Wie sinnvoll sind GPS-Tracker für Hunde und Katzen?
In einer Welt, die immer vernetzter wird, gewinnen auch digitale Systeme für die Ortung unserer Vierbeiner zunehmend an Bedeutung. Der GPS-Tracker ist ein kleines Gerät, das am Halsband des Tieres befestigt wird und über Satellitensignale die Position ermittelt. Die Daten werden in der Regel an eine App auf dem Smartphone der Besitzenden gesendet, wodurch sie sehen können, wo sich ihr Haustier gerade befindet. Aber wie sinnvoll ist die Anschaffung eines solchen Geräts? Welche Funktionen sollte ein GPS-Tracker bieten und was kostet diese Überwachung? Die Agila Haustierversicherung ist diesen Fragen auf den Grund gegangen und beleuchtet die Vor- und Nachteile der kleinen Helfer.
Bruno ist gerade erst bei Clara eingezogen. Für den Fall, dass der Pudel-Mischling entläuft oder sich auf einmal losreißt und sich von ihr entfernt, hat Clara einen GPS-Tracker an Brunos Halsband befestigt. So fühlt sie sich sicherer und kann Bruno im Zweifelsfall jederzeit finden. Beim Kauf des Trackers hat sie auf mehrere Faktoren geachtet: Zum einen hat sie einen stoßfesten und vor allem wasserdichten Tracker gewählt, denn der Wasser liebende Pudelanteil in Bruno scheint groß zu sein. Ursprünglich wurde diese Rasse als Jagdhund für Wasservögel gezüchtet. Zum anderen hat Clara ein Modell gewählt, das die Echtzeit-Ortung ihres vierbeinigen Lieblings garantiert und eine hohe Reichweite hat. Ebenfalls wichtig war, dass der Tracker von der Größe her gut zu Bruno passt, der mit seinen 40 Zentimeter Widerristhöhe eher klein ist. Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund erklärt: „GPS-Tracker werden über ein Halsband oder Geschirr am Tier angebracht. Für Hunde ist das meist gut möglich, wenn Besitzende die passende Größe wählen, bei Katzen mit Freigang raten wir allerdings grundsätzlich vom Tragen von Halsbändern oder Geschirren ab, weil die Gefahr des Hängenbleibens zu groß ist. Die meisten dieser Halsbänder besitzen zwar Sicherheitsmechanismen, die automatisch aufgehen sollen, wenn das Tier hängenbleibt. Das klappt aber nicht immer 100 Prozent sicher.“
Brunos GPS-Tracker ist deshalb ein besonders kleines Modell. Auf zwei Funktionen, die den Tracker teurer gemacht hätten, hat Clara bewusst verzichtet: Brunos Tracker hat keinen so genannten virtuellen Zaun. Mit dieser Funktion kann man einen bestimmten Radius festlegen, zum Beispiel den Garten oder das Grundstück. Wenn das Tier diese Zone verlässt, bekommen Haltende eine Push-Benachrichtigung mit Signal auf ihr Smartphone. Clara wohnt in einem Mietshaus ohne Garten und Grundstück, deshalb ist die Zaun-Funktion eher nutzlos. Und die zweite Funktion, auf die Clara verzichtet hat, betrifft die Aktivitätsüberwachung. Bruno ist ohnehin so quirlig und lebhaft, dass er sich garantiert ausreichend bewegt.
Ein GPS-Tracker ersetzt übrigens nicht die Kennzeichnung mit Mikrochip und die Registrierung in einem Haustierregister wie FINDEFIX oder TASSO. „Denn ein GPS-Tracker nutzt am Ende ‚nur‘ den Besitzenden, die die Daten nachverfolgen können, allerdings nicht jemandem, der den Vierbeiner im Zweifelsfall findet. Zudem könnte der GPS-Tracker auch verloren gehen oder absichtlich entfernt werden und er ist nicht mehr zu orten, sobald der Akku leer ist. Darüber hinaus ist man auf einen ausreichenden Empfang des Smartphones angewiesen. Daher sollte ein Tracking-System immer nur begleitend zu einer Kennzeichnung und Registrierung der Tiere in einem Haustierregister erfolgen und sie nicht ersetzen“, so Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund.
Die Kosten für GPS-Tracker variieren stark, abhängig von den Funktionen und der Qualität des Geräts. Einfache Modelle beginnen bereits bei etwa 30 Euro, während High-End-Geräte bis zu 150 Euro oder mehr kosten können. Hinzu kommen monatliche Gebühren für die Nutzung des GPS-Dienstes, die je nach Anbieter zwischen 3 und 10 Euro liegen können.
Bisher kam der GPS-Tracker von Bruno noch nicht zum Einsatz, aber Clara bereut die Ausgabe nicht, denn allein das beruhigende Gefühl, das der Tracker vermittelt, war es ihr wert.
Quellenangabe
Beitrag: AGILA Haustierversicherungs AG
Bildnachweis: AGILA_AdobeStock_614028402