Auch Bürohunde machen „Homeoffice“

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Tierschutzorganisation TASSO fordert Arbeitgeber zum Umdenken auf

Halb Deutschland arbeitet seit einigen Monaten von zu Hause aus. Klassische „Bürothemen“ sind derzeit dementsprechend nicht angesagt. Dennoch nutzt die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, genau diese Zeit, um auf ein Herzensthema aufmerksam zu machen: Bürohunde. Denn sie sind in diesen Tagen nicht etwa weniger wichtig, sondern spielen für die seelische Gesundheit der Mitarbeiter eine noch größere Rolle.

Sulzbach/Ts., 3. Juni 2020 Dass Tiere einen positiven Einfluss auf uns Menschen haben, ist wissenschaftlich bewiesen. Auch im Büro und für das Betriebsklima sind die Vorteile nicht von der Hand zu weisen: Die Gesellschaft der Hunde wirkt beruhigend, die Mitarbeiter sprechen mehr miteinander, da die Vierbeiner ein unverfängliches Small-Talk-Thema sind, und auch auf die Entspannung der Tierhalter sowie der Kollegen haben die tierischen Begleiter positiven Einfluss. Denn beim Streicheln schüttet der menschliche Körper das Bindungshormon Oxytocin aus, das Stress reduziert, Vertrauen stärkt und Aggressionen senken kann. Kurze Arbeitsunterbrechungen zum Kraulen oder Spielen sowie gemeinsame Spaziergänge in der Mittagspause sind zudem optimal, um den Kopf freizukriegen.

Seit viele Arbeitnehmer im März ihren Arbeitsort vom Büro nach Hause verlegt haben, dürfte Deutschland auf einen Schlag um einige „Bürohunde“ reicher geworden sein. Nun sind auch die Vierbeiner, die ihren Menschen in der Regel nicht zur Arbeit begleiten dürfen, im heimischen Büro dabei. Dort leisten sie wichtige Arbeit, denn Hunde sind in Zeiten sozialer Isolation ein besonders wichtiger Sozialpartner für ihre Menschen und nehmen großen Einfluss auf ihre seelische Gesundheit. Durch ihre Bedürfnisse bleibt zudem ein fester Tagesrhythmus bestehen, der auch in unsicheren Zeiten Stabilität bietet. Natürlich sind die meisten Hunde zudem froh, ihren Menschen in der Nähe zu haben. Doch wie geht es weiter, wenn die Menschen in die Firmen zurückkehren?

TASSO-Leiter Philip McCreight rät Unternehmen, in denen Bürohunde bislang nicht zugelassen sind: „Nutzen Sie diese Zeit und machen Sie sich Gedanken, ob Bürohunde nicht auch in Ihrem Unternehmen eine Bereicherung wären. Testen Sie es doch, wenn Ihre Mitarbeiter nach und nach ins Büro zurückkehren. Sie werden überrascht sein, wie reibungslos und für alle wertvoll diese kleine Änderung in ihrem Alltag ablaufen wird. Wir bei TASSO arbeiten von Beginn an, also seit nunmehr 38 Jahren, in Gesellschaft unserer vierbeinigen Mitbewohner. Sie sind ein wichtiger Teil des Teams und bei uns nicht mehr wegzudenken.“             

Auch wenn TASSO überzeugt ist, dass Hunde im Büro zahlreiche Vorteile für die Mitarbeiter und Tiere haben, müssen natürlich dennoch immer einige Grundregeln beachtet werden:

  • Der Arbeitsplatz muss für den Hund geeignet sein. Der Hund darf nicht in eine Fabrik, in der es laut und gefährlich ist. Lebensmittel verarbeitende Betriebe sind ebenfalls tabu. Auch zu viel Trubel, beispielsweise in einem vollen Kaufhaus, ist nicht das Richtige für Hunde.
  • Kollegen und Vorgesetzte müssen einverstanden sein. Hat ein Kollege beispielsweise wegen einer Allergie ein Problem mit der Anwesenheit eines Hundes, muss darauf Rücksicht genommen werden.
  • Dem Hund darf es an nichts fehlen. Dazu gehört auch im Büro ein fester Rückzugsort. Weiterhin braucht der Hund auch immer Zugang zu frischem Wasser sowie regelmäßige Spaziergänge und je nach Temperament gelegentliche Spielpausen.
  • Der Vierbeiner muss sich am Arbeitsplatz wohlfühlen. Er sollte keine Angst vor Menschen haben oder Aggressionen zeigen. Ein gewisser Grundgehorsam ist ebenfalls Voraussetzung. Den idealen Begleiter für das Büro zeichnet zudem ein ruhiges und freundliches Gemüt aus. Nicht jeder Hund ist im Büro glücklich. Hundehalter sollten das in ihre Entscheidung einbeziehen. 
  • Zurückhaltung ist angesagt. Die Büroschnauze sollte friedlich auf ihrem Platz bleiben können und nicht im Büro umher laufen und Kollegen von der Arbeit abhalten.

Quellenangabe
Beitrag: TASSO e.V.
Bild: Pixabay