Grausamer Fund: Laut verschiedenen Medienberichten sowie Whistleblower-Meldungen wurden bereits im Januar dieses Jahres zahlreiche tote Hunde, zum Teil bereits mumifiziert, auf einem Grundstück im Landkreis Greiz gefunden. Im Mai seien auf einem Grundstück in Gera im Rahmen einer behördlichen Durchsuchung ebenfalls Knochen, Schädel und Felle verstorbener Tiere aufgefunden worden. In einem Hundezwinger befanden sich lebende Hunde. Beide Grundstücke sollen in Verbindung mit einem Tierschutzverein stehen. PETA wird eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Gera wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstatten und ein Tierhalte- und Betreuungsverbot für die verantwortliche Person fordern. Diese besitze nach Whistleblower-Meldungen zusätzlich ein Gartengrundstück, auf dem aktuell noch Hunde leben.
„Bisher ist noch nicht klar, wie die Hunde zu Tode gekommen sind. Sie könnten verhungert, verdurstet oder getötet worden sein. Nahezu sicher ist aber, dass sie gelitten haben. Wie man fühlende Lebewesen so sich selbst überlassen und ihr Leiden und ihren Tod in Kauf nehmen kann, ist völlig unverständlich“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Wir hoffen auf eine harte Strafe für die verantwortliche Person. Überaus wichtig ist aber das Tierhalte- und Betreuungsverbot. Denn solch einer Person darf keine Verantwortung für Tiere überlassen werden. Die verbleibenden Hunde müssen schnellstmöglich gerettet und geschützt werden.“
Bei einer Kontrolle des zuständigen Veterinäramts hatte im August 2023 eine Begehung des Grundstücks im Landkreis Greiz stattgefunden. Die darauf befindlichen Wohngebäude hatte man nicht durchsucht, denn zu diesem Zeitpunkt habe es keine Hinweise auf eine Hundehaltung gegeben. Das Veterinäramt kontrollierte im Januar 2025 erneut. Da wurden die Tierkörper gefunden.
Animal Hoarding – die Sucht, Tiere zu sammeln
Regelmäßig erschüttern Fälle von Animal Hoarding, dem krankhaften Sammeln von Tieren, die Öffentlichkeit. Jedes Jahr beschlagnahmen Veterinärämter Tiere aus Wohnungen, Scheunen und Kellern. Von 2012 bis 2022 waren mindestens 35.000 Lebewesen von krankhafter Tierhortung betroffen – wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte. [1] Im Schnitt fanden die Behörden 76 Lebewesen in den Sammlerhaushalten. In vielen Fällen sind sie so krank, dass sie eingeschläfert werden müssen oder auf intensive, langwierige Versorgung angewiesen sind. Denn bei der großen Zahl an gehaltenen Tieren sind die Menschen schnell überfordert. Sie werden selten ausreichend tierärztlich behandelt und leiden häufig unter Nahrungs- und Wassermangel sowie den unhygienischen Zuständen, in denen sie ihr Dasein fristen. Durch die verheerende Haltung und das dadurch verursachte psychische Leid sind Lebewesen, die aus solchen Haltungen gerettet wurden, zudem oftmals schlecht bis kaum vermittelbar. Schätzungen zufolge werden 60 bis 100 Prozent der Animal Hoarder rückfällig, wenn ihnen Tiere weggenommen wurden oder sie Tiere freiwillig abgegeben haben. [2, 3] Daher erhalten sie häufig Haltungsauflagen oder auch Tierhalteverbote. Sie benötigen außerdem psychotherapeutische Unterstützung bei der Überwindung ihrer Krankheit.
Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.