Viele Hundehalter*innen kennen den Druck, wenn ihr Vierbeiner nicht mit jedem Artgenossen spielen will. Doch echte Sozialverträglichkeit bedeutet Respekt – keine Zwangsfreundschaft. Warum das so ist, erfährst du in meinem neuen Blogbeitrag!
Ein Thema, das viele Hundehalter*innen beschäftigt – und oft für Verunsicherung sorgt.
Einleitung:
Kaum ist man mit dem eigenen Hund unterwegs und entscheidet sich bewusst gegen ein wildes Spiel mit einem fremden Artgenossen, fällt ein Satz wie: „Was ist denn mit dem los, ist der unverträglich?“ oder „Der ist wohl schlecht sozialisiert!“. Solche Urteile treffen viele Hundehalter*innen direkt ins Herz und können ein schlechtes Gewissen auslösen. Doch was steckt wirklich hinter diesen Aussagen – und wie viel Wahrheit ist an der Forderung, dass Hunde grundsätzlich mit jedem anderen Hund auskommen und spielen sollten?
Die Antwort lautet: Gar nicht so viel, wie manche glauben.
Hunde sind soziale Lebewesen – aber keine Alles-Verträgler.
Wie wir Menschen haben auch Hunde Sympathien und persönliche Grenzen. Dass ein Hund nicht jeden anderen Vierbeiner mag oder nicht ständig Kontakt sucht, ist völlig normal und gesund. Auf Hundewiesen treffen sich keine Rudel, sondern fremde Hunde. Ein „Rudel“ bezeichnet nur Hunde aus demselben Familienverband. Forderungen nach einem durchweg freundlich-spielenden Hund sind daher weder realistisch noch fair gegenüber dem Tier.
Wichtige Erkenntnisse:
🐾 Sozialverträglichkeit bedeutet respektvollen Umgang, keinen Kontaktzwang.
Ein sozialverträglicher Hund verhält sich höflich, bleibt neutral und akzeptiert die Individualdistanz anderer Hunde. Er muss nicht mit jedem fremden Hund spielen wollen.
🐾 Begegnungen brauchen Management und Rücksicht.
Verantwortungsvolle Halter*innen achten darauf, wie sich die Hunde begegnen. Ein sicheres Abbruchsignal und das Lesen der Körpersprache des eigenen Hundes sind dabei unerlässlich.
🐾 Charakter lässt sich nicht „wegtrainieren“.
Ein Hund darf eigene Vorlieben und Abneigungen haben. Ihm aufzuzwingen, jeden Hund zu mögen, ist weder sinnvoll noch möglich. Sozialverträglichkeit zeigt sich nicht an der Anzahl der „Hundefreunde“, sondern am respektvollen Umgang.
🐾 Spiel zwischen Hunden wird oft falsch interpretiert.
Was nach Spiel aussieht, ist oft Training, Imponierverhalten oder das Einüben sozialer Signale. Nicht jede wilde Jagd oder Rauferei ist freundschaftlich gemeint.
Fazit:
Der respektvolle Umgang unter Hunden beginnt bei uns Menschen. Mit Achtsamkeit, Wissen und Verständnis für die individuellen Bedürfnisse unserer Hunde können wir Begegnungen entspannt und situationsgerecht gestalten. Jeder Hund hat ein Recht auf seine Individualdistanz — und darauf, nicht mit jedem Hund spielen zu müssen. Echte Sozialverträglichkeit heißt Respekt, keine Zwangsfreundschaft.
Quellenangabe
Beitrag: Idee & Umsetzung Anja Kiefer