Gefahr für Mensch und Hund

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Eichenprozessionsspinner

Brennhaare der Raupen können schwere allergische Reaktionen verursachen

Kleine Raupen, große Folgen: Die Klimakatastrophe begünstigt die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners in Deutschland. Während die Raupen für einige Wildtiere eine Nahrungsquelle sind, stellen sie für Menschen und Hunde eine ernste Gefahr dar. Ab April entwickeln die Insekten feine Brennhaare, die bis Juni ihre gesundheitsschädlichste Wirkung entfalten. Hunde sind besonders gefährdet, da sie mitunter beim Schnüffeln mit den Härchen in Kontakt kommen. Das enthaltene Eiweißgift Thaumetopoein kann schwere allergische Reaktionen auslösen. PETA-Fachreferentin Jana Hoger klärt auf und hat einige Tipps für Tierhaltende zusammengestellt.

„Der Eichenprozessionsspinner darf nicht unterschätzt werden“, so Jana Hoger. „So harmlos die kleinen Raupen auf den ersten Blick wirken, ihre Härchen können echte gesundheitliche Probleme verursachen. Sie brechen leicht ab, setzen einen Eiweißstoff frei und verteilen sich über die Luft. Abstand zu halten, ist daher die wichtigste Schutzmaßnahme.“

Der Eichenprozessionsspinner lebt vor allem in Regionen mit vielen Eichen, da er sich bevorzugt von ihren Blättern ernährt. Besonders häufig findet man ihn unter warmen und trockenen Bedingungen, etwa an Waldrändern, in lichten Parks, Wäldern und Alleen.

Ein Kontakt mit den Härchen kann zu folgenden Beschwerden führen:

  • Bei Hunden: Juckreiz, Rötungen, geschwollene Bindehäute, Schwellungen an Mund und Nase, Schleimhautentzündungen, Atemprobleme, starkes Erbrechen (oft blutig) sowie allergischer Schock mit Fieber und Abgeschlagenheit.
  • Bei Menschen: Hautirritationen (Juckreiz, Rötungen, Bläschen), Augenreizungen (gerötete Augen, geschwollene Lider), Atembeschwerden, Fieber, Schwindel oder sogar allergische Schocks.


Hilfreiche Schutzmaßnahmen, um Risiken zu umgehen:

  • Befallene Gebiete meiden.
  • Hunde stets an der Leine führen und ihr Verhalten beobachten.
  • Ein Beißkorb kann Hunde nach vorherigem Beißkorb-Training davor schützen, dass sie den Raupen zu nah kommen.
  • Nach Kontakt mit Raupenhaaren niemals die Augen berühren.
  • Hunde mit ausreichend Wasser abduschen, um lose Brennhaare zu entfernen. Hundenase und Augen vorsichtig mit lauwarmem Wasser abspülen.
  • Bei Symptomen wie Schwellungen im Gesicht, Juckreiz, Erbrechen, Durchfall oder Atemnot umgehend tierärztliches Fachpersonal aufsuchen.
  • Vorsicht! Die Symptome können auch zeitversetzt auftreten – eine Abklärung in einer tierärztlichen Praxis ist dringend empfohlen.


Natürliche Feinde statt chemischer Bekämpfung
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners gehören zum ökologischen Gleichgewicht. Anstatt Insektizide einzusetzen, hilft eine naturnahe Gartengestaltung, um natürliche Feinde wie den Kuckuck, Schlupfwespen und Raupenfliegen zu fördern. Eine vielfältige, pestizidfreie Umgebung mit blühenden Pflanzen und Hecken unterstützt die Ansiedlung der Gegenspieler und trägt dazu bei, die Ausbreitung der Raupen auf natürliche Weise zu begrenzen.

PETA wünscht allen Menschen und Hunden entspannte Stunden in der Natur!

Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.