Kranker Hund? Richtig handeln!

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Über Früherkennung & Maßnahmen im Ernstfall

Schnelle Hilfe kann Leben retten

Stuttgart, im Mai 2023 – Es ist ein belastendes Szenario für Menschen mit Hunden: Der Vierbeiner leidet, aber es ist nicht ersichtlich, was ihm fehlt. Auch wenn regelmäßige Tierarztbesuche unabdingbar sind, ist es sinnvoll, dass Tierhaltende sich mit den typischen Krankheitsbildern ihrer Tiere vertraut machen – so können sie diese besser erkennen und im Ernstfall schnell reagieren. Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, hat die drei häufigsten Hundekrankheiten zusammengestellt, gibt Tipps zur Früherkennung und klärt über die Behandlungsmöglichkeiten auf.

„Wenn ein tierisches Familienmitglied apathisch ist, offensichtlich Schmerzen hat oder leidet, sind viele Tierhaltende im ersten Moment hilflos und überfordert“, so Jana Hoger. „Wer ein Gefühl für die typischen Krankheitssymptome entwickelt, kann umgehend und frühzeitig reagieren und die richtigen Schritte einleiten – das ist im Zweifelsfall lebensrettend.“

PETA gibt Tipps:

Magendrehung: Eine Magendrehung ist akut lebensgefährlich und ein absoluter Notfall. Hierbei dreht sich der Magen so um seine Längsachse, dass der Ein- und Ausgang verschlossen sind.

Durch die Abschnürung können die im Magen entstandenen Gase nicht mehr entweichen, das Organ dehnt sich immer weiter aus und erhärtet. Ursache ist oftmals wilderes Spielen nach der Nahrungsaufnahme, eine Magendrehung kann aber auch durch einen Sprung ins Auto oder eine unglückliche Drehung im Körbchen ausgelöst werden. Große und ältere Hunde sind besonders häufig betroffen, auch Tiere mit tiefem Brustkorb sind anfällig. Zusätzlich gibt es auch „rassespezifische“ Dispositionen, so sind Deutsche Schäferhunde, Deutsche Doggen, Rottweiler, Dobermänner, Boxer oder Bernhardiner gefährdeter als andere Hunde.

  • Symptome: Eine Magendrehung ist sehr schmerzhaft. Die Tiere haben eine blasse Mundschleimhaut und hohen Speichelfluss, sie versuchen erfolglos zu erbrechen, im späteren Stadium zeigt sich der aufgeblähte Bauch. Typisch sind auch eine starke Unruhe und das ruhige Stehen mit herabschauendem Blick („Herabschauender Hund“).
  • Diagnose: Es muss sofort eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden.
  • Therapie: In manchen Fällen lässt sich der Magen von Fachkräften manuell zurückdrehen, ansonsten können eine Schockinfusion oder eine Not-Operation helfen.

Ohrenentzündung: Ob große oder kleine Ohren, eine Ohrenentzündung kann jeden Hund treffen und dabei unterschiedliche Ursachen haben. Einige Hunde leiden anatomisch bedingt darunter. Ohrenschmerzen können aber auch aufgrund von Fremdkörpern, Allergien, Pilzen, Bakterien oder Milben entstehen. Entzünden können sich der innere, mittlere oder auch der äußere Gehörgang. Wird die Erkrankung nicht entdeckt, kann sie sehr langwierig sein und große Schmerzen verursachen. Menschen sollten die Ohren ihrer Tiere regelmäßig auf Aussehen und Geruch überprüfen.

  • Symptome: Entzündungen an den Ohren zeigen sich unter anderem durch Rötungen, vermehrtes Ohrensekret, Juckreiz, einen muffigen Geruch, Kopfschütteln oder eine Kopfschiefhaltung.
  • Diagnose: Es muss umgehend eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden.
  • Therapie: Ohrenentzündungen lassen sich mit einer umfassenden Ohrreinigung, Mitteln gegen Pilze und Parasiten, evtl. Antibiotika und Schmerzmitteln behandeln. Sollte eine Allergie zur Entzündung geführt haben, kann z. B. auch eine Nahrungsumstellung helfen.

Allergien: Eine Allergie ist eine starke Immunreaktion des Körpers auf einen spezifischen Stoff. Hunde können Allergien gegen bestimmte Nahrungsbestandteile (meist Bestandteile von Fleisch), aber auch gegen Umwelt-Allergene wie Gräser, Pollen, Hausstaub oder Pollen entwickeln.

  • Symptome: Bemerkbar machen sich Allergien unter anderem durch Juckreiz, vermehrtes Lecken (oftmals in der Pfotenregion) und Reiben, nässende und entzündete Stellen auf der Haut (z. B. an den Ohren oder an der Halsregion), Ödeme und Magen-Darm-Probleme wie Durchfall.
  • Diagnose: Mithilfe eines Blut- oder Allergietests kann in der tierärztlichen Praxis festgestellt werden, ob Allergien vorliegen. Auch eine Ausschlussdiagnostik ist hilfreich und zielführend.
  • Therapie: Je nach Ursache lässt sich die Nahrung anpassen oder es können unterstützende Medikamente eingesetzt werden.

Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.