Von Frühjahr bis Herbst haben Zecken Hochsaison. Die kleinen Blutsauger lauern an Gräsern, Zweigen und Blättern, wo sie auf ihr Wirtstier warten. Schnell hat Ihr Hund sie im Vorbeigehen abgestreift. Nun suchen sie eine geeignete Stelle, um sich in die Haut zu beißen und an das Blut zu gelangen. Sobald sie satt sind, erkennbar an dem verdickten, gefüllten Hinterleib, lassen sie wieder von Ihrem Hund ab. Problematisch ist insbesondere, dass einige Hunde sensibel auf Zeckenbisse reagieren und sie recht tückische, teils lebensbedrohliche Krankheiten übertragen können. Indem Sie Ihren Hund vor Zecken schützen, beugen Sie dem vor.
Zeckenarten und gesundheitliche Risiken
Weltweit werden weit über 600 Zeckenarten verzeichnet. In Deutschland ist die Schildzecke mit verschiedenen Unterarten verbreitet, darunter die Braune Hundezecke, der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Weitere Arten werden gelegentlich aus südlichen Ländern eingeschleppt. Beim Eindringen einer Zecke in die Haut Ihres Hundes entsteht eine kleine Wunde, die bei empfindlichen Vierbeinern recht stark anschwellen kann. Daneben sind allergische Reaktionen möglich.
Auch kommen Haut und Blut Ihres Hundes in direkten Kontakt mit dem Speichel der Zecke – so können Krankheiten übertragen werden. Besonders gefürchtet sind Borreliose, Babesiose und Ehrlichiose. (Details über die Krankheiten finden Sie hier). Sie können die Lebensqualität Ihres Hundes stark beeinträchtigen und unter Umständen tödlich enden. Das ist Grund genug, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Medizinisch anerkannte vorbeugende Maßnahmen
Um Ihren Hund vor Zeckenbissen zu schützen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine ist das sorgfältige Absammeln: Die kleinen schwarzen Spinnentiere sind bei Vertretern mit kurzem, hellem Fell gut zu sehen. Bei längerem und dunklem Haarkleid gestaltet sich das schwieriger. Zudem können sich in einigen Gebieten während eines Spaziergangs zahlreiche Zecken auf Ihrem Hund niederlassen, was das mehrmalige tägliche Absammeln mühsam macht, und manch ein Mensch ekelt sich schlicht davor.
Eine andere Option ist die Vorbeugung mit medizinischen Präparaten. Solche sind sowohl rezeptfrei als auch durch tierärztliche Verordnung erhältlich. Es gibt sie in Form von Spot-ons, als Halsbänder, Sprays, Shampoos und in Tablettenform. Ihnen gemeinsam ist, dass sie nach der Anwendung beziehungsweise Einnahme einen Wirkstoff freisetzen, der für Zecken giftig ist. Bei vielen äußerlich angewandten Präparaten verteilt sich dieser im Fell. Andere entfalten ihre Wirkung über das Blut. Dies kann mit einem für Zecken abschreckenden Geruch einhergehen oder aber sie nehmen ein Nervengift auf und sterben dann recht schnell ab. Dies ist der Idealfall, denn im Laufe der Zeit entwickeln sich Resistenzen und die Wirkstoffe müssen fortlaufend angepasst werden. Zudem fürchten einige Hundehalter Nebenwirkungen der chemischen Substanzen.
Alternative Methoden
Wer diese Art der Vorbeugung ablehnt, greift gerne auf natürliche Substanzen zurück, deren Wirksamkeit jedoch nicht medizinisch erwiesen ist. Bernsteinhalsbänder sollen sich elektrostatisch aufladen und mit ihrer Schwingung die Parasiten vertreiben. Als weiteres natürliches Mittel gilt Knoblauch, in geringen Dosen dem Futter beigegeben. Auch Hefe und ätherische Öle werden gelegentlich empfohlen. Bei „Jugend forscht“ wurde die Wirkung von Kokosöl auf Zecken überprüft. Das Ergebnis: Die Blutsauger mögen den Geruch nicht.
Gehen Sie auf Nummer sicher
Offensichtlich spielt die individuelle Veranlagung Ihres Hundes eine Rolle hinsichtlich der Wirksamkeit vorbeugender Präparate – nicht jeder Stoffwechsel funktioniert gleich. Idealerweise besprechen Sie die vorbeugenden Maßnahmen mit Ihrem Tierarzt. Die Anwendung eines natürlichen Produkts kann nach eigenem Ermessen erfolgen. Zusätzlich ist es ratsam, Zecken abzusammeln, sobald sie auf Ihrem Hund gesichtet werden. Hat sich ein Parasit bereits festgebissen, entfernen Sie ihn vorsichtig und möglichst frühzeitig, zum Beispiel mit einer Zeckenzange.
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