Die derzeit hohe Feinstaubbelastung in Deutschland kann nicht nur für vorerkrankte Menschen ein gesundheitliches Risiko darstellen, sondern auch eine Gefährdung für Haustiere wie Hunde, Katzen und Pferde bedeuten.
Die Experten der Uelzener Versicherungen betonen: Grund zur Panik besteht nicht, dennoch ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Treten Symptome wie Husten, Atemnot, vermehrtes Niesen oder ein verschlechterter Allgemeinzustand auf, empfiehlt es sich in jedem Fall, tierärztlichen Rat einzuholen.
Haustiere mit Atemwegserkrankungen schützen
Bei Hunden, Katzen und anderen Kleintieren, die sich im Freien aufhalten, kann eine hohe Feinstaubbelastung der Luft ebenfalls eine gesundheitliche Gefährdung bedeuten, wobei es bestimmte Risikogruppen gibt, die besonderen Schutz brauchen.
Dazu gehören kurzschnäuzige Haustiere aller Tierarten. Tierärztin Félice Oude Hengel erklärt: „Die Nasenhöhle dient unter anderem als wichtiger Filter für die Atemluft. Bei brachycephalen Rassen ist durch den kaum vorhandenen Platz im Nasenrachenraum diese Filterfunktion eingeschränkt. Kurzschnäuzige Tiere sind daher gefährdeter für Atemwegserkrankungen und leiden durch die eingeschränkten Luftwege auch stärker unter deren Symptomen, was im schlimmsten Fall bis hin zu lebensbedrohlichen Schockzuständen führen kann.”

Besonders bei den aktuellen Feinstaubwerten sollten brachycephale Rassen also vor übermäßiger Bewegungsleistung geschützt werden.
Auch die steigende Anzahl allergischer Erkrankungen bei Haustieren kann die Empfindlichkeit gegenüber Feinstaub erhöhen. Viele Katzen leiden unter Asthma, das sich unter starker Feinstaubbelastung verschlimmern kann.
Tipp der Tierärztin: „Besitzt man ein staubsensibles oder vorerkranktes Tier, sollte man ein besonderes Augenmerk darauf legen, Stadtspaziergänge im dichtesten Berufsverkehr zu meiden und für Ausflüge eher ländliche Gebiete mit mehr Luftbewegung anzusteuern, um die Exposition mit Feinstaub so gering wie möglich zu halten.”
In den eigenen vier Wänden können Raumluftfiltersysteme Erleichterung verschaffen.
Die gute Nachricht: Die Luftqualität in Deutschland ist heutzutage deutlich besser als noch vor einigen Jahrzehnten, auch in den Städten. Die derzeit herrschende hohe Feinstaubbelastung kommt durch das Zusammenspiel verstärkter Emissionen (durch Heizungen, Abgase etc.) und einem stabilen Hochdruckgebiet zustande. Ändert sich die Wetterlage, sollten sich die Feinstaubwerte schnell wieder normalisieren.
Pferde lieber im Stall lassen? Ganz im Gegenteil!
Die Lunge des Pferdes als eigentliches Steppentier ist besonders empfindlich gegenüber Staubbelastung. Aufgrund der bei uns üblichen Haltungsbedingungen mit dem grundsätzlichen Staubanfall durch Raufutter und Einstreu sind die Atemwege des Pferdes oft vorbelastet. Hinzu kommen eine geringere Luftbewegung im Stall und weniger Bewegungsaktivität als in freier Wildbahn. Eine stark erhöhte Feinstaubbelastung der Umwelt kann sich demnach zusätzlich schädigend auswirken, besonders, wenn bereits Vorerkrankungen wie Asthma oder COPD bestehen.
Félice Oude Hengel, Tierärztin bei der Uelzener, betont: „Pferde aufgrund der erhöhten Feinstaubwerte nicht mehr ins Freie zu lassen oder ihre Bewegung einzuschränken, könnte den gewünschten Effekt jedoch verfehlen.“
Da Pferde tendenziell eher in ländlichen Gebieten mit weniger Feinstaubbelastung als im städtischen Umfeld gehalten werden, übersteigen die Feinstaubwerte der Umgebung selten den der Stallluft.
„Eine Stallruhe erhöht daher eher die Feinstaubexposition und bringt nachteilige Effekte für Atmungsorgane und Kreislauf mit sich, denn gerade Bewegung und tiefe Atemzüge sind für die Selbstreinigungsfunktion der Lunge essenziell. Idealerweise sorgt man für lockere Bewegung bei guter Luftzirkulation. Extremanforderung bzw. Überlastung sollten bei bestehenden Vorerkrankungen aber selbstverständlich vermieden werden“, so die Expertin der Uelzener.
Quellenangabe
Beitrag: Uelzener Versicherung