Dein Hund ist nierenkrank? Dann hast du sicherlich die dringende Empfehlung erhalten, ab jetzt Nierendiät zu füttern. Nun fragst du dich bestimmt, ob das wirklich notwendig ist. Wird es deinem Hund dadurch besser gehen? Lohnt sich es wirklich, ein anderes Futter zu geben?
Diese Fragen kann ich dir ganz eindeutig beantworten: Ja! Warum das so ist? 10 gute Gründe habe ich für dich zusammengefasst…
#1 – Die Diät ist die wichtigste Säule der Behandlung
Es gibt viele Diskussionen über die beste Art, nierenkranke Hunde zu füttern. Aber über eines sind sich alle einig: Die Diät ist die wichtigste Säule der Behandlung. Es gibt zum Glück noch weitere Möglichkeiten, einen nierenkranken Hund zu behandeln, doch an einer angepassten Futterung führt kein Weg vorbei. Mit der Diät steht und fällt alles – Das alleine ist Grund genug, gleich damit zu starten!
#2 – Damit kannst du die Krankheit positiv beeinflussen
Das ist sicherlich das allerwichtigste für dich: Wenn du die Fütterung deines Hundes optimal anpassen lässt, gibst du ihm die größtmöglichen Chancen, ein langes und beschwerdenfreies Leben zu führen. Studien zeigen, dass bei Hunden mit leichter oder mittelgradiger Niereninsuffizienz eine Nierendiät das Risiko einer schweren Krise um 70% reduziert. Eine adäquate und individuelle Fütterung ist also in der Lage, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder sogar etwas aufzuhalten. Wenn das kein Anlass für eine sofortige Umstellung ist?
#3 – Die Blutwerte werden sich verbessern
Kreatin, Harnstoff, Phosphor… Diese Blutwerte wirst du sicherlich nur zu gut kennen! Wäre es nicht wunderbar, wenn sie schon bei der nächsten Kontrolle niedrieger wären? Bei der Zusammenstellung einer Spezialdiät wird in erster Linie berücksichtigt, dass die Leistungsfähigkeit der Nieren bereits eingeschränkt ist. Das wirkt sich i.d.R. innerhalb der ersten Wochen positiv auf das Blutbild aus.
#4 –Du reduzierst den Phosphorgehalt
Den Phosphorgehalt des Futters zu reduzieren, ist tatsächlich der allererste Schritt, wenn es um die Nierendiät geht. Einerseits werden sich die aktuellen Beschwerden deines Hundes bessern. Andererseits werden durch die Phosphorreduzierung die Veränderungen innerhalb der Nierenkörperchen aufgehalten. Das bewirkt, dass die Erkrankung deines Hundes langsamer fortschreiten – ja, vielleicht sogar angehalten wird.
#5 – Du wirst hochverdauliches Eiweiß füttern
Eine starke Proteinreduktion ist – auch wenn sich die These hartnäckig hält – keine Maßnahme, die zwangsläufig bei Beginn der chronischen Niereninsuffizienz in Frage kommt. Doch schon alleine bei einer mäßigen Einschränkung ist es wichtig, nur hochqualitatives Eiweiß zu füttern, damit die geringere Menge auch bestmöglichst vom Organismus verwertet werden kann. Wie so oft ist passt auch in diesem Fall das Motto: Weniger ist mehr! Allerdings nur, wenn die Qualität stimmt…
#6– Dein Hund wird wieder fressen
Frisst dein Hund mit weniger Appetit? Wenn ja, dann muss sein Futter hochenergetisch sein, damit auch kleinere Mengen vorläufig ausreichen, ihn bestmöglichst mit der nötigen Energie zu versorgen. So wird dein Hund wieder zunehmen bzw. nicht weiter an Gewicht verlieren. Kleinere Portionen werden auch besser vertragen. Das ist gerade bei Hunden mit Übelkeit sehr wichtig, weil dadurch der Magen nicht so stark ausgedehnt wird. Da Fett eine hohe Energiedichte hat, ist sein Anteil in Nierendiäten oftmals hoch. Vorteil: Fett macht das Futter schmackhafter, es wird dann gern gefressen.
#7 – Weil dein Hund Vitamine verliert
Hunde mit Niereninsuffizienz trinken oftmals sehr viel, und müssen deshalb häufig urinieren. Dabei werden wertvolle wasserlösliche Vitamine (wie die Vitamine der B-Gruppe) in größeren Mengen ausgeschwemmt. Diese Vitamine werden nicht vom Organismus gespeichert, deshalb ist es so wichtig, sie im Rahmen einer angepassten Diät wieder zuzuführen.
# 8– Für eine bessere Versorgung mit Omega-3
Unter den Fetten spielen Öle, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind (z.B. Fischöl), eine sehr wichtige Rolle. Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung und eine positive Wirkung auf die Filtrationsleistung der Nieren. Nierenkranke Hunde, die über 20 Monate Fischöl bekamen, wiesen geringere Nierenschäden auf als Hunde, denen Talg oder Distelöl gefüttert wurde.
#9- Sag den freien Radikalen den Kampf an!
Auch bei der chronischen Niereninsuffizienz ist es wichtig, den oxidativen Stress so gering wie möglich zu halten, da die freien Radikale die Zellen (darunter auch die Nierenzellen) beschädigt werden und sich nicht mehr aus eigener Kraft regenerieren können. Eine gut angepasste Diät enthält wirksame Radikalfänger, um genau dies zu vermeiden.
#10 – Den Darm gut unterstützen
Der Darm hat eigentlich immer höchste Priorität! Eine gut angepasste Nierendiät wird Prebiotika enthalten, die das Wachsum nützlicher Darmbakterien fördern. Das erleichtert die Ausscheidung von schädlichen Stoffwechselprodukten, die nicht mehr über die Niere ausgeschieden werden konnten.
Überzeugt? Dann lege gleich heute los! So wird dein Hund wieder ganz bald fit und munter durchs Leben rennen. Dafür lohnt sich das doch, oder?
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Autorin:
Anne Sasson
Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin & Dozentin
Bild: Pixabay