Die ersten Schritte in die Unabhängigkeit können auch die schwersten sein. So ist bei Erstsemestern Heimweh oft der Grund dafür, das Studium abzubrechen. Was man dagegen tun kann, haben Wissenschaftler aus Kanada zum Thema gemacht und ein Heilmittel entdeckt: Hunde können Studenten bei Heimweh Trost schenken und ihnen so über die erste Zeit fern von Freunden und Familie hinweghelfen.
„Der Übergang von der Schule an die Universität ist für manche Erstsemester eine Herausforderung“, sagt Dr. John-Tyler Binfet von der Fakultät für Erziehungswissenschaften der kanadischen University of British Columbia. „Viele leiden während ihres ersten Studienjahres unter Heimweh – das führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Studium abbrechen.“ Daher haben die Wissenschaftler das Programm B.A.R.K. ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für „Building Academic Retention through K9’s“, also so viel wie „Durchhaltevermögen an der Uni durch Hunde stärken“.
Zu Beginn des Programms haben sich 22 Studienanfänger regelmäßig in kleinen Gruppen mit ausgebildeten Therapiebegleithunden getroffen. Weitere 22 Erstsemester befanden sich in dieser Zeit auf einer Warteliste. Beide Gruppen hielten ihre Stimmungslagen in Fragebögen fest. Das Ergebnis war eindeutig: „Nach acht Wochen berichteten die Teilnehmer mit Tierkontakt von weniger Heimweh und größerer Zufriedenheit“, sagt Binfet. „Bei den Erstsemestern auf der Warteliste dagegen wuchs das Heimweh und sie waren zunehmend unzufrieden mit ihrem neuen Leben auf dem Campus.“ Die Effekte des Programms sind mittlerweile belegt und im Fachblatt „Anthrozoös“ (Ausgabe 29-2016) veröffentlicht.
Inzwischen unterstützt B.A.R.K. seit sechs Jahren Studenten am Okanagan Campus der University of British Columbia mit Labradoren, Chihuahuas, Möpsen, Border Collies und Windhunden. B.A.R.K. hat in Nordamerika bereits viele Nachahmer gefunden: In einem Beitrag im Fachblatt „Psychology Today“ berichten Forscher der Yale University von mehr als 900 Besuchsdiensten mit Heimtieren an Campussen.
Quellenangabe
Beitrag: IVH
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