Lebensgefahr

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durch Pools, Planschbecken und Regentonnen

Einfache Maßnahmen verhindern tödliche Risiken für Tiere

Pools oder Planschbecken im Garten bedeuten für viele Menschen Spaß und Erfrischung – für Tiere allerdings werden die Wasserquellen schnell zur tödlichen Falle. Besonders nachts oder an heißen Tagen suchen Hunde, Katzen, Insekten und andere Wildtiere nach Flüssigkeit. Dabei können sie ins Wasser fallen und ertrinken, wenn es keine Ausstiegsmöglichkeit gibt. Auch Regentonnen, volle Gießkannen und leere Blumentöpfe sind potenziell lebensgefährlich. PETA-Fachreferentin Lisa Kainz hat einige Tipps zur Vorbeugung und für die Hilfe im Ernstfall zusammengestellt.

„Immer wieder kommt es vor, dass Katzen, Igel oder Eichhörnchen in Pools, Planschbecken oder Regentonnen ertrinken, weil sie an den glatten Wänden abrutschen und aus eigener Kraft nicht mehr herausfinden“, so Lisa Kainz. „Doch mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich solche Unfälle leicht verhindern – und Tierleben retten.“

Vorbeugung: So werden Wasserbehälter für Tiere sicher gestaltet

  • Etwa 10 Zentimeter breite, nicht zu steile Rampen aus Holz oder rauem Kunststoff bieten Tieren die Möglichkeit, selbstständig aus dem Wasser zu gelangen und erleichtern beispielsweise auch Igeln das sichere Verlassen von Pools und Planschbecken.
  • Regentonnen lassen sich durch das Hineinlegen von Ästen unterschiedlicher Breite sichern. Bestenfalls sind sie aber mit einem Deckel verschlossen.
  • Ein schwimmender Rettungsring mit rauer Oberfläche, Blätter, Äste oder einige Stücke Kork können Insekten helfen, sich aus großen Behältnissen zu retten.
  • Nachts sollten Pools mit festen Abdeckungen versehen werden. Auch Planschbecken sind zu sichern, wenn sie nicht genutzt werden.

Soforthilfe: Wie ein Tier aus dem Wasser gerettet wird

  • Ruhe bewahren und vorsichtig handeln: Hektische Bewegungen sind zu vermeiden, um keinen zusätzlichen Stress zu verursachen. Kescher, Bretter oder Besen eignen sich, um Tiere behutsam aus dem Wasser zu heben.
  • Igel, Mäuse und kleine Säugetiere: Ein Handtuch oder Handschuhe erleichtern das sichere Greifen von stacheligen oder ängstlichen Tieren. Igel können zwar schwimmen, sind aber schnell erschöpft – daher müssen sie sofort aus dem Wasser geholt werden.
  • Insekten (Bienen, Wespen, Käfer): Schaffen es in der Regel eigenständig, sich aus dem Wasser zu befreien, wenn eine raue Oberfläche zum Klettern vorhanden ist.
  • Frösche, Molche und Amphibien: Falls diese Tiere unverletzt sind, reicht es, sie mit einem Kescher oder Becher aus dem Wasser zu befördern.

Erste Hilfe für gerettete Tiere

  • Um Unterkühlung zu vermeiden, können gerettete Tiere in ein trockenes Handtuch gewickelt und an einen warmen Ort gebracht werden. Nahrung oder Wasser sollte nicht sofort gegeben werden, da geschwächte Tiere lebensbedrohliche Stoffwechselprobleme bekommen können.
  • An Fachpersonen wenden: Bewusstlose, verletzte, apathische oder stark geschwächte Tiere müssen umgehend in einer fachkundigen tiermedizinischen Praxis vorgestellt werden. Wildtiere können meist nach Absprache an eine Wildtierstation übergeben werden.

Weitere hilfreiche Maßnahmen

  • Chlor, Algizide oder pH-Regulatoren reizen Augen, Haut und Schleimhäute – Tiere, die Poolwasser trinken, können zusätzlich Vergiftungen erleiden. Deshalb sollte der Einsatz von Chemikalien reduziert oder durch natürliche Alternativen ersetzt werden.
  • Flache Trinkstellen für Vögel, Igel und Insekten erleichtern es den Tieren, sicher zu trinken und sollten mit emporragenden Steinen versehen werden, die als Rettungsinseln dienen.

Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.