Tierrechtsorganisation begrüßt Entscheidung als klares Zeichen gegen den kriminellen Welpenhandel
Wichtige Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel: Seit 1. Juni gelten auf der Internetplattform edogs verschärfte Richtlinien für Anbieter von Tieren. Das Unternehmen betreibt eine der größten Webseiten für die Vermittlung von Hunden. Nach Gesprächen mit PETA und der jüngsten Veröffentlichung der Organisation zum kriminellen Welpenhandel geht edogs nun einen wichtigen Schritt für mehr Tierschutz. Ab sofort dürfen auf dem Portal ausschließlich Tierheime, Tierschutzvereine sowie eingetragene Züchter mit Mitgliedschaft in einem Verband Inserate für Welpen veröffentlichen. Noch aktive Angebote laufen in den kommenden Monaten regulär aus. Die Tierrechtsorganisation begrüßt die Entscheidung und sieht bei Portalen wie Quoka.de, snautz.de und deine-tierwelt.de nun einen dringenden Handlungsbedarf, endlich nachzuziehen und den Verkauf von Welpen und Junghunden auf den Plattformen zu verbieten. PETA appelliert zudem an die neue Bundesregierung, den Verkauf von Lebewesen auf Onlineportalen komplett zu verbieten.
„Wir danken edogs für den enorm wichtigen Schritt hin zu mehr Tierschutz auf ihrer Angebotsseite“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA. „Der illegale Welpenhandel hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr entwickelt – die Leidtragenden sind die Tierkinder. Kriminelle Händler haben ihre Angebote so angepasst, dass sie kaum mehr auffallen. Massenhaft werden so Welpen unter leidvollen Bedingungen produziert und wahllos verkauft. Dass immer mehr Plattformen solche tierquälerischen Geschäfte nicht mehr unterstützen wollen, freut uns sehr.“
„Mit unseren neuen Richtlinien wollen wir ein deutliches Zeichen gegen den illegalen Welpenhandel setzen“, so Nadine Götzen, CCO bei edogs. „Als Plattform tragen wir sehr viel Verantwortung, daher schließen wir ab sofort private Anbieter von Welpen konsequent aus – für mehr Transparenz, Sicherheit und Tierschutz. Die neuen Richtlinien geben denen eine Chance, die bisher oft übersehen wurden: die Hunde in Not.“
Mit der Entscheidung ist edogs nach kleinanzeigen.de das zweite Unternehmen, das eine derartige Verschärfung der Tierschutzrichtlinien nach Gesprächen mit PETA einführt. Damit leisten die Onlinemarktplätze einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des kriminellen Welpenhandels. Dass für die Betreiber ähnlicher Plattformen dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt auch die von der Tierrechtsorganisation ins Leben gerufene Petition: Knapp 22.000 Unterstützende unterzeichneten diese bereits und fordern ein Verkaufsverbot von Hunden über Internetportale. PETA appelliert an alle Menschen, keine gezüchteten Tiere im Internet zu kaufen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Lebewesen aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
Wien setzt Zeichen gegen Welpenhandel: Strafen auch für Käufer illegal gehandelter Tiere
In Wien gilt seit der letzten Tierschutzgesetznovelle, dass auch der Kauf von Welpen aus illegalem Handel unter Strafe steht. Käufer von illegal gehandelten Tieren müssen mit Strafen von bis zu 3.750 Euro rechnen. PETA appelliert an die deutsche Bundesregierung, diesem Beispiel zu folgen – denn nur so kann das Tierleid effektiv beendet werden.
Welpenhandel ist kein Einzelfall
Noch immer floriert das Geschäft mit Tierbabys über Internetportale. Händler verlangen für die Welpen nicht selten mehrere tausend Euro. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort müssen Hundemütter auf „Welpenfarmen“ tagtäglich, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien dahinvegetieren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter werden in ihrem kurzen Leben in dieser Branche nur für einen Zweck missbraucht: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.
Um PETA bei der Aufdeckung von illegalem Welpenhandel zu unterstützen, können Verdachtsfälle der Tierrechtsorganisation direkt über die Welpenhandel-Meldeseite mitgeteilt werden.
Quellenangabe
Beitrag: PETA Deutschland e.V.