Verhaltensprobleme bei Tierschutzhunden

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Einem Hund aus dem Ausland einen Platz in der eigenen, liebenden Familie zu schenken, ist bestimmt etwas ganz Wunderbares. Viele Hunde im Tierschutz warten auf eine solche Chance, um einem Neustart eine Chance zu geben. Oft ist die Vergangenheit aber nicht von einem Tag auf den anderen vergessen, sondern ein Teil des Hundes geworden. Mögliche Ängste und Traumata ziehen mit dem Vierbeiner in sein neues Zuhause gemeinsam ein. 

Auch wenn Sie sich bereits ausmalen, wie der verängstigt schauende Hund von den Fotos bei Ihnen aufblühen wird und seine Augen vor lauter Freude strahlen werden, ist es wichtig, dass Sie sich bewusst machen, dass das Zusammenleben nicht innerhalb von ein paar Tagen so einwandfrei und harmonisch ablaufen muss. Ihr neues Familienmitglied benötigt viel Verständnis, Wissen und vor allem Geduld. Stellen Sie sich einmal vor, wie das Leben des Hundes noch vor kurzem aussah und wie es bei Ihnen aussehen wird. Er wird von einer Welt in eine komplett andere geschickt, in der ihm nichts mehr vertraut ist. Weder Gerüche, noch die Umgebung oder auch die Tagesabläufe. Es bedarf Zeit, bis er sich langsam an die Umstellung gewöhnt und versteht, dass ihm hier keine – oder andere – Gefahren mehr drohen und ihm niemand etwas Böses will. Bis zu diesem Punkt kann es dauern und es mag sein, dass er sich zunächst zurückzieht, versteckt oder im Gegenteil, droht, um nicht bedrängt zu werden. Suchen Sie sich bestenfalls von Anfang an einen professionellen, erfahrenen Hundetrainer, um Ihre Fellnase besser verstehen zu können und entsprechend zu handeln, bevor sich ernste Probleme festigen oder Sie sich und andere gefährden.

Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich, dass Ihr Tierschutzhund kaum Probleme hat Vertrauen zu fassen oder Nähe zuzulassen – Ihr „Zukünftiger“ ist eben ein kleines Überraschungspaket. 

Eine spannende und auch anstrengende Zeit liegt vor Ihnen. Wenn Sie bereit sind Zeit, Geduld und Liebe zu investieren, bekommen Sie mit Sicherheit ein Vielfaches zurück!

Autorin:
Kristina Ziemer-Falke
Bildnachweis:
Pixabay