Für viele Hunde gibt es nichts Schöneres, als mit ihrem Besitzer draußen unterwegs zu sein. Die meisten mittelgroßen bis großen Rassen legen auch problemlos lange Strecken von mehreren Kilometern zurück. Doch wer mit dem eigenen Vierbeiner wandern möchte, sollte einige Besonderheiten beachten.
Hunde brauchen von Natur aus genügend Auslauf. Dieser kann natürlich zum einen durch einen großen Garten gewährleistet werden, zum anderen sollten aber auch lange Spaziergänge oder Wanderungen zum Leben des Vierbeiners gehören. Hundehalter, die selbst leidenschaftliche Wanderer sind, möchten ihren Kumpel mit der kalten Schnauze natürlich am liebsten zu langen Wanderungen mitnehmen. Doch worauf gilt es zu achten: Welche Strecken können die Tiere zurücklegen? Gibt es Besonderheiten, die bei Touren durch den Wald berücksichtigt werden müssen?
Kann ich mit meinem Hund wandern?
Hundehalter können aufatmen: Solange der eigene Hund gesund und gern draußen unterwegs ist, spricht nichts dagegen, ihn mit zu einer Wanderung zu nehmen. Wichtig ist natürlich immer, dass der individuelle Gesundheitszustand der Hunde Beachtung findet. Es gibt aber doch gewaltige Unterschiede zwischen den Rassen. Zum Wandern eignen sich vor allem lauffreudige Hunde. Dazu gehören Rassen wie Labrador, Dobermann, Weimaraner und auch der Dalmatiner.
Die großen Hunde legen problemlos mehrere Kilometer pro Tag zurück und haben an langen Wanderungen viel Freude. Anders sieht es bei Rassen mit kurzen Beinen aus. So fühlen sich Dackel und Mops zum Beispiel auf kurzen Strecken um einiges wohler. Bei der Planung der Wanderung müssen immer die Vorlieben des Hundes beachtet werden.
Wie lange kann man mit einem Hund wandern?
Wer gern wandert, sollte seinen Hund darauf vorbereiten. Kondition und Fitness lassen sich bei den Tieren durchaus antrainieren. Die beste Vorbereitung für Wanderungen mit dem Vierbeiner sind lange Spaziergänge. Hier sollte die Länge kontinuierlich gesteigert werden. Bevor Halter zu einer längeren Wanderung aufbrechen, sollte der Hund dazu in der Lage sein, auf normalen Forstwegen problemlos 15 bis 20 Kilometer zurückzulegen.
Zu Beginn sollte der Fokus auf leichten Wanderungen liegen. Hier ist es wichtig, mit dem Hund noch einmal die Grundkommandos zu üben und ihn auch mal Wegstrecken zurücklegen zu lassen, die ein wenig unangenehmer sind. Demnach sollte der Hund nicht nur auf Wegen sicher laufen können, sondern sollte generell auch über Bäume und Felsen steigen.
Wanderungen in den Bergen sind besonders anspruchsvoll
Ob der eigene Hund mit zu Wanderungen genommen werden kann, hängt im Grunde auch davon ab, wie sich die Strecke gestaltet. Wandern im Flachland ist natürlich viel einfacher und weniger anspruchsvoll als dies bei Touren in den Bergen der Fall ist. Gerade Wanderungen in den Bergen müssen immer gut geplant sein.
Eine gute Planung ist besonders bei mehrtägigen Wanderungen notwendig. Hier gilt es unter anderem genau zu prüfen, wo mit dem Hund übernachtet werden kann. Wo befinden sich auf der Strecke Raststätten und welche Risiken gibt es für das Tier? Das sind weitere Fragen, die vorab geklärt werden müssen. Auch in Zeiten mobiler Navigation sollte eine gute Karte von der Wanderregion und Strecke in der Regel nicht fehlen.
In unwegsamen Geländen kann es zudem empfehlenswert sein, für den Hund Hundeschuhe mitzunehmen. In der Regel müssen die Tiere jedoch an das Laufen in den Schuhen gewöhnt werden. Dafür bieten sie jedoch den Vorteil, dass die Pfoten gut vor Verletzungen geschützt werden. Zur wichtigen Ausrüstung gehören zudem Erste-Hilfe-Sets. Hier muss berücksichtigt werden, dass diese nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund zur Verfügung stehen. Damit bei einbrechender Dunkelheit keine Unsicherheit oder gar Panik auftritt, darf eine Stirn- oder Taschenlampe nicht fehlen.
Worauf muss man beim Wandern mit einem Hund im Wald achten?
Für jeden Hund ist der Wald natürlich ein kleines Paradies. Die meisten Vierbeiner lieben es, hier lange Strecken zurückzulegen. Es gibt aber einige Besonderheiten, die Tierhalter während der Zeit mit dem Hund im Wald berücksichtigen müssen. Entscheidend ist im Grunde immer das Landeswaldgesetz. Dazu kommt, dass es Bundesländer gibt, in denen eine strikte Leinenpflicht für die Hunde gilt. In anderen findet sich diese so wiederum nicht. Entsprechende Unterschiede gibt es demnach immer bei den möglichen Bußgeldern. Hundehalter sollten sich generell vor Augen führen, dass alle hier geltenden Regelungen im Grunde dafür da sind, die Wildtiere zu schützen.
Freilaufende Hunde stellen für Wildtiere eine enorme Gefahr dar. Sie können zum Beispiel dazu führen, dass sich die Tiere verletzen oder zum Beispiel auch Junge verstoßen. Weiterhin sollten Hundehalter bedenken, dass Jäger in den meisten Bundesländern durchaus das Recht haben, wildernde Hunde ohne Vorwarnung zu erschießen.
In Brandenburg droht zudem ein hohes Bußgeld, wenn sich Hunde im Wald nicht mehr im Einwirkungsbereich des Halters befinden. Es kann bis zu 10.000 Euro betragen. In Hessen sind es noch 5.000 Euro und in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 7.500 Euro. Noch deutlich höher ist es in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Hier sind bis zu 25.000 Euro Bußgeld fällig. Dafür ist die Leinenpflicht in Sachsen-Anhalt zeitlich begrenzt. Sie erstreckt sich vom 1. März bis zum 15. Juli eines Jahres und deckt damit die Schonzeit ab.
Quellenangabe
Beitrag: VFR-Verlag