An Silvester entlaufen mehr Haustiere als an jedem anderen Tag

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Sulzbach/Ts., im November 2021 –Es knallt, es zischt, überall steigt Rauch auf: In der Silvesternacht und an Neujahr entlaufen so viele Tiere, wie an keinen anderen Tagen des Jahres. Allein an den beiden Tagen des Jahreswechsels von 2020 auf 2021 wurden laut TASSO-Statistik rund 330 Hunde und 210 Katzen vermisst. Der reinste Alptraum für Tier und Mensch. Vielerorts werden in diesem Jahr sicherlich wieder Feuerwerkskörper zu hören sein, die Tiere in Todesangst versetzen und fatale Folgen haben können. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, gibt Tierhaltern daher wichtige Tipps für einen sicheren Jahreswechsel. 

In erster Linie rät TASSO allen Tierhaltern generell zur Kennzeichnung und Registrierung jedes einzelnen Tieres, damit es im Ernstfall eine Chance hat, wieder nach Hause zurückgebracht zu werden. Durch diese beiden wichtigen Schritte können entlaufene Hunde und Katzen, wenn sie gefunden wurden, jederzeit wieder eindeutig ihren Haltern zugeordnet werden. Auch Tiere, die nur zu Hause gehalten werden, wie beispielsweise Wohnungskatzen, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Es reicht nur ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit und sie entwischen durch offen stehende Türen oder Fenster. Die Registrierung kann auch kurzfristig noch über die TASSO-Webseite unter www.tasso.net/online-registrierung vorgenommen werden.

Tipps für einen weniger stressigen Jahreswechsel 

Idealerweise erleben Haustiere den Jahreswechsel so stressfrei wie möglich. Dazu sollten Tierhalter jedoch ein paar Vorkehrungen treffen. Hunde entlaufen vor allem, weil sie sich vor dem Silvesterfeuerwerk erschrecken. Auch Vierbeiner, die eigentlich keine Angst vor lauten Geräuschen haben, können in einem ungünstigen Moment in Panik geraten und weglaufen. Daher empfiehlt TASSO Tierhaltern, ihre Hunde in den letzten Tagen des Jahres nicht mehr freilaufen zu lassen. Bei ängstlichen Vierbeinern ist sogar eine doppelte Sicherung nötig. Zudem sollte die letzte Gassirunde vor dem ausgelassenen Krach eingeplant werden. Viele Hundehalter verlassen in den Stunden rund um den Jahreswechsel auch die Wohngebiete und fahren mit ihren Vierbeinern weg. Bei einer Fahrt über die Autobahn bekommen die Hunde dann zum Beispiel von der Knallerei gar nichts mit. 

Freigängerkatzen trauen sich in der Zeit des lauten Knallens oft nicht nach Hause oder verlaufen sich, weil sie aus Angst von ihren üblichen Wegen abweichen. Aus diesem Grund sollten sie zum Jahreswechsel am besten im sicheren Haus bleiben. 

Tierhalter sollten Rückzugsmöglichkeiten einrichten, geschlossene Fenster und heruntergelassene Rollläden dämpfen den Krach von draußen. Der laufende Fernseher oder Musik können ebenfalls dabei helfen, dass die Geräusche von außen weniger deutlich wahrgenommen werden, außerdem geben sie das Gefühl von Normalität. Auf keinen Fall sollte den Tieren die Möglichkeit genommen werden, Geräusche zu hören. Das führt eher dazu, dass sich die Angst noch verstärkt. Leidet der tierische Begleiter auch gesundheitlich stark unter dem Lärm rund um den Jahreswechsel, sollten Halter frühzeitig Rücksprache mit ihrem Tierarzt halten.

Ansprechpartner für verzweifelte Tierhalter

Die Mitarbeiter in der TASSO-Notrufzentrale stehen auch zum Jahreswechsel Tierhaltern rund um die Uhr zur Seite. Die Besetzung wird im Vergleich zu anderen Tagen kräftig aufgestockt, sodass immer ein Ansprechpartner erreichbar ist. „Wir hoffen jedoch, dass viele Menschen auch in diesem Jahr auf das Zünden von Feuerwerkskörpern verzichten und dass so die Zahlen der vermissten Tiere geringer ausfallen werden“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight. Das Böllern an Silvester kann traumatische Auswirkungen auf Tiere haben. Sowohl Haus- als auch Wildtiere bringt der Lärm, dessen Herkunft die Tiere nicht einordnen und verstehen können, im schlimmsten Fall in Lebensgefahr.