Tipps, wie Osterbräuche nachhaltig und ohne Tierleid gestaltet werden können
Tierleidfreies Ostern: Während die Osterzeit zu den Höhepunkten des Kirchenjahres zählt, gibt es für viele Tiere keinen Grund zum Feiern. Empfindsame Hühner, Schafe, Kaninchen und Fische werden unter dem Deckmantel der Tradition getötet. Auch viele Osterrituale verursachen Tierleid – das leicht vermieden werden kann. PETA-Fachreferentin und Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz hat Tipps für ein tierfreundliches Osterfest zusammengestellt.
„Osterbräuche bringen viele Kinderaugen zum Leuchten und auch Erwachsene erfreuen sich an den festlichen Traditionen und den bunten Dekorationen. Doch oft kommen dabei Produkte tierischen Ursprungs zum Einsatz, die für die Tiere immenses Leid bedeuten“, so Lisa Kainz. „Mit PETAs Tipps ist es ganz einfach, sowohl das Festtagsessen als auch die bunte Osterdekoration tierleidfrei zu gestalten und ein tierfreundliches Osterfest zu feiern.“
Mit diesen Tipps gelingt das Osterfest ganz ohne Tierleid
Tierfreundlich essen und backen: Ein veganes Ostermenü ist nicht nur lecker, sondern erspart vielen Tieren ein entbehrungsreiches Leben und einen qualvollen Tod im Schlachthaus. So lassen sich Hefezopf und „Osterlamm“ ganz einfach ohne tierische Produkte zubereiten und auch Liebhaber herzhafter Gerichte kommen tierleidfrei auf ihre Kosten. PETA hat eine Auswahl an veganen Osterrezepten zusammengestellt, die sich zu Hause leicht nachkochen lassen.
Tierfreundlich basteln: Auch beim Basteln zu Ostern kommen häufig Hühnereier und Wolle zum Einsatz. Damit der Bastelspaß ohne Tierleid auskommt, können Eier aus Holz oder Plastik bemalt und „Wolle“ aus Kapok oder Kunstfasern verwendet werden. Auch alte Pappkartons und -rollen lassen sich in österliche Dekorationen verwandeln. PETA hat einige Upcycling-Ideen zusammengestellt, um das Osterbasteln noch umweltfreundlicher zu gestalten. Außerdem gibt es in PETAs Bildungsportal für alle Interessierten ein Ausmalbild und Rätselspaß zum Download.
Tierfreundlich feiern: In vielen Städten werden Osterfeuer gezündet. Für Wildtiere birgt dieser Brauch jedoch Gefahren. Die Tiere sehen in den Holzhaufen einen sicheren Unterschlupf für sich und ihren Nachwuchs. Wird das Holz entzündet, können die Tiere qualvoll lebendig verbrennen. Damit das Osterfeuer nicht zur Todesfalle wird, sollte das Holz erst kurz vor dem Anzünden aufgeschichtet oder der Haufen noch einmal umgeschichtet werden. Bestenfalls wird das Abbrennen aber komplett vermieden und der Stapel den Tieren dauerhaft als Unterkunft überlassen. Darüber hinaus hat PETA weitere Tipps für ein tierfreundliches Osterfeuer zusammengestellt.
Tierfreundlich schenken: Bunt gefüllte Osterkörbe erfreuen Groß und Klein. Damit Ostern auch ein Spaß für die Tiere ist, kann vegane Schokolade versteckt werden. Milchfreie Varianten gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt und versüßen das Osterfest auf tierfreundliche Weise. Außerdem sollten niemals Tiere verschenkt werden. Kaninchen etwa, die unüberlegt angeschafft wurden, fristen nicht selten ein trauriges Dasein in viel zu kleinen Käfigen. PETA hat einige Tipps für Menschen, die Kaninchen stattdessen adoptieren und ihnen ein artgerechtes und sicheres Zuhause schenken möchten.
So leiden Tiere für das Osterfest
Hühner: 2024 wurden in Deutschland 244 Eier pro Kopf gegessen – besonders viele davon in der Osterzeit. Unabhängig von der Haltungsform sind Eier für Hühner mit unvorstellbarem Leid verbunden. Unbehandelte Knochenbrüche, entzündete Kloaken und ein artfremdes Leben inmitten großer Tiergruppen sind auch in der Bio-Haltung an der Tagesordnung. Dabei sind Hühner soziale Lebewesen mit individuellem Charakter. Manche sind schüchtern, andere abenteuerlustig. Und ähnlich wie Hunde können sie zur Beschäftigung Tricks erlernen.
Fische: Fische sind Individuen, die wie Menschen Schmerzen und Leid empfinden. Trotzdem ist es bei vielen Gläubigen Tradition, am Karfreitag Fisch zu verzehren. Kein Tier sollte aus traditionellen Gründen qualvoll getötet und gegessen werden. Ganz gleich, ob es in einer Aquakultur leben musste, in riesigen Netzen oder an der Angel gefangen wurde.
Schafe und Lämmer: Schafe sind ebenso wie Hühner von Qualzucht betroffen. Merinoschafen wurde ihr natürlicher Fellwechsel weggezüchtet, weshalb ihre Wolle endlos weiterwachsen würde. Bei der Schur kommt es oft zu Gewaltanwendungen und Verletzungen. Die Haltung für Wolle ist häufig grausam und die Tiere werden getötet, sobald sie nicht mehr von „Nutzen“ sind. Auch die christliche Tradition, an Ostern Lamm zu essen, ist mit enormem Tierleid verbunden. Die Schafskinder werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und für die Fleischproduktion gemästet. Bereits nach wenigen Wochen endet ihr Leben mit dem Tod im Schlachthaus.
Kühe: Kühe sind intelligent, erkennen ihre Artgenossen und schließen Freundschaften. Sie können Schmerz und Trauer empfinden und sind liebevolle Mütter. Allerdings werden Kuhmutter und Kalb in der Landwirtschaft kurz nach der Geburt getrennt, damit der Mensch die Muttermilch verwenden kann – unter anderem für die Produktion von Ostereiern aus Schokolade. Beide werden früher oder später im Schlachthaus getötet.
Kaninchen und Hasen: Der Osterhase steht wie kaum ein anderes Tier für die Ostertradition. Insbesondere Kinder freuen sich über seinen „Besuch“. Dennoch werden allein in Deutschland jährlich Zehntausende Feldhasen durch Jägerinnen und Jäger getötet. Ihre entfernten Verwandten, die Kaninchen, werden in Betrieben und von privaten Züchtern gemästet und für den Fleischkonsum getötet. Aber auch als tierische Mitbewohner leiden die Tiere häufig ein Leben lang: Oft werden die anspruchsvollen Kleintiere nicht artgerecht gehalten, viele von ihnen haben Qualzuchtmerkmale.
PETA wünscht allen Menschen und Tieren ein tierfreundliches Osterfest!
Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.