit fühlst. Das Training soll euch beiden Spaß machen!
  • Sollte dein Hund an einer Übung keinen Spaß haben, Beschwichtigungssignale und Unwohlsein zeigen oder die Übung immer wieder von sich aus abbrechen, lasse die Übung bitte aus! Zeigt dein Hund dasselbe Verhalten wieder, wenn du die Übung zu einem späteren Zeitpunkt wieder durchführen möchtest, empfehle ich dir, der Sache auf den Grund zu gehen.
  • Um einen gesunden Bewegungsablauf zu trainieren, ist es wichtig, dass die Übungen möglichst langsam durchgeführt werden. Nur so gelingt es, die vom Gehirn automatisierten Bewegungsmuster zu unterbrechen, die in einer gewissen Grundgeschwindigkeit ohne aktive Beteiligung des Gehirns ablaufen.
  • Es ist wichtig, dass du im Aufbau neuer Übungen viel Geduld mit deinem Hund hast. Der Weg ist das Ziel und nicht jede Übung klappt vom ersten Moment an perfekt. Gebe deinem Hund die Chance zu lernen und mitzudenken.
  • Halte deine Trainingsziele klein, realistisch und erreichbar. Das verhindert Frustration auf deiner Seite und aufseiten deines Hundes.
  • Tipp: Beobachte deinen Hund genau. Oft sind es kleine Veränderungen, die allerdings eine große Wirkung haben.

 

Übung #04 DOGGY TWIST

Trainierte Bereiche:Rückenmuskulatur

Wirkung:Stretching der Rückenmuskulatur, Balance und Koordination des gesamten Körpers, gleichmäßige Belastung beider Körperseiten

Wann nicht:Instabilität der Wirbelsäule

Ausführung:

Du stehst vor deinem stehenden Hund und ihr schaut euch an. Halte ein Leckerli vor die Nase deines Hundes und führe es in einem großen horizontalen Kreis, sodass dein Hund sich um die eigene Achse dreht. Er sollte die Drehung möglichst langsam und bewusst ausführen und sie sollte nicht ruckartig sein. Wenn er eine oder mehrere Drehungen komplett hat, belohne ihn.

Mache zwischen den einzelnen Drehungen kurze Pausen und führe den Twist in beide Richtungen durch.

 

Variation:

Führe deinen Hund mit einem Leckerli im Kreis um dich herum. Besonders bei sehr aktiven und aufgeregten Hunden bietet sich diese Variante an.

Trainingsempfehlung:

Häufigkeit: 3–5 x wöchentlich

Wiederholungen: 3 x pro Richtung

 

Übung #05 HURDLE RACE

Trainierte Bereiche: Alle vier Läufe

Wirkung: Die Gelenkbeweglichkeit und die Muskulatur aller vier Läufe werden trainiert. Mittels langsamer, bewusster Bewegungen werden ein gesunder Bewegungsablauf, Balance und Koordination des gesamten Körpers geschult.

Wann nicht:Bei versteiften Gelenken

Ausführung:

Setze dich mit gespreizten Beinen auf den Boden.

Ist dein Hund zu Beginn aufgeregt, lass ihn zunächst neben dir absitzen, um etwas zur Ruhe zu kommen. Führe ihn langsam, Schritt für Schritt über deine Beine. Du kannst ihn hierzu auch an eine kurze Leine nehmen, um sein Tempo zu steuern.

Am Ende angekommen lass ihn absitzen und vergiss nicht, ihn zu loben! Diese Übung erfordert viel Konzentration und ist für deinen Hund anstrengend.

Nun geht es wieder zurück. Er sollte so langsam wie möglich gehen. Nur so verinnerlicht das Gehirn deines Hundes, wie die korrekte und gesunde Bewegung sein soll.

Trainingsempfehlung:

Häufigkeit: 3–5 x wöchentlich

Wiederholungen: 2–3 x

 

Übung #07 STAND BY ME

Trainierte Bereiche:Vorderbein- und Schultermuskulatur, Rückenmuskulatur, Hinterläufe und Kruppenmuskulatur

Wirkung:Stretching der Muskeln der Vorderläufe sowie der Schulter und des Rückens, Training der Muskulatur der Hinterbeine und des unteren Rückens, Balance und Koordination des gesamten Körpers

Wann nicht:Instabilität und Schmerzen im unteren Rücken oder in den Hinterläufen

Ausführung:

Du stehst vor deinem Hund und ihr schaut euch an. Dein Hund steht oder sitzt. Animiere deinen Hund ,an dir hochzuspringen. Dein Hund soll sich mit seinen gestreckten Vorderläufen an dir hochstellen. Verbleibt in der Position für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit. Anschließend gibst du deinem Hund das Signal, wieder zurück in die Ausgangshaltung zu gehen.

Wenn du nicht möchtest, dass dein Hund an dir hochspringt, kannst du ihn auch motivieren, sich an eine Mauer, einen Baum o. Ä. hochzustellen.

Variation:

Wenn dein Hund die Übung sicher beherrscht, führe sie auf verschiedenen Untergründen (Sand, Balance Pad, Kissen etc.) durch.

Trainingsempfehlung:

Häufigkeit: 3–5 x wöchentlich

Wiederholungen: 2-3 x Dauer: je 3 Sek.

 

Übung #22 PAWS UP

 

Trainierte Bereiche: Muskulatur aller vier Läufe

Wirkung:Die Übung ist ein effektives Muskeltraining für den gesamten Körper, ohne dass eine Gelenkbewegung nötig ist. Zusätzlich trainierst du die Koordination und die Balance deines Hundes.

Wann nicht: Instabilität im Rücken oder in den Hinter- oder Vorderläufen

Ausführung:

Dein Hund steht und du hockst dich vor oder neben ihn. Du greifst einen Vorderlauf (oberhalb der Pfote) und hebst ihn für die in der Trainingsempfehlung angegebene Zeit an. Setze die Pfote ab, greife den anderen Vorderlauf und hebe das Bein leicht an.

Hocke dich hinter deinen stehenden Hund. Hebe den einen Hinterlauf – ebenfalls oberhalb der Pfote – an und beuge den Lauf leicht, so wie du es machst, wenn du deinem Hund die Pfote abtrocknest. Halte die Pfote für die in der Trainingsempfehlung angegebene Dauer.

Auch wenn die Übung einfach aussieht, Effekt und Anstrengung sind hoch, gerade wenn dein Hund einen Schwachpunkt im Bewegungsapparat hat.

Beim Anheben des Laufs kräftigst du durch die Gewichtsverlagerung die Muskulatur der übrigen drei Läufe und dein Hund muss die Verlagerung des Körperschwerpunktes ausgleichen.

Trainingsempfehlung:

Häufigkeit: 3-5 x wöchentlich

Wiederholungen: 2-3 x pro Lauf Dauer: je 3 Sek.

Fit im Winter – jetzt kann es losgehen!

Mit dieser Auswahl an Übungen schaffst du es nun, deinen Hund auch an nasskalten Wintertagen bei kürzeren Spaziergängen fit zu halten und tust gleichzeitig etwas für seine geistige Auslastung und ihr stärkt mit Spaß eure Bindung!

 

Du hast noch Fragen zu den Übungen? Dann schreibe mir gern!

Alles Liebe

Tina